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„Beruhig dich, das sind nur meine Eltern.", grinse ich, als Louis von Schritt zu Schritt angespannter wird. „Ja und zufälligerweise auch der König und die Königin und irgendwann meine verdammten Schwiegereltern. Da kann ich nicht ruhig bleiben. Wir sehen scheiße aus und dann stehe ich gleich so deinen Eltern gegenüber, das ist grausam.", regt er sich auf und wirkt völlig verloren.

„Ich verstehe dich ja auch, Louis, aber du kennst die beiden schon dein ganzes Leben, also wird es heute nichts anderes sein. Ich denke noch nichtmal, dass es in diesem Gespräch zwingend um uns geht." Vielleicht nicht in erster Linie.

Louis brummt nur und bleibt schweigend neben mir stehen, als wir vor der großen Tür stehen, vor welcher uns zwei der Wachen mit einer Verbeugung begrüßen. „Die Königin hat nach uns gerufen.", erkläre ich und dann werden schon die Türen geöffnet, durch welche ich Louis regelrecht ziehen muss. „Es fühlt sich falsch an, hier zu sein. Das ist das Reich des Königspaares und hier gehöre ich nicht hin.", murmelt er, sodass ich stehen bleibe und ihn an den Hüften zu mir ziehe. „So wie ich Mutter kenne, werden wir gleich sowieso im Wohnzimmer sitzen. Das letzte mal war ich vor dreizehn Jahren in den Schlafräumen meiner Eltern, also werden wir heute auch nicht dort sein.", beruhige ich ihn und hauche einen Kuss auf seine Lippen.

Natürlich räuspert sich in dem Moment jemand neben uns, weswegen ich meinen Kopf drehe und in das müde aussehende Gesicht meiner Mutter sehe. Sofort lasse ich von Louis ab und gehe zu ihr rüber, um sie in eine Umarmung zu ziehen, welche sie Haltsuchend erwidert. „Was ist passiert?", frage ich erschrocken nach und streiche über ihren Rücken. Dass sie nur ihr Nachthemd trägt, ignoriere ich gekonnt und versuche meine Mutter zu beruhigen, welche angefangen hat, zu schluchzen. Und Mutter weint eigentlich nie.

„Desmond.", kriegt sie zwischen mehreren Schluchzern hervor, worauf ich mich auf das Schlimmste gefasst mache. „Beruhig dich erstmal, bitte Mum.", flüstere ich und spende ihr weiterhin den Halt und die Kraft, die sie braucht. Kurz nickt sie und versucht direkt, etwas ruhiger zu atmen, was ihr nach ein paar Minuten auch gelingt und ich mich langsam von ihr löse. Nur so weit, dass ich meine Hände unter ihre Ellenbogen lege und sie traurig musternd anschaue. „Geht wieder." Prüfend schaue ich sie an und nicke vorsichtig, ehe ich meine Hände langsam von ihr löse und mich kurz zu Louis drehe, neben dem erstaunlicherweise seine Mutter steht, welche ihm irgendwas zu sagen scheint.

„Wollen wir uns setzen?", frage ich und biete meiner Mutter meinen Arm an, worauf sie sich direkt einhakt und wir uns zu viert auf die zwei Sofas setzen. Meine Mutter und Johannah nebeneinander und auf der gegenüberliegenden Couch Louis und ich. Kurz schaue ich zu ihm und lächle nur kurz, ehe ich mich wieder zu meiner Mutter drehe.

Als ich plötzlich Louis' Hand auf meinem Oberschenkel spüre, wende ich den Blick von Mutter ab, um zu meinem Freund zu schauen, welcher mich aufmunternd anschaut. „Alles okay." Ich nicke und lege meine Hand auf seine, ehe ich meine Finger vorsichtig zwischen seine schiebe.

„Wieso seid ihr beide eigentlich so schick angezogen?", fragt Johannah plötzlich, weswegen ich meinen Blick von Louis abwende und mir kurz durch die Haare fahre.

„Ich werde nicht oft abends zu meinen Eltern gerufen. Und dann auch noch mit Louis. Deswegen dachte ich, es sei wichtig. Außerdem hatte ich nur meinen Anzug bei Louis liegen.", entgegne ich und beiße mir auf die Lippe, nachdem ich gehört habe, was ich als letztes gesagt habe.

„Ihr hättet auch im Schlafanzug kommen können. Ihr hättet euch nicht extra anziehen müssen.", lächelt Mutter etwas gezwungen, worauf Louis mir in den Oberschenkel kneift. „Kein Problem, das ging ja schnell." Dass wir das Thema um Vater umgehen nervt mich ein wenig, trotzdem spreche ich es nicht an und schaue belustigt zu Louis, als dieser versucht, sich ein Gähnen zu verkneifen.

I'd marry you with paper rings || Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt