Ende gut alles gut

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[Freitag, Tag des Spiels gegen die Schattensucher]

Nach einem längerem Nickerchen ziehe ich mir bequeme Klamotten und schlendere ein wenig in der alten Fabrik umher.

„Halt! Es reicht. Hört sofort auf!", höre ich Klette schreien.

Klette?

Meine Schritte werden schneller und ich sehe das Mädchen an einen Tisch lehnen und die beiden Jungvampire in ihren Schlafsachen auf sie zugehen.

„Ihr könnt mich doch nicht jagen oder erlegen. Seh ich etwa aus wie ein Wildschwein. Ihr müsst mich erobern, umwerben, verzaubern. Das gibt es doch nicht. Jetzt pflückt mir ein paar Blumen, schreibt mir ein Gedicht, singt mir ein Ständchen!"

„Nein", meint Hyde wie paralysiert.

„Bitte nicht", bittet auch Jeckyl.

„Oh doch. Und deshalb lasst ihr mich jetzt in Ruhe! Und da heißt es immer Vampire sind sexy", meint sie und ich fange an zu lachen. Klette sieht zu mir und ich gehe auf sie zu.

„Was machst du denn hier? Warum bist du nicht bei den anderen?", frage ich sie.

„Ich bin zurückgeblieben, um Nerv zu retten", gesteht sie mir und wird leicht rot um die Nase.

„Versuch es nochmal!" Klette und ich drehen uns um und sehen Vanessa und Darkside.

„Ich kann das nicht", sagt sie aber und sieht unmotiviert aus.

„Doch. Du musst es nur wollen. Spürst du das Kribbeln? Am ganzen Körper spürst du es", versucht Darkside ihr das Flitzen beizubringen.

„Ja, stimmt."

„Wir nennen es Zwilicht-Flitzen."

„Hey, das kitzelt." Sie lacht.

„Gut, dann hol ihn dir", sagt er, wirft einen Ball in die Luft.

Vanessa verschwindet für einen Moment, taucht dann aber wieder auf und schießt den Ball in das Tor.

„Das ist unmöglich", sagt sie begeistert.

Plötzlich verschwindet Darkside ebenfalls, taucht neben Klette und mir auf, greift nach zwei Gläsern und verschwindet wieder zu Vanessa.

„Diesen Satz gibt es nicht mehr. Auf dich und auf mich. Wir werden das Traumpaar der Ewigkeit sein", sagt er, reicht Vanessa das Glas und stößt mit ihr an.

„Ich schmecke gar nichts. Darkside, was ist das?", fragt Vanessa panisch, nachdem sie einen Schluck getrunken hat.

„Die Ewigkeit."

„Aber ich schmecke nichts mehr."

„Aber du erinnerst dich noch. Hier. Hast du vergessen wie eine Erdbeere schmeckt? Oder ein Kuss." Und dann küsst er Vanessa auf den Mund.

„Das ist nichts."

„Nein, das ist alles. Das ist die Sehnsucht nachdem, wie es früher einmal war. Diese Sehnsucht, das verspreche ich dir, wird jedes Jahr stärker." Er will sie wieder küssen, aber Vanessa schubst ihn von sich weg.

„Das ist krank. Du bist krank!", sagt sie jetzt hysterisch.

„Ich dachte eigentlich, ich bin unsterblich."

„Nein, du bist tot."

„Und du stirbst leider ein bisschen zu langsam. