Kapitel 42

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Wie ein Schneesturm wirbelten Federn durch die Luft, während pures Chaos herrschte

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Wie ein Schneesturm wirbelten Federn durch die Luft, während pures Chaos herrschte. Yuna stand auf ihrem Bett umzingelt von Büchern und Kissen. In der rechten Hand hielt sie die aufgewühlte Madame Spiegelglas und versuchte sie zu beschwichtigen, was ihr mehr schlecht als recht gelang. Währenddessen hielt sie den Vorhang so hoch es ging, damit der wildgewordene Kater, der auf dem Boden herumflitzte, nicht herankommen konnte. Besagter Kater war auf der Flucht vor Aria und hatte nebenher eine Menge Spaß dabei meine Bettwäsche zu zerfleischen. Wütend jagte Aria ihm hinterher, fluchte und versuchte möglichst viele Federn wieder in meinen durchlöcherten Kissenbezug zu stopfen. Ein paar Blumentöpfe waren umgestoßen worden und einige lose Papiere lagen auf dem Boden herum.

Unentschlossen ob ich lachen oder wieder gehen und einfach für den restlichen Tag in die Bibliothek sitzen sollte, stand ich im Türrahmen und beobachtete das Schauspiel, das sich mir bot. Schließlich kam das graue Untier aus einer Knappheit an Fluchtwegen geradewegs auf mich zu gerannt. Mit einer geschickten Bewegung schnappte ich mir den Kater, hielt ihn eine Armlänge auf Abstand und trat einen Schritt zur Seite um Aria auszuweichen, die schon wieder hinterhergehechtet war. Yuna konnte die Vorhänge loslassen und gerade noch verhindern das sie das Gleichgewicht verlor. Elegant bahnte sie sich ihren Weg durch das heillose Durcheinander zu uns herüber. Aria war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und starrte das kleine Fellknäul in meinen Händen finster an. "Wir nennen ihn Qual.", entschied sie ohne den Blick von ihm abzuwenden, "der kleine ist eine echte Plage." 

"Wir behalten ihn?!" In stummem Einvernehmen ignorierten wir Madame Spiegelglas Empören, da es sowieso keinen Zweck hatte sie zu beruhigen. Stattdessen machten wir uns daran das Zimmer aufzuräumen. 

Nach einer halben Stunde war der Boden wieder sauber, Pflanzenerde wieder in Blumentöpfen und ein Berg an Federn wallte sich auf meinem Bett. Daneben lagen zerlöcherte schlappe Kissenbezüge. Dies war einer der Momente, in denen ich froh war, mir ein so praktisches Hobby wie das Nähen ausgesucht zu haben. Aria starrte beschämt auf mein Bett. Zum ersten Mal seit ich sie kannte lief sie rot an.
"Das mit deinen Kissen tut mir Leid Lyria."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Jetzt sind wir quitt", erklärte ich versöhnlich. Mir war es immer noch peinlich, was ich für ein Theater gemacht hatte, als ich bei Yuna und Aria eingezogen war. Immerhin hatte Aria mir noch nie etwas getan oder mir gedroht. Aria schien zu verstehen und nickte erleichtert. Eine Frage jedoch brannte mir noch auf der Zunge. "Sag mal Aria, wo wolltest du in der einen Nacht, als ich aufgewacht bin, wirklich hin? Sicher warst du nicht auf dem Weg ins Bad."

Angesprochene nickte und lächelte spitzbübisch. "Soll ich es dir zeigen?" 

Ein dunkler Wolkenvorhang überdeckte die späten Nachmittagsstunden. Ganz und gar ohne Licht machten wir unseren Weg hinein in den Wald. Zuerst war ich ziemlich verwirrt. Wenn ich etwas erwartet hatte, dann war es doch sicher nicht das hier gewesen. Vielleicht hatte ich erwartet, dass Aria sich nachts in die Küche schlich um Essen zu klauen oder aber in den Garten ging um einen geheimen Liebhaber zu treffen, doch sicher nicht um im Wald herumzuirren. Doch wenn ich es mir genau überlegte, war die Idee gar nicht so abwegig, betrachtete man die vielen Pflanzen und Tiere, die Aria in unsere Hütte schleppte. Ich wusste nicht einmal wo sie die ganzen Töpfe und Gehege dafür hernahm. Noch vor ein paar Wochen war mir nie aufgefallen wie naturnah Aria war. Es hätte mir einfallen müssen, bedenkt man, dass sie als eine Art Naturgeist geboren worden war. Doch verliert man sich erstmal in Panik, vernebeln die Gedanken für alle positiven Aspekte, die sich eventuell aufgetan hätten. Zum wiederholten Mal dachte ich an meine von Naivität geschürte Angst vor Aria. Und mag ich doch nur ein klein wenig älter geworden sein, so fühlte ich mich doch sehr viel erwachsener, in diesem Moment. 

~ 650 Wörter

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SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt