Green Five: The Fox and the Rabbit

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The Fox And the Rabbit

"Do not be afraid; our fate
Cannot be taken from us; it is a gift."
-Dante

„ Was sind jetzt Asen genau?" fragte ich und wendete meinen Blick vom Buch zu ihm hinüber

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„ Was sind jetzt Asen genau?" fragte ich und wendete meinen Blick vom Buch zu ihm hinüber.
Er seufzte genervt aus.
„ Warum sind diese drei Minuten noch nicht um?!"
„Ich will mich doch nur weiterbilden. Jetzt sag schon, du hast doch in deiner Zelle äh nichts zu tun." meinte ich schulterzuckend.
Nachdem Tony erfahren hat, dass Loki und ich, warum auch immer, eine Bindung zwischen uns haben, hat er mich darum gebeten den Schwarzhaarigen so gut wie möglich jeden Tag zu nerven.
Am Anfang war ich dagegen, weil ich mit dem Gott nicht zu tun haben wollte, doch als er mich jeden Tag nervte und Spaß daran hatte, dachte ich mir ‚ warum nicht den Spieß umdrehen?'
Die Tatsache, dass er keinerlei Kräfte hatte in seiner Zelle, half mir bei der Entscheidung sehr.
Nun rufe ich Seit einer Woche ihn zu mir herbei und stelle ihm andauernd Fragen, manchmal über seine Welt, meistens jedoch über sinnlose Sachen.
Und er ist total genervt, was mich natürlich glücklich macht.
„ Asen sind Götter. Sie sind stärker und mächtiger als ihr mickrigen Menschen." sagte er herablassend.
„ Aber du bist kein Ase oder ?"
Sein Blick hängte an mir fest. Er selbst musste lange überlegen.
„ Also in dem Buch steht, dass du halb Ase bist."
„ Es gibt ein Kapitel über mich?" fragte er neugierig und näherte sich mir an.
„ Oh, ich glaub die drei Minuten sind vorbei. Du kannst zurück." sagte ich schelmisch und klappte das Buch zu.
„ Hey, ich verlange, dass du mir die Seite aufschlägst!" forderte er zornig.
„ Nö. Versuch es doch selbst." lehnte ich lachend ab, wissend, dass er es nicht konnte, da nur sein Bewusstsein hier war. Er ballte seine Hände zu Fäusten, während er bedrohlich auf mich zu kam.
„ Schlag die Seite auf!"
„Nope. Keine Chance. Beim nächsten mal vielleicht." sagte ich schulterzuckend und verließ das Wohnzimmer, um in mein Schlafzimmer zu gelangen.
„ Wehe nicht." hörte ich ihn hinter mir.
„ Wann gehst du schlafen?" fragte ich ihn verwirrt.
„Warum?"
„ Warte, warte. Schlafen Götter eigentlich?" Fragte ich ihn nun deutlich verwirrter.
Ein Lachen entfuhr ihm, als er realisierte, dass meine Frage ernst war.
Ich musste leicht schmunzeln. Es war das erste mal, dass ich ihn wirklich lachen sah.
„ was? Ich meine ihr seid ja Götter."
„ Natürlich schlafen wir, wir sind ja keine Vampire."
Seine Augen weiteten sich, als er realisierte was er gesagt hatte.
Ich fing an breit zu grinsen.
„Du hast das Buch gelesen, den ich dir gegeben habe! Hast du die anderen auch gelesen?"
„ Nein! Ich wusste schon vorher was Vampire sind."
„ obwohl du Gott des Schabernacks bist, lügst du gerade grottenschlecht."
Er schnaufte auf und verschwand.
Mein lachen konnte ich nun nicht mehr verkneifen.
„ Wenigstens ist er jetzt weg." Sagte ich, während ich mich auf mein Bett schmiss.
Da ich hundemüde war, dauerte es nicht lang bis ich einschlief.
„Mitra..." hörte ich eine weibliche Stimme .
Ich schaute mich verwirrt um.
Der Himmel war lila, es gab weder eine Sonne noch Wolken.
Die Atmosphäre war auch ungewöhnlich.
Ich ging ein Schritt voran, woraufhin ich bemerkte, dass ich ich nicht auf einer normalen Wiese stand.
Verwirrt tastete ich den Boden auf dem ich stand.
„Holz?"
Das Grüne war auch kein Grass sondern Moos...
Plötzlich huschte etwas vor mir vorbei und stoppte in einer Ecke.
Ein weißer Hase! Der sah so süß aus!
„ Hey kleiner, komm mal her." versuchte ich den Hasen anzulocken. Ich kniete mich hin und spielte mit meiner Hand.
Er stoppte und richtete sein Kopf zu mir.
„das ist merkwürdig..." flüsterte ich, als der Hase mich beobachtete.
Als würde er direkt in meine Augen schauen...
Diese Augen...Genauso grün wie meine..
Tief in den Augen des Hasen versunken, bemerkte ich nicht, dass sich noch ein Wesen annäherte.
Der Hase wurde plötzlich von einem schwarzen Fuchs angegriffen und weggeschleppt.
„Hey! Nein!" schrie ich und rannte dem Fuchs hinterher.
„ Du kannst es nicht verhindern, Mitra." hörte ich wieder dieselbe weibliche Stimme.
Neben mir erschien eine blasse Frau mit weißen Haaren. Das erste was ich bemerkte waren jedoch ihre grünen Augen.
„Wer bist du? Wo bin ich hier?"
Sie fing an zu lächeln.
„ Das meine kleine Mitra ist Yggdrasil."
Yggdrasil?
Ich hab das Wort schonmal irgendwo gehört...
„ Der Weltenbaum?" fragte ich unsicher.
„Ganz genau. Du befindest dich gerade auf einem Ast von der Esche."
„Auf einem Ast?!" Kam es unglaubwürdig von mir. Das ist doch hier kein Ast! Das ist ne ganze Landschaft!
„ Komm mit." sagte sie und ging voran. Zögernd folgte ich ihr, bis sie an einem kleinen Loch in dem Boden stehenblieb. Sie schob einen großen Blatt weg, der das Loch verschloss und enthüllte den schwarzen Fuchs, der den Hasen zwischen seinen Beinen hielt und schlief.
Dem Hase war kein Fell gekrümmt worden, sondern im Gegenteil sein weißes Fell strahlte sogar noch heller als zuvor. Die beiden schliefen bloß selig zusammen.
„ Ich dachte, dass der Fuchs den Hasen zum Essen weggeschleppt hat..."
„ Zwei komplett unterschiedliche Wesen nicht wahr? Doch trotzdem sind beider Schicksale vereint." sagte sie lächelnd.
Die Augen des Hasen öffnete sich.
Ohne es zu bemerken, fasste ich das weiße Fell an.
Ein schmerz durchflutete meinen Körper.  Der Hase wandelte sich plötzlich in ein Weißes Licht,  welches sich in mich hineindrängte.
Daraufhin erwachte der Fuchs.
Oh, oh.
Ich ging sofort ein paar Schritte zurück.
Er suchte jaulend nach dem Hasen der vor kurzem noch in seinen Armen war.
Sein Blick hing dann an mir hängen.
„ Sollte ich jetzt wegrennen?" flüsterte ich der Blassen Frau zu.
Sie lachte bloß, was mir nicht weiterhalf.
„ deinen Humor hast du von deinem Vater."
„Woher kennen Sie meinen Vat- Ah!" Ich wurde unterbrochen, als der Fuchs zu mir rannte.
„Er wird dir nichts antun."
Sie hatte recht.
Der Fuchs fing an zu schnurren, als er seinen Kopf an meinem Bein strich.
Ich fing an zu lächeln.
„ Hey.." sagte ich und streichelte ihn.

