7. Kapitel winkelgasse

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Harrys Sicht:

Ich konnte mich schon die ganze Zeit nicht richtig aufs Training konzentrieren, da ich mir Sorgen machte, dass Malfoy irgendwas passiert. Klar, da war ich absolut sicher, dass er bei Hermine gut aufgehoben ist und das wusste ich auch. Ich machte mir trotzdem aus irgendeinem Grund immer wieder Sorgen. Sie wollten in die Winkelgasse, weil Hermine neues Pergament braucht. Natürlich hatte sie alle schon beschrieben. Sie war immerhin Hermine. Aber trotzdem macht es sich ein merkwürdiges Gefühl in mir breit. Das wirkte sich auf meine Quidditch-Künste aus. Ron schien auch nicht in bester Verfassung zu sein. Er verfehlte immer wieder die Bälle. Und noch dazu kam, dass er immer wieder mit bösen Blicken zu mir guckte.

Hermines Sicht:

An der Winkelgasse angekommen, kam Malfoy aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Ich trug ihn durch die überfüllte Straße bis hin zu dem Laden, wo Federn und Pergament verkauft wurden. Vor dem Laden lies ich Malfoy runter. Es war nicht voll drinnen. Malfoy lief die ganze Zeit still und brav neben mir her. Wir wurde schnell
Fertig. Als wir aus den Laden gingen, waren die Straßen immer noch sehr voll, aber ich hatte zu viele Tüten voll mit Pergament, Federn und Tintenfässern, dass ich Malfoy nicht auf den Arm nehmen könnte. Natürlich wollte ich trotzdem nicht, dass er verloren geht oder so. Deswegen beugte ich mich zu ihm runter und streckte meine Hand aus.

Dracos Sicht:

Das nette Mädchen hatte sich zu mir herunter gebeugt und streckte ihre Hand nach mir aus. Sie schien auf irgendwas zu warten. Ich verstand aber nicht, was sie wollte. So schaute ich sie nur verwirrt an.
Bis sie nett fragte: „Draco, möchtest du meine Hand nehmen?". „Wozu?", fragte ich komplett verwirrt. Ich verstand nicht, welchen Nutzen es haben sollte, wenn ich ihre Hand hielt. „Damit du nicht verloren gehst.", sagte sie freundlich und lächelte mich an. „Hier sind viele Leute, weißt du. Da kann man schnell verloren gehen.", erklärte sie mir daraufhin. Mutter und Vater haben noch nie meine Hand genommen, dachte ich zögerlich und nahm dann ihre Hand.

Dann stellte sie sich wieder hin und wir gingen zu einem weiteren Laden. Einen, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Als wir drinnen waren, begrüßte sie einen großen Mann, den ich nicht kannte. Er hatte rote kurze Haare, war größer als sie und sein bisschen traurig aus. Hermine begrüßte ihn fröhlich mit einem „Hallo George. Lange nicht gesehen. Ich dachte, ich schaue mal vorbei.". Der Mann sagte freundlich: „Hermine, schön dich zu sehen!". Als er mich sah, versteckte ich mich hinter Hermine.

Hermines Sicht:

„Sag mal, kann das sein, dass das... ", „Draco, willst du eigentlich ein bisschen umsehen?", sagte ich schnell. „Ja!", quickte er und lief durch den ganze Laden.

Als er außer Hörweite war, sah ich den bösen Blick von George. Darum erklärte ich schnell: „Also, das Ganze ist passiert als wir Zaubertränke hatten. Wir haben immer in Zweiergruppen gearbeitet und Ron, der mit Blaise zusammengearbeitet hatte, war an dem Kessel neben Harry, der mit Malfoy zusammengearbeitet hatte. Ron hat eine falsche Zutat in den Trank getan. Natürlich aus Versehen. Malfoy hatte den ganzen Trank abbekommen und dann sich irgendwie in ein kleines Kind verwandelt. Ratterte ich nur so runter.

