25. Begleitet

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Nach Luft schnappend holte der junge Mann tief Luft. Er hustet, prustete und hatte das Gefühl gerade kurz vor dem ertrinken gewesen zu sein. Überrascht schaute er sich seine Umgebung an. Er befand sich an einem See. Doch weit konnte er nicht sehen. Sein Blickfeld beschränkte sich auf wenige Meter und dahinter war… nichts. Wo war er? Wer war er? Fragen begannen sich in seinem Kopf zu Formen. Die Luft um ihn waberte. 

„Hallo mein Kind.“, sagte eine sanfte Stimme neben ihm und erschrocken drehte er sich um. Die Frau war gänzlich in schillernden Farben, bewegte sich blubbernd und wabernd. Sie bestand mehr aus Licht und Farbe, als aus Materie. Doch der junge Mann hatte keine Angst vor ihr. Ihm war hier alles Fremd, das hieß aber nicht gleich das er Angst haben musste. Vielleicht sah er genauso aus. 

„Ich bin eine Gesandte der Magie oder eine der Wächter innen, wenn du es so willst. Ich werde dich begleiten.“, lächelte sie und streckte ihm die Hand hin. Er ließ sich von ihr hochziehen seine Hand war im Vergleich zu ihrer kalt. „Du bist hier im Kern der Magie. Das dort ist der Brunnen, der See der Güte.“, erklärte sie und lächelte ihn an. „Magie ist etwas sonderbares. Etwas das man nicht beschreiben kann. Man muss mit ihr Leben und sie nicht nur benutzen um ihr Freund zu sein.“ 

Die Frau ging mit ihm an der Hand ein paar Schritte ins Wasser hinein. Es spielte nur sanft um seine Füße fühlte sich warm und geborgen an. Es erinnerte ihn an etwas,das er vergessen hatte, doch fassen konnte er es nicht. „Bade dich rein und kehre dann zu mir zurück.“, bat sie und er folgte ihrem Rat. Das Wasser durchflutete ihn, stärkte ihn. Es erfrischt ihn auf eine Art wie er noch nie erfrischt war. Dann stieg er wieder zu ihr, schämte sich seines Körpers nicht. 

Sie nahm ihn wieder an die Hand und begleitete ihn zu einem Baum. Er stand schön da, in prächtigen Farben. Daneben klein und kaputt ein anderer. Einer den man von seinem Leid erlösen sollte. Den man nicht länger zermürben sollte, obwohl er schon Kaputt war. „Jetzt heile ihn.“, sagte sie und deutete auf die Bäume. Der junge Mann legte seine Hände an den kaputten Stamm, fühlte wie zerbrochen das Stück war. Er gehörte hier nicht her. Hier war dieser Lebensbaum falsch. Es war nicht seine Aufgabe sich um diesen Baum zu kümmern. Er atmete durch, bevor er ihn auf die Reise schickte. Dorthin wo er hingehört.

Er fühlte sich verschwitzt und ausgelaugt, während er sich wieder zur Frau umdrehte. Es hatte ihm Kraft gekostet dem Baum die Wurzeln vorsichtig zu ziehen um ihn nicht zu verletzen. Die Lichtgestalt lächelte wieder. „Und nun komm zurück zum See, schau hinein und tue was du für richtig hälst.“, lächelte sie und er folgte ihr. Er konnte im See einen Samen sehen. Ein Spross, der ohne seinen Baum nicht überleben würde. Konnte er das? Sich auch um diesen Spross kümmern? Ein Blick zurück zum Baum, der so prächtig stand, er wusste um diesen hatte er sich gekümmert unbewusst, griff er ins Wasser und zog den Samen heraus. Er würde ihn pflanzen und sich drum kümmern. 

Zwischen Todessern und SpionenWhere stories live. Discover now