one step at a time

412 25 10
                                    


Marks Blick eilte sofort zur Tür, als sich diese öffnete. Zuerst sah er nur eine zierliche Hand, welche die Türklinke nach unten gedrückt hatte. Im nächsten Moment vernahm er ein Bein der Person, welches den ersten Schritt nach draußen machte. Einen Augenblick später erkannte er schließlich die Person in ihrer vollen Größe. Es war tatsächlich Lena, weswegen er zuerst etwas verwundert war, da es ihn überraschte, dass sie doch noch da gewesen war. Er betrachtete sie sofort von oben bis unten und war ein weiteres Mal beeindruckt von ihr. Seine Begeisterung unterdrückte er allerdings schnell, da er mit ihr sprechen und sie nicht anstarren wollte. „Lena.", entfuhr es ihm, nachdem er von dieser ungemütlichen Bank aufgestanden war. Lena hingegen sagte nichts. Sie warf ihm nur einen kurzen Blick zu. Dieser Blick schien genervt. Sie wollte immer noch nicht mit ihm sprechen. Sie wollte einfach nur einen ruhigen Abend haben und nicht irgendwelche hitzigen Diskussionen führen. „Lena. Können wir bitte reden?", bat Mark, als sie sich schon wieder von ihm abgewandt hatte und die wenigen Treppenstufen vor der Tür hinuntergegangen war. „Ich will nicht reden.", gab sie zurück und drehte sich ein weiteres Mal von ihm weg und wollte im nächsten Moment die Location verlassen. „Bitte Lena.", meinte Mark erneut. Auch er war mittlerweile einige wenige Schritte von der Bank weggegangen, sodass der Abstand zwischen ihm und Lena nicht  so groß werden konnte. Auf seine Bitte reagierte sie allerdings nicht, sondern wollte einfach weitergehen. „Lena.", meinte Mark ein weiteres Mal und griff dabei nach ihrem Handgelenk, um sie festzuhalten, sodass sie nicht einfach davonlaufen konnte. Lena schien davon etwas erschrocken, da sie ihm nun einen verwunderten Blick zu warf, als er sie festhielt. Das Festhalten von seiner Seite aus geschah allerdings sanft. Er hatte seine Hand nur vorsichtig um ihr Handgelenk geschlungen, da er ihr ja nicht wehtun wollte, er wollte nur mit ihr sprechen. Mit dieser Geste des Festhaltens wollte er nur die Wichtigkeit unterstreichen, da ihm das Gespräch wirklich am Herzen lag. Nach Lenas verwundertem Blick zog sie schlagartig ihre Hand zurück. „Lass mich los.", meinte sie nur etwas gereizt. Mark seufzte zuerst nur und fügte ein weiteres "Bitte" an. „Was willst du denn reden? Es gibt nichts zu reden.", gab sie genervt zurück. „Lena. Es tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass das passiert. Ich will dich nicht verlieren.", antwortete Mark bedrückt. Er war etwas eingeschüchtert von ihrer Reaktion, da diese so genervt gewesen war. Er wollte sie auch nicht nerven. Er wollte nicht zu aufdringlich sein, weswegen auch seine Gedanken wieder einsetzten. „Ich weiß nicht was hier los ist. Immer wenn wir uns treffen trinken wir zu viel Alkohol, sodass wir uns am Ende des Abends küssen oder miteinander schlafen. Ich dachte wir sind befreundet und nicht- keine Ahnung was.", sprach sie nun aus. Das geschah immer noch gereizt. Sie war sauer. Sauer auf sich, dass sie sich nicht beherrschen konnte, wenn sie auf ihn traf, in den letzten Wochen. Sauer, dass sie vermutlich damit die Freundschaft zerstörte. Mark hingegen schwieg. Er wusste nicht was er sagen sollte. Für ihn kam es so rüber, dass Lena die Nacht, welche er doch als so wundervoll empfunden hatte, bereute, was sie auch tat. Sie bereute es allerdings nicht, weil sie es nicht als schön empfunden hatte, sondern, weil sie Angst hatte. Angst davor, ihn als Freund zu verlieren. Es machte den Eindruck auf ihn, dass sie nicht so gefühlt hatte, wie er es getan hatte. 

„Ja genau. Und jetzt sagst du nichts mehr. Aber reden wollen. Klar.", entfuhr es Lena. Sie war aufgebracht und wütend, weswegen diese Aussagen einfach so aus ihr herausplatzten. „Ich will auch nicht, dass wir unsere Freundschaft zerstören. Und ich weiß auch nicht warum das auf einmal alles passiert. Es tut mir Leid, wenn es zu viel für sich war, wenn ich zu aufdringlich war. Aber- Ach egal.", antwortete er, bis er schließlich abbrach. Er wollte die Situation nicht noch weiter verschlimmern, weswegen er sich dafür entschied es einfach dabei zu belassen. „Was aber? Jetzt sag auch was du sagen willst.", meinte Lena. Dieses Mal war ihre Antwort etwas ruhiger, da sie wusste, dass es nichts bringen würde, wenn sie so aufgebracht war. „Ist egal.", wiederholte Mark. Im nächsten Moment verdrehte Lena die Augen und atmete genervt aus. „Du warst doch der, der reden wollte. Also jetzt sag auch, was du sagen willst." Mark spürte wie sehr sie davon genervt war, dass er nicht sagen wollte was er dachte, obwohl er doch unbedingt das Gespräch wollte. 

take me in your armsWhere stories live. Discover now