Teil 18: Luzi

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Ich werfe meinen Kopf in den Nacken und kann es kaum erwarten, dass er mir das Kleid vom Leib reißen wird, als ich auf einmal in zwei Augen einer weiblichen Person blicke.

Erschrocken zucke ich zusammen und schreie laut auf.

Abraham

Mein Herz erleidet fast einen Stillstand, als Lilly mir laut ins Ohr schreit. Ich blicke auf und sehe den Grund ihres Entsetzens.

Verdammte Scheiße!
Ich habe total vergessen, dass Luzi noch hier ist.
Sie steht mit verschränkten Armen direkt neben uns und sieht uns böse an.

"So, so. Keine Verehrerin also. Ich hab's doch gleich gewusst", sagt sie und reckt ihre Nase verächtlich in die Höhe.

"Luzi, verzieh dich. Sofort!" knurre ich sie an und sehe wie Lilly unter mir rot wird wie eine Tomate.

Panik bricht in ihren Augen aus und ich könnte meine Schwester dafür töten, dass sie diesen perfekten Moment kaputt gemacht hat.

"Nein, dass werde ich nicht tun. Ihr beiden seid alkoholisiert und solltet damit sofort aufhören."

"Ich bin alt genug um zu wissen, was ich tue."

Ich verdrehe die Augen und mache Luzi damit nur noch wütender.

"Abraham, sag mal hörst du dir überhaupt selbst zu? Du bist gerade dabei deine Angestellte zu vögeln."

Bei dem Wort "vögeln", sehe ich wie Lilly erneut zusammen zuckt und verlegen zu Boden starrt. Bestimmt sucht sie ein Loch in das sie verschwinden kann.

"Wir haben nicht gevögelt", weise ich ihre Anschuldigung ab, denn gelogen ist das ja nicht.

Dank ihr wurden wir ja unterbrochen...

"Was Mutter wohl dazu sagt, wenn sie es erfährt?"

Ich springe vom Sofa auf und stelle mich bedrohlich vor sie.

"Du wirst zu ihr kein Sterbenswörtchen sagen! Ist das klar? Wenn es etwas Bedeutendes geben sollte, dann erzähle ich es ihr selbst."

Lilly springt plötzlich vom Sofa auf.

"Ich...äh...ich sollte gehen."

Sie schnappt sich ihre Tasche und eilt ohne aufzublicken zur Tür.

"Nein Lilly...bitte nicht."

Ich eile ihr hinterher um sie aufzuhalten.

"So sollte dieser Abend auf keinen Fall enden.", seufze ich schuldbewusst, als ich sie eingeholt habe.

"Vielleicht ist es besser so...", höre ich sie mit zittriger Stimme sagen, während ihr Rücken mir zugewandt ist.

Dann dreht sie sich langsam um und trifft mir mit ihrem tief verletzten Blick mitten ins Herz.
Scheiße!
Ich mag es ganz und gar nicht sie so zu sehen.

"Kann ich...kann ich dir wenigstens eines meiner Gästezimmer anbieten?"

Mein kläglicher Versuch sie aufzuhalten überzeugt nicht einmal mich selbst. Eine Träne kullert über ihre Wange und sie schüttelt stumm den Kopf, während sie versucht unauffällig die Träne weg zu wischen.

Ich will sie nicht gehen lassen, denn ich weiß genau, dass durch ihr verschwinden alles was eben zwischen uns passiert ist wie ein Traum verpuffen wird und dazu bin ich noch nicht bereit.
Können wir nicht noch einen Moment länger in dieser wundervollen Blase bleiben in der wir nur zwei Menschen sind, die einen perfekten Augenblick erwischt haben in dem sie voll aufeinander abfahren?

Als jedoch weitere Tränen aus ihren Augen fließen, kann ich nicht anders als meine Armbanduhr zu heben und ihr das Schloss zu entriegeln.

"Gute Nacht Herr Benks", sagt sie bevor sie in den Aufzug flüchtet.

Bitter Sweet LoveWhere stories live. Discover now