Kapitel 12

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Wir fuhren jetzt schon eine ganze Weile und die Gegend änderte sich nicht. Es war immer noch dunkel. Eine unangenehme Stille herrschte zwischen uns und ich starrte die ganze Zeit aus dem Fenster. Ich dachte über Tracy und meine Mom nach.

„Los, stellt euch zusammen! Ich will ein Foto von euch machen!" lächelte meine Mom und Tracy und ich stellten uns zusammen. Wir legten unsere Arme aufeinander und meine Mom knipste ein paar Fotos von uns.

Ich lächelte bei den Gedanken. Das war an dem Tag, wo Tracy und ich unsere Konfirmation hatten. Eine einzelne Träne rollte über meine Wange.

„Über was denkst du nach Sweetheart?" fragte Aidan plötzlich, konzentrierte sich aber weiter auf die Straße. Ich schaute nun zu ihm.

„Ü-Über meine Mom und...Tracy" sagte ich leise und wischte mir die Träne weg. Plötzlich seufzte er genervt auf. Hab ich was falsches gesagt? Darf ich denn nicht mehr an meine Familie denken?

„Hör auf an sie zu denken! Sie sind Vergangenheit, verstehst du das? Ich bin jetzt deine neue Familie! Ich bin alles von dir! Ich bin dein Freund, dein Bester Freund, dein Vater, deine Mutter, ICH BIN ALLES! WANN VERSTEHST DU DASS DU MIR GEHÖRST LYON?!" schrie er mich an und ich zuckte weg. Tränen kamen aus meinen Augen.

„I-Ich hab keinen...Vater mehr"

Er schaute mich mit einem neutralen Blick an. Ein paar Minuten später bog er plötzlich ab und fuhr in eine geöffnete Tankstelle. Sollte ich das als meinen Fluchtweg benutzen? Er stoppte das Auto an einer Zapfsäule und schaute mich dann an.

„Du bleibst hier. Verstanden?"

„Ja"

Er stieg aus und fing an zu tanken. Ich atmete wieder leicht panischer. Das Auto ließ er sogar offen. Auf der Uhr beim Radio konnte ich die Uhrzeit 4:12 Uhr lesen. Mein Puls stieg. Aidan ging vom Auto weg. Ich starrte ins Leere.

Sollte ich es jetzt wirklich riskieren? Ich hatte Angst. Ich bin ein Feigling. Ich kann es nicht. Ich kann das nicht.

Doch ich kann das! Ich bin stark! Ich versuche dann irgendwie heim zu kommen, und alles der Polizei zu erzählen. Dann wird alles gut.

Ich nahm meinen kompletten Mut zusammen und öffnete die Autotür. Ich schaute zur Tankstelle rein. Aidan bezahlte und war abgelenkt. Für mich verging alles wie in Zeitlupe.

Wie in einer Trance, lief ich aus der Anlage raus und fing dann plötzlich richtig schnell an zu rennen. Ich drehte mich nicht um. Das Adrenalin kickte und ich rannte einfach nur um mein Leben. Wo soll ich hin? Alles kam mir sehr fremd vor.

Ich hatte zwar Angst - aber ich hatte es geschafft! Also hoffe ich mal. Die eine Seite von mir war mega stolz auf mich, doch die andere Seite ahnte Böses.

...

his princess {aidan gallagher}Where stories live. Discover now