Green Twelve: Coldness

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Coldness
„Nothing burns like the cold. But only for a while. Then it gets inside you and starts to fill you up, and after a while you don't have the strength to fight it."
-George R.R. Martin

Ich zog meine Augenbrauen hoch, stemmte meine Hände in die Hüfte und antwortete daraufhin „Das glaubst du doch wohl selbst nicht

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Ich zog meine Augenbrauen hoch, stemmte meine Hände in die Hüfte und antwortete daraufhin „Das glaubst du doch wohl selbst nicht."
Er zuckte mit seinen Schultern. „Ein Versuch war es Wert."
Ich verdrehte meine Augen und ließ mich auf den Boden nieder. „Ich sollte wirklich mal einen Sessel besorgen..." Murmelte ich zu mir selbst, während ich meine Arme verschränkte. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass mir kalt gewesen war, als ich mich in der Zelle befand.
Außerhalb war es deutlich wärmer.
Mein Blick huschte zu Loki, der auch bemerkt hatte, dass mir kalt gewesen sein müsste.
„Es ist wegen mir. Ich unterdrücke die Kälte normalerweise mit meinen Kräften." antwortete er und schaute auf den Boden.
„Dir ist aber nicht kalt oder?" fragte ich nach.
„Nein, ich spür es selbst nicht."
„Nie im Leben! Ich bringe dir Decken! Eine Heizdecke? Ich schaue mal was es alles gibt!" rief ich und stand abrupt auf. „Das brauchst du nicht, Mitra. Du solltest eher für dich etwas bringen."
„Aber-"
„Kein aber. Es ist meine eigene Körpertemperatur. Mein Körper ist dafür gedacht."
„wann ist dir das das erste Mal aufgefallen?" ich ließ mich wieder auf den Boden nieder.
„ Als ich klein war..."
Fing er an und schaute mir schwach lächelnd in die Augen.
„-habe ich ein verletztes Vöglein im  Palastgarten gefunden.. ich wollte es retten und habe es deshalb in meine Hände genommen, doch ich war zu weit weg. Bis ich schließlich die Kammer meiner Mutter erreichte, hatte das Vöglein in meinem Händen die Kälte nicht ausgehalten...Meine Mutter meinte es wäre nicht meine Schuld gewesen, und zeigte mir wie ich meine Körpertemperatur regulieren kann. Das einzige was ich spüre ist bloß, die Wärme von anderen."
Mit weiten Augen sah ich an. So eine rührselige Geschichte hatte ich nicht kommen sehen. Ich dachte immer Loki ist seit seiner Kindheit so wie er ist, doch ich habe mich wohl getäuscht.
Er war ein liebevolles Kind...
Etwas stimmt doch nicht.
Er ist eigentlich immer noch sanft, bloß zeigt er es nicht.
Was ist passiert, sodass er zu dem wurde  was er heute ist?
„wenn du von deiner Mom erzählst dann leuchten deine Augen. Sie scheint wirklich eine gute Mutter zu sein." erwähnte ich.
Er lächelte.
„Das ist sie. Sie hat mir alles beigebracht..."
Mein Herz schmolz bloß dahin, wenn ich ihn so sah. Es ließ mich vergessen, dass er eigentlich in Wahrheit eine heimtückische und narzisstische Person war.
Da fiel mir auf.. er redete über Thors Mutter, Frigga. Das bedeutet sie ist nicht wirklich seine Mutter.
Ist es das was ihn so kaputt machte? Zu erfahren, dass er adoptiert war?
„Was ist mir Odin?" fragte ich.
Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck. „Was ist mit ihm?"
„Habt ihr euch nicht gut verstanden?"
„Gut verstanden? Nur weil er mich damals aus Jotunheim herausgeholt hat, denkt der Alte auch, dass ich ihm etwas schuldig sei! Ich bin aufgewachsen im Glaube mein rechtmässigen Thron zu bekommen, jedoch war der von Anfang an für Thor gedacht. Es war ihm egal, wie oft ich mich auch unter Beweis stellte." zischte er.
Nun verstand ich alles.
Loki ist aufgewachsen mit dem Versuch sich seinem Vater unter Beweis zu stellen. Als er erfahren hat, dass er gar nicht sein Sohn war, hat er verstanden warum Odin Thor immer bevorzugt hat. Das hat ihn zertrümmert.
Das war, was den kleinen Jungen endgültig zerstört hat.
Er musste wahrscheinlich seit seiner Kindheit immer mit ansehen, wie Thor bevorzugt wurde und Frigga war die Einzige, die ihn tatsächlich die mütterliche Liebe gab, die er zu mindestens brauchte.
„ Das ist wirklich schrecklich."
„Hm?" perplex schaute er mich an.
„Hast du jetzt Mitgefühl? Das brauche ich nicht."
„Nein. Odin ist wirklich ein schlimmer Vater. Er hat keinerlei recht dazu seine Söhne ungleich zu behandeln. Ja klar, Thor ist stark, hat enorme Kräfte mit seinem Hammer, ist sein wirklicher Sohn-"
„- willst du ihn noch weiter komplimentieren?"unterbrach er mich genervt.
„ABER du bist schlau, hast auch super magische Kräfte, bist strategischer.."
„Weiter?" fragte er grinsend, als ich kurz stoppte. „ ich sollte die Restlichen nicht nennen, sonst steht Thor wirklich als bessere Person da und ich will dich nicht runtermachen, nachdem ich die ersten Punkte erwähnt habe."
„ Was sind denn die Restlichen Begriffe?"
„Heimtückisch, narzisstisch, MÖRDERISCH, Gottkomplex und so weiter und so fort." dabei betonte ich mörderisch deutlich hervor.
„Ich bin auch ein Gott." kommentierte er sofort.
„Siehst du? Komplexe."
Ein ‚Tsk' verließ seine Lippen.
„ Du bist trotzdem irgendwie nett..." sagte ich dann, als ich mich auf den Boden legte und meine Augen schloss.
Mir war auf einmal so schrecklich müde.
„Nett? Ich? Du glaubst doch e- hey, schläft du gerade einfach ein?!"
„Hmm..." murmelte ich.
„Es ist gerade mal Mittag."
„B..bin mü..de"
Ich hatte wirklich keine Kraft mehr.
Meine Augen fühlten sich so schwer an.
„Hey, warum schwitzt du so sehr?" Fragte er besorgt, doch ich konnte ihm nicht antworten. Ich sah die Aura von Yggdrasil wie immer, wenn ich meine Augen schloss, doch sie wurde immer stärker und stärker.
„Mitra? Mitra?!" hörte ich Loki nach mir rufen, bevor ich mich plötzlich auf Yggdrasil befand.

Green is a kind of GriefWhere stories live. Discover now