George hatte, während ich geredet habe, nur immer mal geknickt, bis ich fertig war. Dann runzelte er die Stirn und fragte mit ernster Stimme: „Aber warum bringst du ihn hierher?". George war nicht sonderlich erfreut, dass der Todesser, der Hogwarts verraten hat, in seinem Laden spielte. „Eigentlich sollte ja Harry auf ihn aufpassen, aber der hat Quidditch-Training. Darum sollte ich mich um ihn kümmern und ich musste noch Pergament und tintenfässer5 besorgen, weil meins schon leer war und dann sind wir in deinem Laden vorbei. Ich dachte, ich schaue mal rein. War wahrscheinlich keine gute Idee mit dem Kleinen. Ich gehe auch gleich wieder.", sagte ich etwas traurig. Da anscheinend nur ich und Harry begriffen, dass der kleine Malfoy nichts für die Fehler vom großen Malfoy konnte. „Draco, komm wir gehen!", rief ich laut durch den ganzen Laden.
Schnell kam der kleine Malfoy mit einem Teddybär in den Armen. Erst war der Teddybär gelb, doch als ich sagte, dass wir jetzt zurück nach Hogwarts gehen, wurde der Teddybär auf einmal dunkel blau. Als George das sah, zeigte sich in seinem Gesicht ein mitleidiger Ausdruck. Ich wusste nicht ganz wieso. Fühlt er sich jetzt etwa doch schlecht? Auf einmal beugte sich George zu dem Kleinen runter und fragte: „Möchtest du das haben?". Malfoy schaute ihn unsicher an. „Wenn du willst, kannst du das ruhig.". Darüber freute sich der kleine Malfoy, woraufhin der Bär wieder ein strahlendes Gelb annahm. „Was ist das für ein Bär?", fragte ich George. Dieser flüsterton nur: „Die Farbe des Bären verändert sich, je nach dem Gefühl der Person, die gerade im Besitz von dem Bären ist.". Dann verstand ich. George hatte also Mitleid, weil Malfoy so traurig war. Er hätte sich bestimmt nicht getraut zu fragen, ob er den Teddybär haben dürfte. Wollte ihn aber auch sichtlich nicht hier lassen. „Vielen lieben Dank Sir.", bedankte sich Malfoy mit einem riesigen lächelnden Gesicht. Georg sah nun gar nicht mehr wütend oder verletzt aus. Nein, er freute sich sogar. Das beruhigte mich sehr, das wenigstens er Frieden mit dem kleinen Malfoy schließen könnte. Bei Ron sah das leider ganz anders aus.

Ich bedanke mich auch noch mal und dann apparierten wir zurück nach Hogwarts. Als ich gerade in den Gemeinschaftsraum mit dem kleinen Malfoy im Schlepptau ging,
saß Harry besorgt aussehend in einem Sessel. Als er uns sah, strahlte er über das ganze Gesicht. Er kam auf uns zu, umarmte erst Malfoy und dann mich. Malfoy fielen schon fast die Augen zu und ich fragte Harry, wieso er sich so freut uns zu sehen. „Ich habe euch einfach vermisst. Ron redet ja nicht mit mir. Also saß ich eigentlich nur in dem Sessel und habe gewartet, bis ihr wiederkommt." Als Harry den Bären bemerkte, sah er fragend zu mir. Ich erklärte ihnen, wo wir waren und was es mit dem Bären auf sich hatte. Harry machte einen staunenden Gesichtsausdruck, während der kleine Malfoy irgendwann anfing zu jammern: „Ich bin müde, Harry. Bring mich ins Bett. Ich will ins Bett. Jetzt!" Harry und ich mussten lachen. Wir verabschiedeten uns voneinander. Harry brachte den kleinen Malfoy ins Bett, während ich noch Hausaufgaben machte. Das werden die verrücktesten zwei Wochen, die wir wahrscheinlich je hatten. Und wir haben schon so Einiges erlebt, dachte ich.

(Happy valentine's day🥳)

Harry als BabysitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt