11. Von Aufträgen und Ideen

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Am nächsten Tag fühlte Harry sich nicht wirklich ausgeruht. Jedoch würde er nicht aufhören weiter zu trainieren. Nach Lucius letzten Besuch hatte Harry ein viel besseres Gespür für seine Magie. Er dachte nicht mehr darüber nach, wie viel Magie er verwendete. Er merkte nun einfach wie viel gebraucht wurde. Den Stift zu heben war kein Problem mehr. Ihn zu drehen erwies sich auch als machbar. Ihn in eine Richtung zu drücken hingegen war schon schwieriger. Harry übte nun aber eher den Reparo. Wie er Lumos ohne Stab zaubern sollte war ihm unklar, doch bei dem Stifteverbrauch den er gehabt hatte, sollte er nun die, die er sprengte auch wieder zusammensetzen.

Momentan bewegten sich die Bruchstücke des Stiftes nur, setzten sich zusammen und fielen dann wieder auseinander, sobald sie gegeneinander trafen. Irgendetwas übersah er. Da war er sich sehr sicher. Ein Funke mehr und er hätte es vielleicht. Jedoch fand er nicht so ganz heraus was ihm fehlte. Dafür hatte er aber ein ganz interessanten Abschnitt in einen der Bücher gefunden, die Severus ihm gegeben hatte. Dieser handelte um Rituale. Rituale über Seelenfragmente. Er handelte darum versplitterte Seelen einzufangen. Wie das möglich sein sollte, wusste Harry nicht so genau. Zu gerne wüsste er mehr darüber.

Das Klackern der Schuhe ließ Harry von den Büchern aufschauen. Sie lagen, mit jeglichen anderen Zetteln quer über dem Bett verteilt in dem er sich zurückgezogen hatte. Heute war irgendwie ein kälterer Tag. „Du kommst mich wieder Besuchen?", fragte er den Blonden welcher mit zwei grünen Äpfeln in der Hand ans Gitter trat. „Heute bin ich noch hier.", antwortete Draco und steckte seinen Arm durch die Stäbe, um Harry einen der Äpfel zu zuwerfen. „Am Abend geht es wieder zurück nach Hogwarts. Ich wollte dich gerne noch einmal sehen und ein paar Dinge mit dir besprechen. Naja, eigentlich wollte ich dir nur anbieten, dass ich für dich in der Hogwarts Bibliothek bestimmte Bücher raussuchen könnte. Die hat Themen die wir nicht haben."

Der dunkelhaarige lächelte. Draco war so zuvorkommend. Das war zwar auf der einen Seite völlig ungewohnt, auf der anderen Seite das was Harry in dieser Zeit brauchte. Hier brauchte. „Danke dir.", lächelte er dem anderen zu. „Wenn du möchtest, dann kann ich versuchen mich auch mit deinen Freunden in Kontakt zu setzen . Ich weiß zwar nicht inwieweit sie mir vertrauen wollen, aber...", Draco atmete schwer aus, bevor er trocken schluckte und noch einmal luftholte: „Vielleicht können sie mir mit meinem Auftrag helfen. Meinst du sie würden das tun?"

Das war eine schwere Frage, doch keine Unmöglichkeit. Harry wusste Draco brauchte die Hilfe. Egal was der Auftrag war, allein sich gegen solch eine aufgezwungen Verantwortung zu stemmen, war unmöglich. Ein Verschwindekabinett wieder herrichten. Nein, das erforderte viel Übung. Und Zeit die Draco nicht gegeben wurde. „Ich bin da zuversichtlich. Hermine ist eine schlaue Hexe, sie hat bestimmt auch noch viel mehr Ideen wie du den Auftrag scheinheilig zu ende führen kannst.", meinte Harry und überlegte.

„Wie meinst du das?", fragte der Blonde und schaute ihn neugierig an. „Wir überlegen uns etwas. Wie wir den dunklen Lord ohne Dumbledore zu fall bringen können. Wir müssen uns irgendwie bedeckt halten. Selbst Severus ist negativ du beiden Seiten eingestellt. Ich habe hier viel Zeit zum nachdenken. Wir könnten beide Seiten gegeneinander aufspielen, jedoch würden wir Gefahr laufen viel zu verlieren. Also müssen wir sie aus dem inneren heraus zerstören."

Draco schaute ihn fassungslos an. Ja, Harry hatte viel Zeit zum Nachdenken. Möglichkeiten war er ebenso durchgegangen. Risiken wollte er nicht eingehen. „Wie möchtest du das machen?", fragte er und runzelte die Stirn. Die Äpfel lagen noch immer unangetastet in den Händen der Jungen. Langsam setzte sich Draco, während Harry begann seine Überlegungen zu erklären. Viele hatte er noch nicht. Doch mit Draco zusammen ergaben sie langsam ein gesamtes Bild.

Spione. Sie brauchten Spione. Menschen denen sie vertrauen konnten. Draco würde als Todesser fungieren, dass war dem Blonden klar. Er wollte die Todesser untereinander mal schön aufmischen und gegeneinander hetzten und sein Vater die raus Fischen lassen, die für Frieden waren. Harry würde Draco einen Brief für Remus schreiben und hoffte darauf, dass der Werwolf einem Gespräch zustimmen würde, den Orden des Alten heimlich mal aufzumischen. Vielleicht war aber ein junger Auror oder ähnliches sogar noch besser. Vielleicht durften nun ja auch die Weasley Zwillinge dem Orden beitreten. Doch zuallererst waren sich die beiden Jugendlichen sicher Severus Snape zu fragen, wie er zu dieser Idee stand. Und da die Schule mehr Ohren in den Wänden hatte als dieser Kerker, war das Harrys Aufgabe. Und er freute sich drauf.

Zwischen Todessern und SpionenWhere stories live. Discover now