Kapitel 45

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~Shawn~

Meine Waffe aufrechterhaltend, meinen Blick wachsam, lief ich durch die tausenden Gänge unserer Schule.

Unsere Schule war wie ein Labyrinth. Das Hauptgebäude, wo jeglicher Unterricht drin stattfand, war mit unseren zwei Sporthallen durch mehrere Flure miteinander verbunden, sodass man immer rechtzeitig zum Unterricht kam, egal wo man vorher war. Das einzige Einzelgebäude war die Cafeteria, welche sich auf der anderen Seite des Schulhofes lag, damit wir Schüler auch ein wenig an der frischen Luft waren.

Normalerweise störte mich diese Denkweise nicht, doch jetzt gerade verfluchte ich denjenigen, der die Idee für diese Konstruktion hatte.

Ich war wahrscheinlich schon durch alle möglichen Gänge gerannt, hatte alle möglichen Stellen abgesucht, doch nirgends fand ich Clarine.

Blanke Panik ergriff mich und ließ meine Glieder immer mehr zu Eisklötzen gefrieren. Mein Herz verkrampfte sich bei jedem weiteren Schritt, den ich machte.

In meinem Kopf spielten sich verschiedene Szenarien ab, die mir alles Blut aus dem Gesicht wischten und Übelkeit in mir aufstieg.

Ich versuchte weiterhin einen klaren Kopf zu bewahren, und nicht in völliger Verzweiflung gegen eine Wand zu schlagen.

Doch als ich plötzlich zum Stehen kam, funktionierte gar nichts mehr. Mein Kopf konnte erst nicht realisieren, was ich vor mir sah, jedoch machten sich meine Beine selbstständig und rannten auf den Fleck zu, der mir Schauderte.

Ich kniete mich vor die große, bullige Gestalt und beäugte diese aufmerksam. Als sich nichts regte, streckte ich eine Hand aus und fühlte vorsichtig seinen Puls.

Tot.

Ich suchte den Kerl nach Waffen ab, blieb aber leer aus.

Er lag in einer großen Blutpfütze, was mich schlussfolgern ließ, dass er verblutet sein musste.

Ich richtete mich langsam wieder auf und sah mich um. Der Kerl schien allein gestorben zu sein, und das durch einen schmerzhaften Tod.

Ich wollte gerade weiter suchen, als mir ein paar Flecken auf den weißen Fliesen auffielen.

Blut.

Sie waren zwar nicht stark, aber dennoch gut zu erkennen.

Mir wurde erneut schlecht, als ich daran dachte, das dies womöglich von Clarine kommen konnte, und Angst erfasste mich.

Ich richtete meine Waffe wieder nach vorne und folgte der Spur.

Die Blutflecken wurden immer deutlicher und mich erfasste immer mehr die Panik.


Plötzlich hörte ich Schüsse, immer mehr Schüsse. Sie wurden immer lauter, je näher ich kam.

Ich rannte, ich rannte so schnell ich konnte, und es war mir egal, ob ich bei meiner Unachtsamkeit von einer Kugel erfasst wurde. Ich musste zu ihr.


Bitte sei am Leben.


Bitte sei am Leben.


Bitte sei am Leben.


Ich kam polternd zum Stehen. Meine Augen wurden groß und mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb.

Überall war Blut.

Überall.

Und in den riesen Blutpfützen lag Phoebe.


Meine Schultern verspannten sich, es fing an, in mir zu brodeln.

Fight For LoveOù les histoires vivent. Découvrez maintenant