26. Kapitel weil ich dich liebe Idiot

3.8K 148 44
                                    

Dracos Sicht:

Als ich an diesem Morgen aufwachte, war das erste, was ich sah, das wunderschöne Gesicht von Harry. Seine Haare waren viel verwuschelter als sonst. Er hatte den Mund leicht geöffnet und sabate ein bisschen aufs Kissen. Er sah so niedlich aus! Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich vorsichtig anfing durch seine Haare zu streichen. Meine Hand zitterte etwas vor Aufregung und ich bemühte mich, seine Haare nur leicht zu drücken, damit Harry ja nicht aufwachen würde. Aber trotzdem machte mich alleine diese kleine Geste so glücklich.

Mein Lächeln wurde immer größer, als mir das Versprechen, was Harry mir gestern Abend gegeben hatte, wieder einfiel. Er hatte mir versprochen, mich niemals zu verlassen. Ich hatte das vielleicht keinem erzählt, aber es war eine einzige Folter für mich, alleine zu sein. Meine Eltern waren dauernd auf irgendwelchen Todessertreffen, wo sie planten, den großen Lord zurückzuholen. Da gab es einfach nicht genug Zeit, um auf ein kleines Kind aufzupassen. Das schlimmste aber war, wenn ich morgens aufwachte und sie einfach schon verschwunden waren, ohne mir überhaupt Bescheid zu sagen. Natürlich kümmerten sich die Hauselfen so gut wie sie konnten um mich, aber das war einfach kein Ersatz.

Weswegen ich mich so gut wie immer einsam fühlte und zurückgelassen. Was für mich als Kind wohl das Schlimmste war, als mein Vater mir eines Tages von Slytherin erzählte. Auch wenn ich eigentlich nicht so angetan von dem Haus war, zumindest zu der Zeit noch. Man sagte, dass man in diesem Haus wahre Freunde finden würde. Dann war mein größtes Ziel nach Slytherin zu kommen. Wenn es stimmt, dass man da wahre Freunde finden würde, dann würde ich am liebsten ganz viele haben. Das dachte sich mein 9-jähriges Ich damals. Ich wollte das, was meine Eltern nicht geschafft haben, durch Freunde wieder wett machen.

Ich war so naiv damals zu denken, dass wirklich irgendjemand mit mir befreundet sein wollte. Sie sahen nur den Namen Malfoy und eine Chance da drinnen, vielleicht etwas Ruhm oder Geld von mir abzukriegen. Nur Blaise, den ich im dritten Jahr in einem Zugabteil näher kennengelernt hatte, war nicht auf Macht, Ruhm oder Geld aus. Ihm waren die Häuser-Rivalitäten total egal und generell war er mein einziger und bester Freund, den ich je hatte.

Mit Blaise war es nicht mehr so einsam. Als der Krieg vorbei war, kam alles wieder hoch. Ich klebte an Blaise, wie eine Klette. Was ihn manchmal nervte und besorgte. Er wusste von meinen Verlustängsten, die ich eigentlich ganz gut verarbeitet hatte. Jedoch hatte der Krieg die ganze Arbeit damals wieder zunichte gemacht. Ich fühlte mich ständig allein gelassen und ungeliebte. Wenn ich alleine war, sobald eine Person den Raum verließ, merkte ich meistens, wie ich eine Panikattacke bekommen würde. So, als würde ich die Person danach nie wieder sehen.

Gott ich verhielt mich wirklich wie ein kleines Kind. Na gut. Bis vor noch ein paar Tagen, war ich das auch. Ich musste schmunzeln und hörte plötzlich ein „Gut geschlafen?" rechts von mir. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich immer noch durch Harrys Haare wuschelte und ihn damit wohl zum aufwachen gebracht hatte. Ich merkte, wie mir die Hitze in die Wangen stieg, was Harry aber nur zum Lachen brachte. Am liebsten würde ich ihn jetzt anschreiben, aber dann kam mir mein Versprechen wieder in den Sinn, was ich ihm gestern gegeben hatte, dass ich ihn nie wieder schlecht behandeln würde. Das wollte ich auch eigentlich nicht, aber es war einfach leichter gewesen, als sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen, sie ihm zu beichten und dann mit einer Abfuhr rechnen zu müssen.

Harrys Sicht:

Heute werde ich es ihm sagen. Heute Abend, wenn alle auf dem Feld vor dem Fuchsbau stehen würden und die Silvesterraketen knallen lassen, würde ich ihm sagen, was ich für ihn empfinde. Dann werde ich ihn küssen. Ich wusste, dass ich immer noch keine Antwort auf meine Frage bekommen hatte, ob er nun gut geschlafen habe oder nicht. Da ich in der Nacht wach geworden bin, weil ich aus dem Bett gefallen bin. Draco brauchte einfach zu viel Platz. Vor allem, wenn er träumte und sich hin und her wälzte indem sowieso viel zu klein Bett und dabei noch unverständliche Sachen grummelte. Ich hatte 20 Minuten gebraucht, bis ich ihn soweit hatte, dass ich mich wieder ins Bett legen konnte.

