Kapitel 12

2.1K 72 17
                                    

~Clarine~

Phoebe und Kimberly hatten mich die ganze Zeit damit aufgezogen, dass das mit Shawn gerade »ein magischer Moment war, in dem ihr euch ineinander verliebt habt« und »ihr habt euch in euren Blicken verloren« und noch mehr Blödsinn.

Außerdem hasste ich Shawn und er mich!

Und er konnte auch überhaupt nichts gespürt haben, weil er gerade übertrieben mit Josy am rumfummeln war.

Ich sag's immer gern wieder: Würg!

»Kommt jemand von euch mit tanzen?«, fragte ich.

Beide Mädels stimmten zu und wir gingen zu der tanzenden Menge und fügten uns ein, indem wir übertrieben die Hüften hin und her wiegten.

Die Menge hatte sich vergrößert, da es schon langsam dämmerte und kälter wurde. Ich hatte, nachdem mein Bikini wieder trocken war auch wieder mein T-Shirt und meine kurze Hose übergezogen.

Phoebe, Kimberly und ich versuchten uns einigermaßen elegant zu bewegen, damit wir ein paar Typen anlocken konnten.

Plötzlich legten sich zwei große Hände an meine Hüften und zogen mich an jemanden ran.

Ich drehte mich schnell um und war bereit, eine ordentliche Ohrfeige zu verteilen, als ich sah wer es war.

»Sorry, ich wollte dir nicht zu nah kommen«, sagte Chris verlegen und kratzte sich am Nacken.

»Nicht schlimm.«

»Ich hab dir einen Drink mitgebracht«, sagte er und reichte mir einen roten Becher. Ich nahm ihn dankend an und trank einen Schluck.

Es war irgendein sehr süßes Gemisch, was am Ende einen kleinen bitteren Nachgeschmack hatte. Hoffentlich war das nicht zu stark, ich hätte nämlich keinen Bock später betrunken aufzutauchen.

Chris und ich tanzten ein wenig und als wir dann mit den Mädels wieder zu den anderen kamen, war unsere Gruppe größer geworden.

Ich setzte mich zwischen Adam und Phoebe und lehnte meinen Kopf an ihrer Schulter an.

Inzwischen war es schon kurz nach neun und ich war schon bei meinem dritten Drink, ein vierter und ich wäre betrunken.

»Wie wäre es mit Flaschendrehen?«, fragte irgendein Mädchen was neben Josy saß.

»Was, sind wir hier bei 'nem Kindergeburtstag?«, fragte ich Augen verdrehend.

Josy und das Mädchen funkelten mich böse an. »Auf den die Flasch zeigt, muss denjenigen, der sie gedreht hatte, küssen«, sagte Josy und sah dabei Shawn an, der neben Zac und noch irgendeinem anderen Kerl saß.

»Also ich wäre mehr für Pflicht oder See«, sagte Adam schon ein wenig angetrunken.

»Das gibt es noch nicht mal, Mann«, lachte Zac. Adam zuckte nur mit den Schultern. »Könnten wir aber trotzdem spielen. Wer die Aufgabe nicht macht, muss einmal in den See springen«, erklärte er.

»Klingt interessant. Ich bin dabei«, sagte ich grinsend. Adams Gesicht hellte sich auf der Stelle auf, dann hielt er mir grinsend die Hand hin und ich schlug lachend ein.

Alle anderen stimmten ebenfalls ein und wir fingen an. Immer wieder mussten sich Leute schon küssen oder jemand musste einen Body-Shot trinken, aber noch niemand musste in den See. Obwohl ich erkannte, das Adam, glaube ich, sogar mit Absicht seine Aufgabe ablehnen würde, wenn er nur endlich dran käme. Er war wohl doch betrunkener als ich dachte.

Jetzt drehte Phoebe für mich die Flasche, damit sie mir dann die Aufgabe stellen konnte.

Das kann ja was werden.

