I'd marry you with paper rings || Larry Stylinson

7

„Kennst du Louis' Freund eigentlich?", fragt Charlotte, als wir auf einer großen Wiese ankommen und unser Tempo ein wenig drosseln. „Sei mir nicht böse, Charlotte, aber es ist Louis' Entscheidung, wem er von ihm erzählt. Aber du weißt auch, dass die beiden nicht zusammen sind. Vielleicht gibst du deinem Bruder einfach ein wenig Zeit und irgendwann sagt er euch dann, wer sein Freund ist.", entgegne ich und schaue mich in der Umgebung um.

„Wenn du meinst.", murmelt sie und seufzt leise. „Was ist los?", will ich wissen und lenke meine Stute näher zu ihrem Pferd, sodass wir näher aneinander reiten. „Ich habe immer gehofft, dass du sein Freund wirst. Ich weiß, du bist der Prinz, du musst irgendwann ein ganzes Land regieren, aber ich habe vor ungefähr drei Jahren mitbekommen, dass Louis sich bei Mom ausgeheult hat, weil er sich in dich verliebt hat. Er war am Boden zerstört, als Mom ihm erklärt hat, dass das mit euch nichts werden wird. Das war in der Zeit, als er in der öffentlichen Schule war." Etwas schockiert schaue ich zu Charlotte und lache leicht.

„Louis war vor drei Jahren in mich verliebt?", frage ich nach und nehme mir vor, am besten heute noch mit ihm zu reden. „Ja, aber das hast du nicht von mir, okay? Wenn er das erfährt, dass du das weißt, weiß ich nicht, wie er reagiert. Ich meine, er ist mein Bruder, aber du der Prinz von England, also finde ich diese Situation gerade äußerst schwierig.", entgegnet sie, worauf ich stehen bleibe.

„Ich verspreche dir, dass ich niemandem und erst Recht nichts Louis erzählen werde. Glaub mir." Charlotte nickt und schaut mich lächelnd an.

*

„Sagen Sie Louis bitte, dass ich ihn dringend in meinen Gemächern sehen muss? Er soll einfach reinkommen, nicht klopfen. Falls er nicht kann, sagen Sie, dass es eine Bitte des Prinzens ist.", lächle ich nervös und schicke die Wache den Flur entlang, während ich mich auf den Weg zum beinahe unbenutzten Teil des Palastes mache.

Da ich die Zeit nach dem Ausritt dazu genutzt habe, hier alles zu säubern und herzurichten, sieht es hier dementsprechend gut aus, auch wenn ich davon ziemlich müde bin. Nicht jeder Prinz räumt gute vier Stunden einen Balkon auf, damit er sich mit seinem Leibwächter unterhalten kann.

Ich habe nämlich geplant, mit Louis über uns zu sprechen. Und anhand Charlottes Aussage, dass Louis vor drei Jahren in mich verliebt war und es im Moment hoffentlich auch ist, hoffe ich, dass dieser Abend heute gut für uns beide endet. Auch, wenn Louis jetzt in mein Zimmer geschickt wird, hoffe ich, dass er den Brief auf meinem Bett schnell findet und danach nach hier oben kommt.

In der Zeit schaue ich nochmal nach, ob alles so ist, wie ich es gerne hätte und zünde die Kerzen an, welche ich in einer Abstellkammer gefunden habe. Bei den Rosenblättern war ich mir unsicher, weswegen ich diese weggelassen habe und hoffe jetzt einfach, dass Louis es gefallen wird, wenn wir gleich im Kerzenschein in eine Decke eingekuschelt auf einer Liege liegend in den Sternenhimmel schauen. Die Liegen und Sessel auf den anderen Balkonen sind zwar definitiv gemütlicher, aber dort ist mir das Risiko zu groß, dass uns jemand stören würde.

Immerhin soll das hier was einzigartiges und romantisches von mir für Louis sein. Und jeder meiner Familie weiß, dass ich eigentlich absolut nicht romantisch bin.

„Harold? Scheiße Mann, bist du hier?", höre ich Louis plötzlich rufen und stelle mich wieder aufrecht hin, da ich gerade die letzte Kerze angezündet habe. „Ja, auf dem Balkon.", entgegne ich und gehe zur Tür, um Louis zu begrüßen. „Verdammt, mach das nie wieder. Sag Jason nicht, dass du mich unbedingt in deinem Zimmer sprechen musst und dann bist du nicht da. Beim Abendessen warst du auch total abwesend und als erstes weg. Ich habe mir Sorgen gemacht. Ist heute irgendwas passiert?", fragt er total aufgelöst nach und zieht mein Gesicht zu sich. „Und dann, dieser Zettel, sag mir doch direkt, dass ich nach hier kommen soll und sprich in keinen Rätseln.", schiebt er noch hinterher, als ich gerade anfangen will, ihn zu beruhigen.