Weil ich wissen wollte, was er geträumt hat, fragte ich also „Du hast mir noch keine Antwort auf meine Frage gegeben?". Jetzt schaut er mich nur verdutzt an und so das ist so niedlich. Oh mein Gott. Ich will ihn so gerne küssen, aber nein. Ich muss noch warten. Ich wollte ja, dass das was Besonderes wird. also musste ich mich gedulden. Als ich merkte, dass Draco wohl wirklich nicht mehr wusste, was meine Frage war, sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen „Ich habe dich gefragt, ob du gut geschlafen hast.". Draco war wohl wirklich kein Frühaufsteher, denn er brauchte fast drei Minuten, um mir zu antworten: „Ja, es sind wieder ein paar Erinnerungen zurückgekehrt. Zumindest glaube ich das.". Nun war ich wirklich interessiert, welcher Erinnerung dieses Mal zurückgekommen sind, deswegen fragte ich ihn, mit vielleicht etwas zu viel Neugier in der Stimme: „Welche Erinnerungen sind dieses Mal zurückgekehrt?". Er sah etwas verlegen zur Seite, aber ich sah trotzdem, dass seine Wangen rot glühen. Er sah so verdammt süß aus. Endlich antwortete er: „Die von Weihnachten... ".

Mehr musste er auch gar nicht sagen. Ich strahlte übers ganze Gesicht. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, merkte ich, dass es schon ziemlich spät war. Zumindest zum Aufstehen: 10:24 Uhr. "Lass uns runter zum Frühstück. Die anderen sind bestimmt schon fertig.". Draco guckte mich nur mit Entsetzen an: „Bist du verrückt? Es ist viel zu früh um aufzustehen!", quengelt er und kuschelte sich wieder in die Decke. „Wenn du nicht von alleine aufsteht, trage ich dich runter!", drohte ich ihm mit einem breiten Grinsen. „Versuch es doch!", provozierte er mich. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Ich zog ihn also aus dem Bett, was mir nur ein schockierten Seitenblick von Draco einbrachte und ging denn mit ihm in den Armen runter zum Frühstückstisch. Die anderen waren alle schon halbfertig mit ihrem Frühstück und Ron saß nur verblüfft an. Plötzlich wurde es ganz still, als auch die anderen uns bemerken. Draco wurde purpur rot. Ich setz ihn auf einem Stuhl ab und begann mir ein Brötchen zu schmieren. Plötzlich landet etwas auf meiner Schulter. Draco war doch tatsächlich wieder eingeschlafen und nutzte meine Schulter jetzt als Kopfkissen. Daraufhin mussten wir alle lachen.

Der Tag war wunderschön. wir6 waren Schlittschuhfahren auf einem vereisten See. Und mit wir meine ich Draco, Hermine, Ron und ich. Am Nachmittag gucken wir noch etwas Fernsehen. Draco war so fasziniert von den sich bewegenden Menschen in einem Kasten. Ich erwischte ihn sogar dabei, wie er später hinter den Fernseher guckte, um zu sehen, ob die Menschen dahinter saßen. Ich bekam einen Lachanfall. Dann wurde es Abend und ich wurde jede Stunde immer aufgeregter. Als wir uns schließlich alle auf dem Feld versammelten, bekam ich schon Schmetterlinge im Bauch vor Aufregung. Nachdem wir die ersten Silvesterraketen krachen gelassen hatten, wollte ich es ihm endlich sagen

Ich drehte mich mit hochroten Kopf in seine Richtung. Er stand direkt neben mir und ich wollte es ihm unbedingt jetzt sagen: „Draco ich muss dir was sagen.".

Dracos Sicht:

Oh nein, jetzt will er bestimmt sagen, dass ich ihm zu anstrengend war. Weil ich den ganzen Tag an ihn dran geklebt habe. Oder er wollte, dass ich am nächsten Tag wieder Abreise, damit er noch ein paar Tage alleine mit seinen Freunden hatte. War ich ihm denn wirklich so schnell lästig geworden? „Also i-ich mag dich wirklich sehr... " fing er an zusprechen und holte mich damit wieder aus meinen Gedanken. „U-und ich weiß nicht so recht, wie es dir sagen soll, aber... ", oh nein, bitte nicht. Ich bin doch so gerne bei ihm. Und ich habe ihm doch versprochen, ihn gut zu behandeln und er mir, dass er immer bei mir sein wird. „Ach scheiß drauf, ich sag's jetzt einfach: Draco Lucius Malfoy ich habe mich in dich verliebt!".

Warte, was? Ich stand wie erstarrt da. Er liebt mich?!

Mit leicht unsicherem Blick sah Harry mich an, bevor er mit zittriger Stimme fragte „Und liebst du mich auch?". Ich brachte nur ein leichtes Nicken hervor, als ich auch schon Harrys weiche Lippen auf den meinen spürte. Der Kuss war so zart und auch so schön. Es war einfach alles perfekt.

ENDE???

Harry als BabysitterWhere stories live. Discover now