44

532 34 2
                                    


„Und? Uns hat keiner gesehen, wie ich es dir versprochen habe" Tom zwinkert mir zu, während er sich gerade ein weiteres Stück seiner Pizza in den Mund schiebt. „Ich hatte anfangs bedenken, aber du hattest recht. Es tut mir leid, ich werde nicht mehr an dir zweifeln" lächle ich und drücke ihn einen Kuss auf die Wange.

Ich konnte mir tatsächlich nicht vorstellen das uns keiner Beachtung schenkt, wenn Tom und ich Händchen haltend zusammen mit Willow spazieren gehen. Aber dem war so, es schien als seien wir gar nicht anwesend in dieser Realität. Ich wünschte dies könnte immer so sein, dann könnten wir uns auch einfach in den Arm nehmen oder gar in der Öffentlichkeit küssen. Doch dies war bei weitem zu riskant.

In manchen Momenten frage ich mich warum wir es geheim halten wollen, jedoch verwerfe ich diesen Gedanken schnell wieder. Sobald die ganze Welt davon weiß, stehe ich ungewollt im Rampenlicht, mir werden Sachen angehangen und einige werden mich garantiert nicht mögen. Aber das schlimmste von allen war dennoch, dass es dann noch realer wird.

So können wir es für uns behalten und die Momente genießen. Es ist real zwischen uns, aber bei weitem noch nicht so real, wie wenn die ganze Welt davon weiß. Zu meinem derzeitigen Zustand weiß ich nicht wie ich mit einer solchen Veränderung umgehen werde. Ob ich mich zusammenreißen kann oder wieder in alte Muster verfalle.

„Tom?" meine Stimme ist leise und zerbrechlich, dennoch blickt Tom sofort zu mir und mustert mich misstrauisch „las mich bitte nie gehen" ich schlucke kurz schwer „gib mich bitte nie auf" ich schaue auf meine Finger, mit welchen ich nervös spiele und beiße mir auf die Unterlippe.

„Du weißt das es irgendwann passieren wird, wir beide wissen das. Und wenn ich dir dann Dinge an den Kopf schmeiße und gehen möchte" meine Stimme bricht ab.

Im nächsten Moment spüre ich seine Finger an meinem Kinn und wie er meinen Kopf sachte in seine Richtung drückt und mich zwingt in seine Augen zu blicken.

„Wenn es so weit ist Darling, dann werde ich dich nicht aufgeben. Du wirst deinen Freiraum bekommen, aber ich könnte dich nie aufgeben" er lächelt mich leicht an. „warum tust du das Tom? Du weißt genau das ich dich irgendwann verletzen werde, dass mir irgendwann die Decke auf dem Kopf zusammenbrechen wird" ich bin sichtlich verwirrt. Wie kann man etwas festhalten, was schon zum Scheitern verurteilt ist.

„Weil ich dich liebe Flora. Ich liebe dich mehr als ich jemals jemanden geliebt habe und ich würde alles für dich tun. Ich werde dich nicht gehen lassen, weil ich weiß wie deine Augen funkeln wenn du bei mir bist. Und auch wenn du diese Worte nicht gleich aussprechen wirst, weiß ich dennoch das du mich auch liebst. Ich spüre es in jedem Kuss, in jeder Berührung und in jedem deiner Blicke." er lächelt und schweift mit seinen Gedanken ab „ich spüre es, wenn dein Atem sich beschleunigt und du deine Lippe einen Spalt breit öffnest und mich mit großen Augen anschaust. Ich spüre es wenn du mir Zärtlichkeit gibst und wie sich dein Herzschlag verdoppelt, wenn ich dich berühre. Ich sehe es sogar darin, wie deine Wangen rosig werden, nach jedem Kuss" seine Augen funkeln, während er von mir erzählt und ich höre ihm gespannt zu.

„Ich liebe dich Flora" und da waren sie, die Worte die so viel bedeuten. Zum aller ersten Mal höre ich diese Worte aus seinem Mund, ohne einem Spaß darin. Mit völligen Ernst und völliger Hingabe.
Sie Bedeuten so viel das ich es mich gar nicht traue diese in den Mund zu nehmen. Aus Angst es geht alles zu schnell. Aber bei Tom war es die purste Wahrheit.

Ich liebe dich, drei Worte die so viel bewirken können, so viel anrichten oder erfüllen können. Wörter die dich entweder zerstören, oder dir das reinste Glück verschaffen. Ich liebe ihn, aber egal wie stark die Worte auf meiner Zunge liegen, ich bringe keines dieser heraus.

Als Bestätigung lege ich einfach meine Lippen auf seine und schenke ihn einen von Herzen kommenden Kuss. Ein Kuss, der mehr sagt als es alle Worte dieser Welt jemals können.

„Lass es uns aufschreiben" unterbreche ich unsere Innigkeit und deute auf den Tisch „lass uns alles aufschreiben, was wir für den anderen empfinden. Und wenn mir droht die Decke auf dem Kopf zusammenzufallen, dann werde ich ihn lesen und mich daran erinnern" ich lächle ihn breit an „und wenn du einmal zweifeln solltest, oder traurig bist und ich nicht da bin, dann liest du meine Worte" damit stehe ich auch schon auf und suche alles zusammen.

„Ich finde die Idee wunderbar Schatz" er drückt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich das Blatt und den schwarzen Kugelschreiber schnappt.

Manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die einem die Augen öffnen können und ich bin mir sicher das mir dieser Brief von Tom helfen wird, wenn mir alles zu viel wird. Ich werde mich an das hier und jetzt erinnern und wie magisch das zwischen uns ist.

Ich werde in seinem Brief alles offenlegen, alles was mir in meinem Kopf herumschwirrt, ich jedoch nicht in Worte fassen kann. Ich werde ihn über all meine Gefühle in Kenntnis setzen und ich werde den Brief mit den magischen Worten beenden. Ich werde ihn sagen das ich ihn liebe. Das ich ihn mehr als alles andere liebe und auch auf ewig lieben werde.

All I needWo Geschichten leben. Entdecke jetzt