26. Gekämpft

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Das Licht viel schwummerig durch seine Augen. Der Geruch von Kartoffelgratin und Kürbissaft stieg ihm in die Nase. Der Boden unter ihm war kalt und steinig. Es brauchte nur wenige Sekunden, bis Harry seine Augen aufriss und ihn die Erkenntnis traf. Er hatte überlebt. Er wusste nicht wie aber er war froh es getan zu haben. Sein Kopf fühlte sich leer an, da war kein unterwelliger Schmerz mehr und er wusste, der Horkux war zerstört. 

Vorsichtig versuchte er sich zu erheben, doch sein Körper gehorchte nicht. Er war schwer wie Blei und begann mit mehr Versuchen mehr zu schmerzen. Es fühlte sich an, als hätte Harry in jedem Muskel Muskelkater gepaart mit blauen Flecken. Er schloss wieder die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Sie war da, heil und unversehrt. Der junge Zauberer wusste die Meditation würde ihn stärken. Zyklen hatte davon berichtet. Meditation half Magie sich selbst schneller zu heilen. 

Plötzlich stockte Harry. Da war etwas, etwas in ihm. Es war anders als der Horkrux, nicht bösartig, doch fühlte es sich ähnlich an. Wie ein Band. „Ein Band…“, murmelte Harry, sein Kopf ging langsam, seine Gedanken fühlten sich an, als würden sie so träge wie möglich denken. „Wohin?“, fragte er sich und versuchte nun ein weiteres Mal sich aufzusetzen. Dieses Band fühlte sich gut an, als Stütze, Stärke in seinem zukünftigen Leben. Nochmal versuchte er die Augen aufzumachen, auch wenn er wusste er konnte nicht sehen wohin dieses magische Band führte. Diese Geborgenheitsgefühle, die damit verbunden waren, durchströmten ihn beruhigend. 

Der Geruch des Essens ließ ihn erst nach rechts schauen. Dort, außerhalb des Zirkels, lagen zwei dampfende Teller. Einer innerhalb seiner Zelle, der andere außerhalb. Hauselfen mussten das Essen erst vor kurzem hingestellt haben. Dann zuckte sein Kopf herüber zu Lucius. War er okay? War alles gut gelaufen? Hatte Lucius wie er überlebt? Waren sie wirklich solche Glückspilz? Der Körper des Blonden wurde gerade von einem Hauself an die Wand gelehnt. „Der Herr ist wach!“, nickte das kleine magische Wesen und schaute kurz zu Harry herüber. „Das ist gut.“, murmelte Lucius und Harry hätte ihn fast nicht verstanden.

Die Euphorie traf Harry mit so einem heftigen Gefühl dass er vollkommen ungeachtet seines Zustandes jauchzend nach vorne stob. Seine Beine gaben nach, er knickte ein und landete auf dem Boden. Auch wenn der Aufprall härter war, so musste Harry beginnen zu lachen. Die Erleichterung und die Euphorie die seinen Körper durchströmten hielten allen Schmerz zurück. „Wir haben überlebt...“, flüsterte er. Er bemerkte nicht, dass sein Tarnumhang vom Kopf rutschte, während er sich stöhnend, die Kopfschmerzen schlugen wieder zu, aufrichtete und das letzte Stück zum Gitter krabbelt, bevor er sich den Teller auf seiner Seite nahm. 

„Wie haben es wirklich geschafft.“, Lucius hob lächelnd den Kopf, man sah ihm die Erschöpfung an, während er sich vom Hauself seinen Teller geben ließ. Er hatte tiefe Augenringe und seine Hand zitterte während er sich das Kartoffelgratin aufspießte. Sie beide brauchten Kraft. „Nett auch mal dein Gesicht zu sehen, Harry.“, murmelte er nachdem er heruntergeschluckt hatte. Erst jetzt wird sich Harry Lucius musternden Blick bewusst. Er betrachtete ihn, lächelte seelig. Harry schluckte, doch Lucius sanfter Blick brachen sofort die Gedanken herunter. Nein, ihre Freundschaft würde seine Identität nicht kaputt machen. 

„Du hast dich verändert.“, meinte Lucius und konnte seinen Blick augenscheinlich  nicht von Harry nehmen. Sein Blick war Harry allerdings nicht unangenehm. Er fühlte sich wohl vom anderen beobachtet zu werden. Und er fühlte sich in seiner Haut wohl. Das magische Band beruhigte ihn und als er seine Augen schloss führte es ihn eindeutig zu Lucius. Irgendwie hatten sie sich magisch aneinander Gebunden. Harry lauschte in sich. Er fühlte Lucius wie er den Lord gespürt hatte. Waren sie der Horkrux des anderen geworden? Oder war Harry nun Lucius Horkrux? 

„Wie verändert?“, fragte Harry langsam und schob die Gedanken an die Verbindung beiseite. „Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Du bist irgendwie…“, Lucius schickte den Hauself einen Handspiegel holen. Harry war neugierig, als er in den Spiegel blickte. Seine Augen leuchteten noch grüner, sein Haar war noch dunkler geworden. Sein eigenes Gesicht hatte sich ein bisschen verändert, vielleicht weil sein Körper jetzt nicht mehr unter der Last vom Horkrux war. Wenn Harry sich betrachtete ähnelte er jetzt ein bisschen mehr seiner Mutter und es erfreute ihn. 

Doch irgendwie schien sich noch etwas geändert zu haben. Seine Überlegungen führten zu einem Phänomen das Zyklen als "Leidgleiten" betitelt hatte. Vielleicht sollte Harry die Stelle noch einmal nachschlagen und schauen, ob es wirklich dieses Phänomen war. Das Phänomen, welches sich gerade in sein Aussehen einschlich. Und ein Blick zu Lucius bestätigte Harry, dass er mit seiner Vermutung durchaus richtig liegen konnte. Das würde auch ihre Verbindung erklären.

Zwischen Todessern und SpionenUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum