22. Geflohen

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Harry wa unruhig. Sein Schlaf war mehr als bescheiden. Ihn machte es nervös zu wissen, dass Dumbledore gerade die Macht hatte ihn auffliegen zu lassen, willentlich auffliegen zu lassen. Natürlich, Harry war klar gewesen, dass er irgendwie aus dem Weg geräumt werden sollte, aber das er auch noch selbst ein Horkrux war... Er ekelte sich vor sich selbst. Am liebsten würde er das Seelenstück einfach aus sich rausziehen, aber das konnte er nicht. Es war fest in ihm verankert. Ein Teil von Voldemort war fest in ihm verankert.

Der junge Zauberer schüttelte sich bei den Gedanken. Wieder durchfuhr Ekel seinen Körper und es schüttelte ihn ein weiteres Mal. Fast hatte Harry in der Nacht sich erbrechen müssen, da er geträumt hatte. Basierend auf diesem Problem. Angst um sein Leben hatte ihn ebenso beschlichen. Natürlich, jeder starb irgendwann, doch gerade das irgendwann machte ihn jetzt so nervös. Dieses irgendwann schien gerade auf seiner Stirn zu stehen und zu brüllen "Bald!" oder "Jeden Moment". Harry war mehr als angespannt.

Er befürchtete jeden Moment einen Zauberer um die Ecke kommen zu sehen mit erhobenem Zauberstab und Folterflüchen auf den Lippen. Nein, eigentlich erwartete Harry nur einen einzigen Zauberer, der mit einem Todesfluch um die Ecke kam. Okay, auch falsch. Um ganz genau zu sein würde er jetzt sogar zwei Zauberer erwarten: Voldemort und Dumbledore. Letzteren würde er das mehr als nur zutrauen. Zumal dieser an ihn auch dran kam. Voldemort würde sich wohl freuen Harry erstmal allen vorzuführen, bevor er ihn umbrachte. Das war mehr sein Stil und vor Wut, weil er Harry nicht aus der Zelle herausbekommen würde, würde er ihn entweder dann hier töten oder die Zelle sprengen. Letzteres war aber nicht empfehlenswert. Schlussendlich stand noch immer ein Anwesen auf diesen Mauern.

Andererseits betrachtete Harry seine Zelle nun mit ganz anderen Augen. Natürlich, er hatte sich häuslich eingerichtet, soweit wie möglich, aber dennoch das war nicht der Ort an dem er sterben wollte. An dem er den Rest seines Lebens verbringen wollte. Ihm wäre ein Wald zum Ableben dann deutlich lieber, als so eine Kerkerzelle.

Harry schüttelte den Kopf und gab auf sich mit Meditationen ruhig zu halten. Er konnte das nicht mehr. Voldemort schien ganz genau zu spüren, dass Harry unruhig war, so sehr wie er mittlerweile versuchte in Harrys Gedanken einzudringen. Die Kopfschmerzen waren derbe und zogen noch weiter an Harrys Kraft. Der Stress ließ einfach nicht nach. Die Geräusche die gelegentlich durch die Gänge halten waren nicht besser. Harry war klar über ihm, im. Keller des Anwesens wurden Menschen gefoltert. Teilweise konnte er Schreie hören und die Angst roch sich immer wieder dabei in seine Glieder. Sie biss sich fest und durchfuhr in immer mehr.

Unruhig lief Harry auf und ab. Er drehte Kreise, lief Quadrate, wirre Linien, änderte immer wieder seine Richtung und lauschte. Ein Poltern ließ Harry sofort in Angriffstellung gehen, mit erhoben Armen und drei Bleistifte um ihn herum. Sie waren seine Pojektile und würden dem Angreifer guten Schaden zufügen können. Das Poltern änderte sich zu schnellen Schritten die gehetzt in seine Richtung kamen. Und Harry erkannte sie. Die Stifte noch immer in der Luft schwebend, ließ Harry seine Hände sinken, um besser durch das Gitter spähen zu können.

Der Blondschopf welcher um die Ecke schlitterte hatte noch immer eine schwarze Todesserrobe und eine silberne Todesser Maske auf. Es verwunderte Harry kein bisschen. Die weiter gestiegenen Kopfschmerzen hatten schon auf ein nicht so gut laufendes Todesser-Treffen hingewiesen. „Harry!", zischte Draco völlig außer Atem, während er sich die Maske vom Gesicht riss. Leicht scheppernd fiel sie auf den Boden, als er sie Fallen ließ, um sich wie Harry an dem Gitter festzuhalten was sie trennte.

„Was ist passiert?", fragte der Dunkelhaarige, während er in die panischen und vor Schreck geweiteten Augen seines Gegenübers schaute. „Ich bin aufgeflogen, sie wissen nun das Draco Malfoy ein Verräter ist. Ich hab vielleicht nur so zehn Minuten bis sie merken, dass ich nicht kommen werde. Ich muss fliehen, gehe zu Hermine und Ron. Bitte, bitte, pass auf Dad auf okay? Er wird wahrscheinlich alles ausbaden dürfen!"

Manish nickte Harry, während Draco schon wieder auf den Weg hinaus war. Für einen Moment war alles in Harrys Kopf wie leer gefegt. Draco war aufgeflogen. Seine Freunde. Da draußen würde Bald ein Krieg ausbrechen, da war Harry sich sicher. Um mehrere Kämpfe würden sie nicht drum herum kommen. Sein Hals war trocken während seine Beine nachgaben. Die Angst packte ihn. Angst um seine Freunde, denen er nicht mal beistehen konnte. Harry holte Luft, so viel wie er konnte, um mit einem frustrierten Schrei alles los zu werden, doch kein Ton kam über seine Lippen. Die Angst hatte ihm den Ton verboten. Wenn er hier die Schreie hören konnte, so mussten ihn auch die anderen schreien hören können.

Tränen bahnen sich ihren Weg auf seine Wangen. Er war hier allein. Gefangen in dieser Hölle. Und keiner würde ihm helfen können. Er würde keinem helfen können. Außer er starb. Mit dem Horkrux.

Zwischen Todessern und SpionenWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu