20. Kapitel

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Völlig außer Atem, sinken wir in die Kissen hinter uns. Nick legt seinen Arm um mich und drückt mich feste an seine Seite. Ich zögere nicht und kuschele mich an ihn. Wenn ich könnte würde ich nie wieder von seiner Seite weichen, so geborgen und sicher fühle ich mich bei Nick.

„Das war..", setzt Nick an und ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehe, dass er bis über beide Ohren strahlt.

„Unglaublich?", beende ich seinen Satz und er drückt mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und flüstert leise „Ja".

Wir liegen noch eine ganze Weile einfach nur so da. Keiner von uns beiden sagt etwas, aber es entsteht keine unangenehme Stille, sondern jeder hängt seinen Gedanken nach. Ich selbst muss erst realisieren, was gerade passiert ist. Es kommt mir so unwirklich vor, dass ich mich am liebsten kneifen würde. Aber das ist nicht nötig, denn ich bin wach und bei vollem Bewusstsein. Lediglich stellt sich mir die Frage, wie ich mich so schnell auf ihn habe einlassen können, obwohl die Beziehung zu Bruno kaum einen Monat her ist. Tief im inneren weiß ich, dass die Gefühle für Bruno schon seid Beginn des neuen Schuljahres durch jemand anderen geschwächt wurden. Die Kurks jedoch war, ich wollte es nicht sehen.

Es ändert nichts an der Tatsache, dass ich immer noch sehr verletzt bin, weil es geendet ist, wie es geendet ist. Wären die beiden einfach von Anfang an ehrlich zu mir gewesen, hätte es nicht so ein Ende nehmen müssen und die Freundschaft wäre nicht zerbrochen. Aber nun ist es wie es ist und es lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Wer weiß wofür es gut war.

„Hast du hunger?", fragt mich Nick und reist mich so aus meinen Gedanken. Und genau in diesem Moment beginnt mein Magen wie aufs Stichwort laut zu knurren.

„Ich nehme mal an, das heißt ja", lacht Nick, löst sich aus unserer Umarmung und setzt sich auf den Rand seines Bettes.

„Auf was hast du Lust?", will er wissen und sieht mich erwartungsvoll an.

„Pizza!", kommt es wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund und lässt Nick in sich hinein Lachen.

„Ich dachte Pizza ist dein liebstes Katerfrühstück?" Überrascht das er das noch weiß, steige ich in sein schelmisches Lachen ein.

„Lieblingskaterfrühstück, liebstes Mittagessen, liebstes Abendessen, liebster Snack. Pizza geht einfach immer!", erwidere ich und ziehe meine Knie an meine Brust. Ich bin immer noch nackt. Splitterfaser nackt, in dem Bett von meinem Lehrer.

„Na wenn das so ist, dann bestelle ich uns mal eine Pizza", sagt Nick neckend und zieht sich seine Boxershorts, die neben dem Bett auf dem Boden liegt über und läuft auf die andere Seite des Zimmers und zieht sich ein neues T-Shirt aus seinem Schrank und zieht es sich mit einer geschickten Handbewegung über den Kopf.

„Ohne hat mir besser gefallen", sage ich neckend und klopfe neben mich aufs Bett.

„Mir auch", zwinkert er mir zu. „aber bevor du mir gleich verhungerst, stärken wir uns erst und verbringen dann die restliche Nacht im Bett." Er zieht ein zweites T-Shirt aus seinem Schrank und wirft es mir zu.

„Die ganze Nacht?", frage ich und ziehe meine Augenbrauen hoch. Werde ich wirklich eine weitere Nacht hier verbringen?

„Natürlich nur wenn du die Nacht hier verbringen möchtest", fügt Nick hinzu, setzt sich zu mir auf das Bett und beugt sich zu mir rüber. Auch wenn wir gerade miteinander geschlafen haben und uns hätte näher nicht sein können, übermannt mich seine plötzliche Nähe so sehr, dass mir der Atem stecken bleibt und ich zu nichts mehr fähig bin außer zu nicken.

                                    ♥

Mit einem Lächeln auf den Lippen wache ich auf, neben Nick, der immer noch Seelen ruhig mit dem Gesicht zu mir gedreht schläft. Seine Haare sind komplett verwuschelt und stehen in alle Himmelsrichtungen ab. Bei dem Anblick seiner Haare, kommen Erinnerungen der letzten Nacht hoch, in denen ich meine Finger in seinen Haaren vergraben habe und ihn laut aufstöhnen lassen hat. Allein der Gedanke daran, lässt alles in mir zu kribbeln beginnen und ich muss mich zusammenreißen ihn nicht zu wecken. Doch meine Finger von ihm lassen kann ich nicht und gehe dem Drang nach ihn zu sanft zu berühren und fahre behutsam mit meinen Fingerspitzen über seine Wange, über seinen drei-tage-Bart, der ihm so gut steht.

Es muss ein Geheimnis bleibenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora