Kapitel 35

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~Clarine~

Mein Kopf schmerzte und meine Augenlider klebten zusammen. Heute war der Morgen nach dem Albtraum. Obwohl es wohl immer noch der Morgen im Albtraum sein musste, da mich mein Wecker natürlich um halb sieben an einem Samstagmorgen weckte, und mit meinem Kater zusammen war das keine angenehme Kombination.
Willkommen am Anfang des nie endenen Albtraum.

Meine Hand tastete nach meinem Handy auf dem Nachtisch, doch anstatt das kühle Holz des Tisches zu spüren, erfühlte ich ein Gesicht...
Und das war ganz sicher nicht mein eigenes.

Ich schreckte nach oben und öffnete ruckartig meine verklebten Augen. Mein Blick suchte das fremde Zimmer nach Hinweisen ab, die mir in Erinnerung rufen könnten, was gestern Abend passiert war. Angefangen an dem fremden Typen neben mir, der mir beim genaueren Betrachten doch nicht so fremd war.

Das hellbraune Haar, die etwas krumme Nase, die süßen Grübchen...
Adam lag neben mir!

Oh Gott.

Bitte nicht... Bitte nicht... Bitte nicht...

Ich beugte mich über den schlafenden Körper von Adam und schnappte mir mein Handy von seinem Nachtisch und schaltete den Ohrenschmerzen verursachenden Wecker aus. Dann sah ich mich wieder überall im Zimmer und bei mir und Adam um. Ich trug ein dunkelgrünes T-shirt, was definitiv nicht mir gehörte und Adam trug gar kein Shirt. Meine Nervosität wuchs immer mehr und machte der Panik platz.

Langsam wurde ich immer nervöser und hielt es nicht mehr aus, weiter unwissend hier neben ihm zu sitzen und mir den Kopf zu zerbrechen. Also fasste ich all meine Kraft zusammen, ignorierte den heftigen Druck in meinem Kopf, stemmte meine Hände gegen Adams Seite und schuppste ihn aus dem Bett.

Er fiel mit einem dumpfen Poltern auf den Boden und kam stöhnend zu sich. Er packte sich ächzend an den Kopf und öffnete quälend langsam seine Augen.

Als er mich sah, huschte für einen kurzen Moment Verwirrung über sein Gesicht, bevor er sich dann wieder beruhigt hatte und sich verschlafen vom Boden hoch stemmte.

,,Guten Morgen."

Ich sah ihn fassungslos an und warf dann ein Kissen nach ihm. Er wich nicht schnell genug aus und es landete in seinem Gesicht. ,,Guten Morgen? Ist das dein Ernst? Hast du nichts anderes dazu zu sagen, dass ich verdammt nochmal in deinem Bett liege?", fragte ich hysterisch und fuchtelte mit einer Hand in der Luft herum.

Adam sah so aus, als würde er nicht wirklich verstehen, warum ich gerade so ausrastete und kratzte sich verwirrt am Kopf. Ich atmete einmal tief durch, schloss die Augen und traute mich die Frage zu stellen, auf dessen Antwort ich gar nicht scharf war. ,,Haben wir...?", ich ließ das Ende im Raum schwimmen, da ich mich nicht dazu überredet bekam, es auszusprechen.

Nun weiteten sich Adams Augen auf die volle Größe, sodass ich schon Angst hatte, sie würden rausfallen. Dann fing er an zu lachen. Er krümmte sich förmlich vor Lachen und wischte sich Tränen aus den Augenwinkeln. ,,Oh Gott, nein! Das würde ich Shawn doch niemals antun.", sagte er, nachdem er sich endlich wieder beruhigt hatte.

Ich atmete erleichtert aus, bevor ich stutzte und ihn irritiert anstarrte. ,,Wie meinst du das, du würdest Shawn das niemals antun?", fragte ich Stirnrunzelnd.

,,Also wenn ihr das immer noch nicht zwischen euch geklärt habt, kann ich euch auch nicht helfen. Shawn und du, ihr habt Gefühle für einander, und da würde ich niemals dazwischen funken.", sagte er sanft und zog sich ein Shirt an, was über einem Stuhl hang.