Als ich meine Augen aufschlug, war ich zurück in meinem Zimmer. Das grelle Licht, das durch das Fenster schien, ließ meine Augen zukneifen.
„ ugh." stöhnte ich müde und richtete mich auf. „Hm?"
Obwohl meine Augen geschlossen waren, sah ich im dunklen die Landschaft, die ich zuvor in meinem Traum gesehen habe. Es sah nicht genauso aus wie in meinem Traum, es war dunkler und verblasst, es sah aus als würde ich eine Art Aura sehen. Ich öffnete meine Augen und sah wieder mein Zimmer. Ich schloss sie und sah den Baum. 
„Was zur Hölle?"
Ich öffnete und schloss meine Augen jetzt für eine ganze Weile bis ich schließlich voller Panik ins Wohnzimmer rannte.
Dort schnappte ich schnell nach dem Buch.
„Yggdrasil.. Yggdrasil.. da ist es!" rief ich, als ich die Seite gefunden hatte.
„Weltenbaum bla bla bla das hatte ich schon gelesen." ich überflog die Stellen, die ich schon kannte.
„ aber warum sehe ich Yggdrasil?!" schrie ich das Buch an, als es mir keine Antworten verlieh.
Ich schloss meine Augen.
Meine Hand schien in einem weißen Ton..
ist das etwa meine Aura?
„ Oh mein Gott. Ich bin jetzt völlig verrückt." Kam es von mir entgeistert.

~ Einige Wochen später~

Nun gelangte ich jeden Tag in meinen Träumen in Yggdrasils Ästen und Wurzeln. Mein Lieblingsort waren die Wurzeln, dort verlief ein langer Fluss und es gab eine große herrliche Landschaft. Der schwarze Fuchs kam jedes Mal mit mir mit, doch die blasse Frau erschien sehr selten und beantwortete mir kaum etwas.
„ Mund zu." meckerte der schwarzhaarige mich an, während ich laut gähnte. „ du kannst auch nach Hause schlafen gehen, statt hier zu verweilen."
„ Ja, ja." sagte ich bloß und blätterte weiter in meinem Buch.
Er legte seinen Buch weg und nährte sich dem Zellenfenster an.
„ Das ist jetzt dein siebtes Buch über die nordische Mythologie und du liest andauernd denselben Inhalt, Yggdrasil. Warum?"
„ Ich finde es spannend." antwortete ich schulterzuckend.
Da Loki nach drei Minuten sofort verschwand, wenn ich ihn rief, kam ich nun persönlich jeden Tag zu ihm.
„ was ist es wonach du suchst?"
„ Loki, wie sieht Yggdrasil aus?" fragte ich ihn nun.
Er überlegte.
„ Yggdrasil kann man nicht sehen."
„ und was wenn doch?"
„ Ich wusste du bist verrückt geworden." sagte er und schlug sein Buch wieder auf. Ich seufzte auf.
„ Ich meine es ernst. Ich weiß wie der Weltenbaum aussieht. Und ich sehe andauernd ihre Aura, wenn ich meine Augen schließe."
„ Geh wieder mal zu deinem Therapeuten."
„Ist das der Dank dafür, dass ich dir essen und Bücher bringe?" schmollte ich.
„ niemand zwingt dich."
„ der schwarze Fuchs ist viel geselliger als du." murmelte ich augenrollend.

Green is a kind of GriefWhere stories live. Discover now