31. Epilog

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Hogwarts. 

Hier stand Harry nun. 

Er war durch den Kamin gefloht, mit dem alles begonnen hatte.

Jetzt stand er erneut in Kerker, aber nicht mehr im Malfoy Manor sondern in Hogwarts.

„Harry, ich gehe zu den anderen ja?“, verabschiedete sich Hermine und ließ Harry nun mit Severus allein. Mit dem Mann, dessen Privaträume das hier waren. Der dunkle Zauberer hatte sie erwartet. „Wie fühlt es sich an frei zu sein?“, fragte er und Harry blickte ihn gedankenverloren an. „Komisch.“, antwortete er. Es war komisch. Ein gutes Jahr hatte er nun dort unten gehaust. In seiner Zelle und nun war er wieder ein freier Mensch. 

„Ich habe hier etwas für dich.“, murmelte Severus und reichte Harry seinen Zauberstab. Dankbar nahm Harry das Stückchen Holz entgegen. Er konnte die freudige Magie darin spüren, sein Stab freute sich über die Wiedervereinigung, doch genauso spürte Harry, dass der Stab nun eine andere Magie besaß. Eine, die er sich nicht mehr bemächtigen konnte. Er war wirklich zum Magier geworden. Sein Zauberstab würde ab jetzt nur noch Tarnung sein, Verwirrung für eventuelle Gegner. „Danke, Severus.“ Überrascht weitete Harry seine Augen, als der Tränkeprofessor ihn in den Arm nahm. Er murmelte Harry fünf Worte ins Ohr, strich ihm ein Zeichen auf den Rücken. Es war die Geste eines Lehrmeisters seinen Schüler zum Meister zu machen. 

„Du hast dir das verdient. Ich sehe die Magie in dir Harry, da brauchst du keinen Lehrer mehr.“, erklärte Severus, bevor Harry fragen konnte. Der Jüngere lächelte, fühlte sich geschmeichelt von diesen Worten. „Dann lassen wir deine Freunde nicht länger warten.“ Der Professor, nun schon seit längerer Zeit Schulleiter von Hogwarts, schob den jüngeren Zauberer aus der Tür. Dort wartete seine Willkommensparty. 

Es dauerte nicht lange, bis Harry sich von der Feier abkapselte. So viele Menschen und auch wenn es nicht so viele gewesen waren, war er nicht mehr gewohnt. Es war ihm zu laut, zu voll und seine soziale Kompetenz schien Harry fast gänzlich verloren zu haben. Er konnte nicht mit den auf ihn einbrechend Emotionen umgehen. Auch nicht mit den sich veränderten Menschen. Ron, der viel weniger Hitzköpfig zu sein schien, sich blendend mit Draco über Schach unterhielt und Partien von höchster Spannung spielte. Ginny, welche Händchen mit Luna hielt. Fred und George, die die Stimmung deutlich einheizen. Remus, der laut lachend Tonks auf seinem Schoß hocken hatte. Narzissa, die ihren Freund dabei hatte, endlich offen mit ihm sein konnte und sogar eine Hochzeit bekündigte, sobald ihre Scheidung von Lucius durch sei. 

Nein. Es war für ihn einfach zu viel. Viel zu viel. Er wusste selbst zwei Personen gleichzeitig wären ihm wahrscheinlich zu viel. Er musste weg von dieser Feier. Fast wäre es ihm wieder lieber in seiner Zelle zu hocken um diesen Lärm zu entkommen. Doch den Gedanken schüttelte Harry ab, er war frei und sollte sich nicht in seine Zelle zurück wünschen.

„Harry, warte mal einen Augenblick.“ Erschrocken zuckte der junge Magier zusammen. Er wollte gerne seine Ruhe und war schon drauf und dran einfach seine Beine in die Hand zu nehmen, aber als er sah, dass es nur Draco war, beruhigte er sich wieder. Draco war in Ordnung. Mit ihm kam er klar.

„Ich kann mir vorstellen, dass die Feier für dich zu viel ist, aber bevor du dich irgendwo verkriechst: Dad ist unten am See, ihm ist der Trubel hier auch zu viel, vor allem weil das Ministerium ja auch zusammen gestürzt ist. Er hat viel wieder aufzubauen und zu organisieren. Also ja, vielleicht könntet ihr euch ja gegenseitig helfen. Mit diesem Band vor allem Dingen.“, damit drehte der Malfoyspross um und war wieder im Gang verschwunden. 

Harry folgte dem Rat von Draco. Hogwarts an sich hatte sich kaum verändert. Die Kerkergänge waren dieselben, wie eh und je. Auch der Eingangsbereich hatte sich nicht verändert. Aufregung verspürte Harry, als er das Tor Auf schob und das erste Mal seit einem Jahr frische Luft schnupperte. Es fühlte sich toll an. Der Sonnenuntergang war am Himmel zu sehen und ihm packte eine Euphorie, von der er nicht geglaubt hatte sie zu besitzen. Es war Glück über die Natur die er sah und Rochen konnte. Frischer Wind um die Nase, sanfte Sonnenstrahlen. Es waren Sonnenstrahlen! 

Harry dachte nicht darüber nach, während er die Magie der Natur durch sich fließen ließ. Er vereinte sich mit ihr, bevor er ein Tier fand und sich mit diesem Band. Harry flog, flog über den verbotenen Wald, sah die Schönheit der Natur. Den See. Er schaffte es nicht sich satt zu sehen, bevor der Rabe ihn wieder hinunter ließ. Neben Lucius. Sein Band hatte ihn zu diesen geführt. Während Harry im Hintergrund registrierte warum der Zauber "Rabenaugen" hieß, weil sie so viel Magie tragen konnten, das sie selbst den Zauberer mitnehmen konnten, umarmte er Lucius von hinten. 

„Ich bin frei.“, lächelte er in dessen Rücken und ließ es zu das Lucius sich zu ihm umdrehte. „Wir sind frei.“, ergänzte Lucius und umarmte Harry fest. Sie wussten es gab noch einiges zu tun, das Ministerium musste neu organisiert und aufgebaut werden, vielleicht sollte das Schulsystem oder generell Systeme mal überarbeitet werden, jetzt wenn sie die Sachen eh neu aufsetzten. Lucius und Harry hatten viele Zauber, die sie mit ihrer neuen Magie ausprobieren konnten, Zyklens Forschungen konnten sie mehr analysieren. Harry wusste er musste seine sozialen Fähigkeiten wieder auffrischen, sich vielleicht Hilfe suchen, damit er mit dem einen Jahr fast vollkommene Isolation, wieder besser in der Gesellschaft klar kam. 

Aber das war okay. Sie waren frei. Befreit. Harry streckte sich ein bisschen, während Lucius sich zu ihm beugte und während sie ihren ersten Kuss in Freiheit teilten, brach die Nacht über sie ein. 

Und später, wenn man die Bewohner des Waldes befragte, so würde einem jeder erzählen, dass in dieser Nacht die Klänge von "Ein Traum von Frieden" zu hören gewesen seien.

Ein wahr gewordener Traum.





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