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„Morgen" ich lächle meiner Chefin entgegen. Diese richtet ihren Blick auf mich und zieht eine Augenbraue nach oben.

Ich bleibe vor ihr stehen und sie mustert mich „Mrs Thompson, was machen sie hier?" ich lege meine Stirn in Falten und verstehe nicht ganz was sie mir damit sagen möchte.

„Ihnen ist schon bewusst das sie Frei haben?" ihre Stimme ist wie jedes Mal genervt und sie verdreht die Augen. „Sie wollten doch Frei haben, deswegen haben sie noch drei Tage Urlaub" sie deutet auf ihren Notizblock. Auf welchem deutlich vermerkt ist, dass ich fünf Tage Urlaub habe. „Ich wusste nur von zwei Tagen" ich zucke mit den Schultern „ja und ich habe ihnen noch drei Tage gegeben. Wir drehen lediglich Nebenszenen, deswegen brauchen wir sie momentan einfach nich" sie deutet auf die Tür und nickend verschwinde ich wieder.

Ich weiß nicht so ganz was ich davon halten soll. Immerhin sind dies Tage, die mir später von meinem Urlaub abgezogen werden und diesen wollte ich eigentlich in vollen Zügen genießen.

Die große Tür fällt hinter mir zu und ich beschließe einfach ein wenig spazieren zu gehen. Ich möchte nicht nach Hause gehen, die frische Luft tut mir auch mal gut. Und wenn Alice sagt, sie drehen ausschließlich Nebenszenen, dann werden sie heute auch nicht so lange Drehen, weswegen ich mich doch schon eher mit Natascha treffen werde.

„Flora!" eine liebliche Stimme erklingt und ich drehe mich zu Natascha um. Sofort zeichnet sich ein Lächeln auf meinen Lippen an und ich schließe meine dunkelhaarige Freundin mit den grünen Augen in die Arme.

„Was machst du hier draußen?" Ich schaue mich ein wenig in der Gegend um „ich brauchte einfach mal ein wenig frische Luft. Die Luft da drinnen kann ich langsam nicht mehr ertragen" sie lacht und deutet dann auf mich „ich habe anscheinend doch noch Urlaub" verstehe ich ihre Geste und antworte ihr.

Sie nickt „treffen wir uns nachher trotzdem? Wir werden mit Sicherheit nicht so lange brauchen" sie lächelt mich an ich strecke ihr einen aufgerichteten Daumen entgegen „definitiv" strahle ich und sie beginnt über meine Tätigkeit zu lachen. „Das freut mich"

„Ach, da steht übrigens dein Auto" ich deute auf ihr Auto, welches unmittelbar neben uns steht. „Hier sind die Autoschlüssel" ich krame in meiner Tasche nach diesen und drücke ihr sie in die Hand „ich werde ein bisschen spazieren gehen und denke mal in der Stadt ein bisschen rumlaufen. Wenn du Feierabend hast schreibst du mir und ich schicke dir meinen Standort. Dann kannst du gleich mit dem Auto kommen" sie steckt sich die Autoschlüssel in die Jackentasche und nickt „das werde ich machen und dann musst du mir unbedingt alles über deinen kleinen Ausflug berichten" so lächelt breit „und ich möchte alles über deine Freundin wissen!" sie hebt den Finger und ich lache „ihr würdet euch bestens verstehen"

Sie blickt auf ihre Armbanduhr „ich muss wieder an die Arbeit, aber wir treffen uns dann später" sie zieht mich in eine Umarmung und schon verschwindet sie hinter der schweren Tür.

Ich begebe mich in Richtung der Stadt und schlendere ein wenig in der Gegend umher.

Ich krame meine Kopfhörer aus der Jackentasche und stöpsle mir diese dann in meine Ohren. Mit voller Lautstärke lausche ich zu einer weiteren zufälligen Wiedergabe und entspanne mich.

Die Sonne scheint auf meine Haut und ich genieße diese. Es ist ein schönes Wetter und ich fühle mich wohl. Ich blicke nach oben und nicht eine Wolke ist in Sicht. Es wirkt wie ein Tag, an dem nichts Böses passieren kann. Ein Tag voller Freude und voller Hoffnung.

Menschen kommen mir entgegen und langsam gelange ich in die Stadt. Viele verschiedene Menschen tummeln sich hier. Viele Familien und Pärchen, aber auch einzelne Personen, die einfach die Sonnenstrahlen hier genießen.

In der Mitte des breiten bepflasterten Fußweges steht ein großer steinerner Brunnen. Auf den braunen Bänken, die sich um diesen erbauen, sitzen vereinzelt Pärchen und werfen ein Auge auf die kleinen Kinder, die freudig in Unterwäsche in dem klaren Wasser des Brunnens planschen.

Ich gehe an diese vorbei und beobachte das Geschehen der freudig kreischenden Kinder und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen ab. Irgendwann möchte auch ich hier sitzen und meinem Kind beim planschen zusehen.

All I needWhere stories live. Discover now