Sie drehte und drehte sich, bis sie dann vor Adam stehen blieb.

Der richtete sich sofort auf und blickte mich mit einem schmutzigen Grinsen an.

Doch ich hatte keine Sorgen bei diesem Grinsen, Adam ist mir die letzten Stunden ziemlich ans Herz gewachsen, wahrscheinlich war er der Clown in deren Clique.

»Okay, Clarine«, sagte Phoebe und grinste mich boshaft an. »Dann geht's für dich jetzt ans rummachen.«

Ich lachte auf, drehte mich aber zu Adam um.

Adam war sehr attraktiv, dunkelbraunes Haar, braune Augen und zwei süße kleine Grübchen. Also warum nicht.

Auf einmal zog er mich auf seinen Schoß und drückte seine Lippen auf meine. Ich war zwar erst überrumpelt, fing mich dann aber schnell wieder und erwiderte den drängenden Kuss von Adam.

Ich öffnete meine Lippen und Adams Zunge drang in meinen Mund. Er schmeckte nach dem süßen Zeug in den Bechern. Ich knabberte an seiner Unterlippe und er gab ein heiseres Stöhnen von sich.

»Das reicht«, knurrte nun eine Stimme und Adam und ich lösten uns voneinander.

Als ich nun wieder neben Phoebe saß, realisierte ich auch, wer das eben gesagt hatte: Shawn.

Er sah nicht gerade begeistert aus und blickte Adam mörderisch an. Doch Adam grinste nur wie ein kleines Kind, was gerade zehn Tafeln Schokolade geschenkt bekommen hatte.

Als nächstes war Phoebe dran, die Flasche zeigte auf irgendeinen Kerl den ich nicht kannte. Kimberly gab ihr die Aufgabe, dass sie für den Rest des Spiels auf dem Schoß des Kerls sitzen sollte.

Na dann, viel Spaß!

Das Spiel ging weiter und es kam zu vielen Küssen und ausgefallenen Aufgaben, aber immer noch keine See-Bestrafung.

Plötzlich lagen alle Blicke auf mir.
Was war los?
Ich hatte gerade nicht aufgepasst, aber ein kurzer Blick zu Josy sagte schon alles.

Oh nein.

»Shawn, mach mit der neuen rum«, sagte der Kerl neben Shawn.

Shawn und ich sahen uns angeekelt an, dann sagten wir gleichzeitig: »Niemals!«

Ein paar Leute kicherten und ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Josy die Lippen zusammen presste und mich hasserfüllt ansah.

»Na dann, ab mit euch beiden ins Wasser«, sagte Zac grinsend.

»Was? Aber Shawn müsste eigentlich diese Aufgabe machen, also muss er auch die Bestrafung machen!«, widersprach ich.

Zac schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Ihr beide müsst. Also los!«

Shawn und ich standen genervt auf und zogen uns unsere Klamotten aus. Zum Glück hatte ich mir meinen Bikini noch nicht ausgezogen.

Ich schmiss Phoebe meine Sachen an den Kopf und ging zum Steg.

Shawn hatte auch noch seine Badehose an und ging neben mir. »Das ist deine Schuld«, brummte ich. Er lachte nur tonlos.

»So, ihr zwei Streithähne, Hand in Hand!«, rief Zac uns zu.

» ... Hand in Hand, hüpfen wir ins Einhornland!«, trällerte Adam laut.

Wow, er war wirklich aufs übelste besoffen.

Alle mussten lachen und irgendein Typ der neben Adam saß, gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf.

Shawn und ich sahen uns genervt an, nahmen uns dann aber widerstrebend an der Hand.

Sofort kribbelte meine Haut wieder.
Was ist das bitte?

»Springt!«, schrien jetzt alle.

Shawn sah mich an. »Auf drei«, sagte er.
»Eins.« - Ich
»Zwei.« - Er
»Drei!«, schrien wir beide und sprangen.

Fight For LoveWhere stories live. Discover now