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„Aufwachen du Morgenmuffel" ich ziehe meine Augenbrauen hoch und öffne langsam meine Augen. Emely beugt sich zu mir runter und ich erschrecke kurz. Diese fällt sofort in ein lautes Gelächter und fässt sich an den Bauch „bin ich so schrecklich?" prustet sie und ich blicke sie immer noch etwas erschrocken an „willst du eine ehrliche Meinung?" Sie verstummt und kurze Zeit später lachen wir gemeinsam darüber.

„Mach dich fertig, das Frühstück steht bereit auf dem Tisch" mit diesen Worten verlässt sie das Zimmer und ich blicke gähnend auf mein Handy.

Es ist bereits neun Uhr morgens und ich atme genervt aus. Wenn ich nicht im Dunkeln fahren möchte, dann muss ich mich spätestens halb drei vor das Steuer setzen.

Augenverdrehend lege ich meine Fußspitzen, gefolgt von meiner Fußsohle auf das kalte Laminat und stehe langsam auf.

Ich tapse in das Bad, welches sich ebenfalls auf der ersten Etage befindet und schließe die Tür hinter mir. Da ich eh heute nur noch bei Emely sein werde, verzichte ich auf meine Dusche und beschließe diese einfach zuhause nachzuholen.

Ich greife meine Zahnbürste aus meinem Kulturbeutel und streiche etwas Zahnpasta auf diese. Dann halte ich sie erneut kurz unter das heiße Wasser und stecke sie mir anschließend in den Mund um meine Zähne ordentlich zu putzen.

Nebenbei erforsche ich ein bisschen Sozialmedia und lese einige Promi Berichte auf den verschiedensten Seiten.

Wenn ich so darüber nachdenke erinnere ich mich wieder daran, warum ich solche Seiten nicht gutheiße. Es werden oft einfach nur irgendwelche Vermutungen in das Internet gestellt und dann gibt es viele kleine Fans die das glauben und ein Gerücht setzt sich in die Welt, aus welchem man nur schwer wieder hinauskommt.

Aus diesem Grund schalte ich Augenverdrehend mein Handy aus und lege es beiseite. Ich spucke den weißen Schaum aus meinem Mund und spüle diesen noch einmal gründlich aus.

Als Nächstes greife ich mir meine Haarbürste und gehe mit dieser ein paar mal durch meine langen Haare durch. Da sie sich ohnehin an den Spitzen wieder Wellen, lege ich auch diesen wieder beiseite und betrachte mich noch einmal im Spiegel.

Ich greife mir das dunkle Shirt und die blaue Jeans, sowohl meine frische Unterwäsche und ziehe mich flink um.

Erneut werfe ich einen Blick in den Spiegel und checke mein Outfit ab.

Definitiv genug für heute.

Mit diesem Gedanken ziehe ich den schwarzen Reisverschluss zu und bringe meine Kulturtasche, sowie meine Nachtwäsche wieder in das Zimmer. Im Anschluss darauf gehe ich langsam die Treppen hinunter und setze mich zu Emely an den großen weißen Tisch.

Ich schneide mir eines der hellen Brötchen auf und belege es mit einer einfachen Scheibe Käse.

Nebenbei lausche ich der Musik im Radio und entspanne mich einfach. Die Sonnenstrahlen fallen durch die großen Fenster auf uns und draußen kann man das singen der Vögel wahrnehmen.

Es ist ein ruhiger schöner Sommer morgen und ich könnte mich an diesen gewöhnen. Nie Mals werde ich in meiner kleinen Wohnung einen Morgen dieser Art erleben. Sei es die fehlende Gesellschaft oder die Sonnenstrahlen, die nie ihren Weg in meine Wohnstube finden.

Ich denke einen Moment länger darüber nach.

Es könnte natürlich auch einfach daran liegen, dass ich jeden Morgen in einer Halle mit wenig Belichtung stehe und mir mein Frühstück zusammen mit verschwitzten Schauspieler von einem Büfett teile, welches auch nicht gerade das leckerste zum Vorschein bringt.

Ich lächle als ich den Pfefferminztee vor mir erblicke. Ich nehme die weiße Tasse in die Hand und begutachte sie.

Es ist die Tasse, welche ich damals meiner besten Freundin zum Geburtstag geschenkt habe. Auf ihr ist ein rosa Herz mit dem Wort „Habib" drauf verziert. Habib ist ein Wort, welches sich relativ zu Beginn unserer Freundschaft gebildet und diese geprägt hat. Alles kam zu Stande, weil Emely sich verlesen hat und seither ist sie mein Habib und ich ihrs. Eine wirkliche Bedeutung von diesem Wort gibt es nicht. Aber das es meiner Meinung nach viele sinnlose Wörter gibt, fällt dieses eine darunter auch nicht mehr auf.

„Bist du satt?" sie deutet auf meinen leeren Teller und ich nicke „satt wie ein Grislibär" ich grinse und sie lacht kurz auf.

Nachdem wir zusammen alles wieder aufgeräumt haben, setzen wir uns zusammen in den Garten und legen uns auf eine der liegen.

Ich ziehe mir eine ihrer Sonnenbrillen auf meinen Nasenrücken und lehne mich entspannt zurück.

„Flora?" kommt es mit leiser Stimme von ihr. Ich drehe meinen Kopf leicht in ihre Richtung „ja?" erwidere ich auf ihre Frage. „Egal was auch kommen mag, versprich mir das du es mit ihm klärst" auch sie richtet jetzt ihren Blick auf mich „du hast es verdient glücklich zu sein. Mehr als alle anderen Menschen die ich kenne" sie streckt ihre Hand aus und ich greife nach dieser „ich verspreche es" lächle ich leicht und wir widmen uns wieder der Sonne zu, lassen jedoch nicht unsere Hände los.

All I needWhere stories live. Discover now