Shadowlands V - Zwischen Drachenmeer und Eisklamm

*38*

Du holst den Weihrauch hervor und schwenkst die brennenden Kräuter durch die Luft, damit er überall verteilt wird, bevor du sie auf den Altar legst. (Hab und Gut: - 1 Weihrauch)

Dann stellst du dich vor den Pult, schlägst das Buch auf der richtigen Seite auf und hebst die Hände theatralisch zur Decke des Raumes. »Höre mich, Geist der Toten Tam! Erhebe dich aus der Dunkelheit und sieh das Licht dieser Welt für einige Augenblicke mehr! Beantworte meine Fragen!«, rufst du laut.

Erst passiert nichts, aber dann kriecht plötzlich weißer Rauch zwischen den Spalten des Altars hervor und wabert nach oben. Staunend beobachtest du, wie er sich zu einer Person formt. Es ist eine Frau mit schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen. Sie sieht ziemlich hübsch aus, aber sie wirkt unglaublich traurig.

»Wer bist du, fremder Wanderer?«, ertönt ihre Stimme, die leicht gedämpft ist.

Du nennst deinen Namen und fragst dann: »Bist du die Zauberin Tam?«

»Ich werde dir deine Fragen erst beantworten, wenn du mir ein Versprechen gibst«, antwortet die Frau.

»Du möchtest einen Vertrag abschließen?«, erinnerst du dich. »In Ordnung. Was soll ich tun?«

»Töte meine Schülerin Yiaza für mich, damit wieder Frieden in den Shadowlands herrscht!«, ruft die Frau plötzlich mit unheimlich lauter Stimme, die von den Wänden widerhallt. Ihre blauen Augen glühen hell auf.

Abwehrend hebst du die Hände. »Ja, ja! Ich möchte die Schwarzen Ritter sowieso aufhalten!«

»Dann ist der Vertrag besiegelt«, sagt die Frau und streckt eine bleiche Hand nach dir aus, mit der sie dich an der Stirn berührt. Du spürst kurz ein leichtes Brennen, aber du könntest dich auch geirrt haben.

»Du bist wirklich die Zauberin Tam?«, fragst du schließlich.

»Ja«, antwortet der Geist. »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Was möchtest du wissen?«

»Ich bin auf der Suche nach dem Gegenmittel für ein Gift, mit dem der Anführer der Waldschleicher von den Schwarzen Rittern vergiftet wurde«, erklärst du schnell. »Da die Schwarzen Ritter Yiazas Befehl unterstehen, müssen sie wohl ein Gift verwendet haben, das Yiaza hergestellt hat. Und weil sie einst deine Schülerin war, kennst du das Gegenmittel sicher.«

»Der Anführer der Waldschleicher?«, fragt Tam und ein trauriger Ausdruck tritt auf ihr Gesicht. »Ich wünschte, Yiaza hätte sich jemand anderen für ihre Experimente ausgesucht. Aber ich kenne das Gegenmittel. Nur kann es nicht mehr hergestellt werden. Ich habe nur noch eine Flasche davon. Sie befindet sich in der schwarz-weißen Truhe, die du bestimmt im Eingangsbereich gesehen hast.«

Du nickst.

»Um sie zu öffnen, brauchst du einen Schlüssel. Aber du musst aufpassen«, warnt Tam. »Die schwarz-weiße Truhe ist eine Erfindung von mir. Sie hat im Inneren drei Fächer und besitzt demnach drei Schlösser. Jedes kann mit einem eigenen Schlüssel geöffnet werden. In einem Fach befindet sich das Gegenmittel und in den anderen zwei das Gift, das Yiaza selbst benutzt hat, um Jidan zu vergiften.«

»Und mit welchem Schlüssel komme ich an das Gegenmittel?«, fragst du.

»Benutze den weißen Schlüssel«, erklärt Tam. »Das Schloss dazu ist ebenfalls weiß. Du musst aber wirklich gut aufpassen. Wenn du die Truhe erst geöffnet hast, werden die Fächer, die du nicht aufgeschlossen hast, zerdrückt und die Tränke darin automatisch zerstört. Du hast also nur eine Chance. Und solltest du ein Fach mit dem Gift öffnen, wird die ganze Höhle sofort über dir zusammenbrechen.« Ihre Augen bohren sich wie zwei glühende Nägel in dich hinein. »Niemals mehr wird dieses Gift die Höhle verlassen!«

»Ich werde nur das Gegenmittel nehmen«, versprichst du. »Wo finde ich denn den weißen Schlüssel?«

Bevor Tam jedoch antworten kann, fangen ihre Konturen langsam an, sich aufzulösen. Kurz darauf ist sie vollständig verschwunden.

Immerhin weiß ich, welchen Schlüssel ich benutzen muss, denkst du erleichtert.

Was tust du?

a) Du gehst in die Vorratskammer. (Kapitel 40)

b) Du gehst in den Werkraum. (Kapitel 41)

c) Du gehst ins Schlafzimmer. (Kapitel 37)

d) Du gehst zur Truhe im Eingangsbereich. (Kapitel 46)