11. Kapitel Pflege der magischen Geschöpfe

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Harrys Sicht:

Hermine, Draco und ich saßen gemeinsam beim Frühstück in der großen Halle. Draco fragte neugierig: „Was haben wir heute für Stunden?". „Die ersten beiden Stunden haben wir frei, dann zwei Stunden Verwandlung und zuletzt Pflege der magischen Geschöpfe.", erklärte Hermine ihm. Dann ging die Tür zur großen Halle auf und ein sehr verschlafener Ron kam durch die Tür. Mit einem Todesblick zu Draco und mir setzte er sich auf die andere Seite von Hermine und grummelt irgendwas von „Mal sehen, ob Seidenschnabel dieses Mal das kleine Frettchen frisst.". Der kleine Draco schaut uns nur fragend an. Aber Hermine war gleich auf 180, weil sie ganz genau musste, was Ron damit meinte. Also schrie sie „Ronald Weasley!".

Sie begannen sich lautstark zu streiten. Dem kleinen Malfoy wurde das zuviel und er guckte mich hilfesuchend an. Doch dann klingelte es auch schon. Ich nahm Mini Draco hoch und ging mit ihm zum Unterricht. Heute verging der Unterricht wie im Flug. Nur noch die Pflege der magischen Geschöpfe stand auf dem Plan, danach hatten wir endlich frei.

Die ganze Klasse lief in den verbotenen Wald. Als ich schon ein paar Schritte gegangen bin, bemerkte ich, daß sich der kleine Draco keinen Schritt in den Wald traut. Er ist davor stehen geblieben und guckte mich jetzt mit großen Augen an.
Ich musste schmunzeln, als ich mich ans erste Jahr zurück erinnerte, wo ich mit Draco, Hermine und Ron in den schwarzen Wald musste. Draco, hatte eindeutig Angst. Ich ging zurück, beugte mich runter zu dem kleinen Draco und sagte so motivierend es nur ging: „Komm, wir gehen in den Wald. Wir haben jetzt Unterricht. Da erlernen wir viele spannende Sachen.".
Der kleine Draco schüttelte nur heftig den Kopf. „Ich will nicht!", sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. „Hey, ich bin doch da. Ich pass auf dich auf.", sagte ich und lächelte ihn so lieb an, wie es nur ging. „Versprochen?", fragte der Kleine unsicher. „Versprochen", gab ich zurück.

Ich nahm ihn wieder auf den Arm und trug ihn in den verbotenen Wald. Hagrid und all die anderen Schüler waren schon am Treffpunkt angelangt. Als ich kam, sah ich, dass ich wahrscheinlich schon 5 bis 10 Minuten zu spät war. Hagrid erklärte grade etwas über Hippogreife. Da kam auch schon Seidenschnabel aus seinem Versteck. Ich dachte, das Hippogreif-Thema wäre nach ein bis zwei Stunden vorbei gewesen, aber da habe ich mich wohl geirrt. Wir hatten, seit dem Hagrid den Unterricht für Pflege magischer Geschöpfe übernommen hat, jedes Jahr mindestens vier Stunden nur über Hippogreife. Und das waren wirklich große und interessante Tiere.

Als Malfoy den Hippogreif sah, fing er an, auf meinen Armen zu zappeln, was es ziemlich schwer machte, ihn noch festzuhalten und signalisierte mir, dass er runter gelassen werden wollte. Ich ließ ihn runter und der kleine rannte sofort durch die Menge, flitzte an Hagrid vorbei, der so schnell gar nicht gucken konnte. Da stand Mini Draco auch schon direkt vor Seidenschnabel. Alle hielten die Luft an. Außer Ron. Der gluckste belustigt. Hagrid schaute genauso geschockt. Der kleine Draco stand jetzt direkt vor Seidenschnabel. Das gewaltige Tier beugte sich runter, um besser sehen zu können, was denn unbedingt seine Aufmerksamkeit wollte. Ich dachte, Seidenschnabel würde ihn gleich fressen oder sowas. „Armes Frettchen.", sagte Ron gespielt mitleidig. Hermine trat ihm auf den Fuß, was Ron scharf die Luft einziehen ließ. Hermine hatte anscheinend nicht nur einen guten Haken, wie ich belustigt feststellen musste.

Auf einmal legte sich seidenschnabel neben Draco hin und stupste mit seinem Kopf leicht Dracos Kopf an. Der lachte aber nur fröhlich und fing an das Tier zu streichen. Uns fiel ein Stein vom Herzen. Und es war so unfassbar niedlich, ich hätte am liebsten ein Foto gemacht. Der Rest des Unterrichts wurde ohne weitere Komplikationen fortgeführt und Seidenschnabel wollte Draco am liebsten gar nicht mehr gehen lassen. Als die Stunde vorbei war und ich den Kleinen hoch nahm, riss Seidenschnabel ihn mir fast aus den Händen. Ich konnte ihn aber grade noch festhalten, wodurch der kleine Draco nicht auf dem Boden landete.

Als ich ihn abends ins Bett brachte, fragte ich ihn, warum er einfach so auf einen Greif zu gelaufen ist und ob er denn nicht wüsste, dass er sich vorher verbeugen müsste, um seinen Respekt zu zeigen. Der kleine Draco erklärte mir: „Meine Mutter hat mir früher immer viel über Hippogreife erzählt und auch gesagt, dass sie treue Tiere sind, die einen niemals verlassen.". Er hatte wohl wirklich große Angst verlassen zu werden. Das ist etwas, was man bei dem großen Malfoy nie wahrnahm, dachte ich, bevor ich mich dann auch in mein Bett legte und ins Land der Träume abdriftete.

Harry als BabysitterTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon