Kapitel 30

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~Clarine~

Ich schminkte mich gerade zu Ende und betrachtete das Endergebnis im Spiegel. Zum ersten Mal überlegte ich mich für einen Typen extra hübsch zu machen.
Das ist doch verrückt.

Seit drei Stunden war ich jetzt schon wach und zerbrach mir mein Kopf über Shawn.

Verflucht seist du Shawn!

Ich überlegte die ganze Zeit, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, oder wie ich ihm überhaupt vor die Augen treten sollte? Geschweige denn, ihm zu sagen, dass ich Gefühle für ihn hatte.

Verdammt, ich hätte Adelina gestern noch um ein paar Tipps bitten sollen. Wie hatte sie das bitte hinbekommen? Ich war wegen einem Typen noch nie so hibbelig und aufgeregt, wieso dann gerade wegen ihm?

Ich schüttelte mich einmal kurz, um mich wieder zu fangen, und ging mir noch einmal schnell durch die Haare.

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Unten angekommen, empfang mich schon der Geruch von frisch gebackenen Pfannkuchen.

Ich flitzte zum Tische und legte mir sofort zwei Pfannkuchen auf den Teller. Ich schnappte mir die Schüssel mit Obst und gab mir mehrere klein geschnittene Bananenscheiben drauf, und dann noch an die zwei Kilo Nutella.

Mum hatte wohl mein genüssliches Stöhnen bemerkt und trat zu mir ins Esszimmer. ,,Na hallo, Schatz. Hätte ich mir ja gleich denken können, wer hier so laut am schmatzen ist.", sagte sie neckend und deutete auf mich.

,,Hey!", schrie ich empört und mit vollem Mund. Ich sah beleidigt auf meinen Teller und biss wieder von meinem Pfannkuchen ab.

Meine Mutter kicherte belustigt, bevor sie sich mir gegenüber setzte. ,,Und, wie war es endlich wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen?", fragte sie.

,,Ganz okay." Ich zuckte mit den Schultern und aß leise weiter.

Nun kam auch Dad an den Tisch und setzte sich neben mich ans Tischende. ,,Morgen, Schätzchen. Wir haben ja gestern nicht mehr viel von dir gesehen, wie war es denn?", fragte er.

Ich hob nun meinen Kopf und sah ihn an. Ich wusste nicht genau, ob er darüber bescheid wusste, was dort alles passiert war, und rang nun mit mir, ob ich es ihm erzählen sollte. Aber eigentlich müsste er darüber bescheid wissen, da wir ja eigentlich nur wegen ihm auf diese Klassenfahrt gewesen waren. Dennoch wollte ich es eher vermeiden, über diese Angriffe und Schießerein zu sprechen.

Letztendlich entschied ich mich dann aber doch fürs kalte Wasser. ,,Dad, du weißt, was dort alles passiert ist, oder?, fragte ich zaghaft.

Mein Vater pustete ergeben seinen Atem aus, bevor er mich dann ernst ansah. ,,Ja, das wurde mir alles berichtet. Ich bin sehr erleichtert, dass Shawn bei dir war, aber auch etwas misstrauisch gegenüber der Angriffe."

Ich hob fragend eine Braue. ,,Misstrauisch? Wieso?"

,,Naja, wir haben ein paar der Männer ausfindig gemacht und beschattet, während ihr dort wart, aber es scheint so, als hätten sie es nicht genau darauf aus, genau eine gezielt Person umzubringen, sondern eher um Chaos und Ablenkung zu verbreiten." Ich sah meinem Vater an, dass da noch viel mehr hinter steckte, aber ich wollte nicht zu neugierig klingen, da mein Vater es mir sowieso verheimlichen würde und es überspielen würde. ,,Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir haben alles im Griff.", fügte er noch hinzu und lächelte etwas gezwungen. Die Sorge und Erschöpfung standen ihm dick und fett auf die Stirn geschrieben, worauf ich mir Sorgen machte, dass das alles wohl doch noch schlimmer war, als mein Vater es vermutet hatte.

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