Kapitel 16

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~Clarine~

Am nächsten Morgen saß ich neben meinen Eltern am Tisch und frühstückte. Meine Eltern versuchten sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen, doch ich erkannte es, vor allem wenn sie mich ansahen, und das machte mir extreme Sorgen.

Hatte ihr Verhalten etwas mit mir zutun? Ging es um etwas gefährliches? Hatte es was mit der Arbeit meines Vaters zutun?

,,Und Schatz, freust du dich schon auf die Klassenfahrt?", unterbrach nun Mum das Schweigen. Ich sah auf und bermerkte das aufgesetzte Lächeln von ihr. Was verheimlichten sie mir?

,,Ja, es wird bestimmt cool. Außerdem hatten Phoebe, Kimberly und ich schon Pläne geschmiedet. Z.B. dass wir auf jeden Fall zusammen in ein Zimmer wolln, und was wir da wohl alles machen können und-"

,,Du wirst auf keinen Fall Jungsbesuch da haben!", mischte sich mein Vater ein. Ich verdrehte nur genervt die Augen. ,,Aber natürlich, Daddy.", sagte ich mit zuckersüßer Stimme und wandt mich wieder meinen Spiegeleiern zu.

Wir aßen alle schweigend weiter, bis sich meine Mutter wieder mir zu wandte. ,,Die Eltern haben schon eine Liste bekommen, was ihr dort alles gebrauchen könnt, wolln wir später schon mal deinen Koffer packen?" Diesmal war ihr liebevolles Lächeln echt, und ich erwiderte es. ,,Gerne."

Später am Tag, waren meine Mutter und ich in meinem Zimmer und saßen um einen riesen Berg an Klamotten. ,,Also, ihr seit zwei Wochen in einer Art Waldlandschaft, aber es soll eigentlich sehr warm werden. Wir packen also fünf Tops, sechs T-shirts, zwei Pulli's, eine Strickjacke, genügend kurze aber auch lange Hosen und ein paar Bikini's ein, oder?" Ich nickte zustimmend und suchte die jeweiligen Sachen raus. Mum ging solange ins Bad und packte meine Beautytasche.

Ich hatte gerade fast alle meine Klamotten, die ich mitnehmen wollte, auf einen Stapel gelegt, als Mum wieder rein kam. Sie hatte in der einen Hand meine riesen Beautytasche und in der anderen irgendetwas anderes. Ihr Blick war total ernst, als sie anfing zu sprechen.

,,Du wirst Kondome benutzen, verstanden?" Bei ihren Worten wurde ich kreidebleich. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Oh mein Gott! Ich würde jetzt am liebsten im Erdboden verschwinden.

,,Oh mein Gott, Mum! Ist das jetzt dein Ernst?", fragte ich fassungslos und schlug mir die Hände vors Gesicht.

,,Komm mir jetzt nicht mit 'Oh mein Gott, Mum du bist so peinlich'. Ich kenne dich Madam. Ich will jetzt auch gar nicht lange mit dir diskutieren, versprich mir einfach vorsichtig zu sein." Sie sah mich besorgt an. Sie hatte recht, sie kannte mich, sie hatte wahrscheinlich die Packungen in meinem Bad gefunden, nicht das ich sie schon benutzt hatte, ich bin immer noch Jungfrau, aber ich wär auch kein scheues Lämchen, und das wusste meine Mutter.

Die Kondompackungen hatte mir Adelina als Abschiedsgeschenk gegeben, sie meinte: ,,Schnapp dir ein paar heiße Typen und mach es dir dort bequem." Das war natürlich nur als Spaß gemeint, und darüber konnte ich dann auch lachen und mich von dem Gedanken ablenken, Adelina nicht mehr sehen zu können.

,,Mum, ich bin noch Jungfrau. Die sind nur ein Spaßgeschenk von Adelina gewesen. Ich verspreche dir, dass ich mein erstes Mal nicht auf einer Klassenfahrt haben werde, und wenn ich es dann irgendwann haben werde, werde ich vorsichtig sein." Meine Mutter atmete erleichtert aus und nahm mich dann in den Arm.

,,Das ist gut, ich wüsste nämlich nicht, wie ich deinen Vater sonst von einem Teenager-Mord abhalten könnte." Wir lachten beide, wussten aber auch, dass Mum das ernst meinte, Dad wäre ganz sicher dazu in der Lage, soetwas zu tun. ,,Okay Schatz, da das geklärt ist, packen wir weiter. Da der Koffer durch deine vielen Klamotten und den Schuhen komplett voll sein wird, nehmen wir auch noch deine große Reisetasche." Und damit packten wir mein Gepäck.

Fight For LoveWhere stories live. Discover now