Ich reagierte nicht auf das, was er gesagt hatte, und lenkte dann auf eine andere Frage, die mir im Kopf herum schwirrte. ,,Und wieso bin ich dann hier in deinem Bett, trage dein T-shirt und du gar keins?"

Adam kratze sich verlegen am Nacken und lächelte mich dann charmant an. ,,Ich bin erst ein bisschen später zur Party gekommen, da ich noch was zu erledigen hatte, Phoebe wurde von Kimberly und Zac mitgenommen, also war ich allein dort angetanzt. Doch als ich dann da war, waren du und Shawn beide stockbesoffen und habt euch immer weiter betrunken. Ich hab euch beide sofort in mein Auto verfrachtet und nach Hause gebracht. Seit du hier bist, trinkt Shawn so gut wie nix, also wusste ich, dass irgendwas passiert sein musste. Und wahrscheinlich hatte es auch zum größten Teil mit dir zutun. Ich habe Shawn dann heimlich und leise bei sich zuhause abgeladen und dich hab ich dann einfach mit zu mir genommen, da ich nicht wusste, wo du wohnst. Ich hab dir ein T-shirt zum Schlafen gegeben, ein paar Aspirin mit Wasser und danach bist du wie ein Stein in mein Bett gefallen und hast geschnarcht.", erzählte er.

Ich verarbeitete die ganzen Informationen und musste einen Moment lang nachdenken. Dann schnappte ich mir noch ein Kissen und warf es wieder in sein Gesicht. ,,Ich hab nicht geschnarcht!", rief ich empört und verzog beleidigt das Gesicht. Adam lachte und widersprach mir.
,,Danke.", sagte ich aufrichtig und lächelte ihn erleichtert an. ,,Ich hatte schon Angst, wir hätten miteinander geschlafen." Bei dem Gedanke schauderte ich.

Nun war Adam derjenige, der ein Kissen nach mir warf. ,,Hey! Was wäre denn da so albtraumhaft dran gewesen. Ich bin eine Casanova im Bett.", sagte er stolz und spannte seine muskulösen Arme an. Ich lachte und warf das Kissen wieder zurück.

,,Aber klar doch, ganz bestimmt.", sagte ich spöttisch und verdrehte die Augen.

Plötzlich wurde Adam ganz ernst und fing das Kissen. ,,Möchtest du darüber reden, was gestern Abend passiert ist?", fragte er sanft. Ich versteifte mich und schüttelte ausdruckslos den Kopf. Adam zögerte ein wenig, ließ es dann aber bleiben und verschwand im Bad.

Wir machten uns beide fertig und er fuhr mich dann nach Hause.

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Zuhause erwartete mich dann der Sturm der Hölle. Meine Eltern waren außer sich vor Wut und Sorge, und das ich dann auch noch mit einem schweren Karter bei ihnen auf der Matte stand, machte die Situation nicht gerade besser. Aber ich konnte es definitiv nachvollziehen. Immerhin hatten sie schon mit sich gerungen, dass ich überhaupt erst auf diese Party gehen durfte, weil ihre Sorge um mich immer größer wurde, und dann war ich auch noch über Nacht weg und sie konnten beide Shawn und mich nicht erreichen, da waren sie wahrscheinlich schon fast krank vor Sorge. Ich hatte ihnen gesagt, dass es etwas später geworden war, ich es ein wenig übertrieben hatte und dann Shawn überreden konnte, dass wir nicht nach Hause fahren und ich bei ihm übernachten würde. Sie glaubten mir zum Glück die kleine Notlüge und schickten mich dann mit Hausarrest für eine Woche nach oben in mein Zimmer.

Verbietet mir doch lieber den Kontakt zu Shawn! Vielleicht würde das meinen Kopf dann endlich wieder gerade rücken.

Mein Herz allerdings würde wahrscheinlich noch weiter verkehrt denken.

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Halli Hallo!

Wen mögt ihr eigentlich am meisten von allen?

Bei mir sind es Clarine und Adelina😏

Genießt das Wochenende noch!

Eure Ella❤

Fight For LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt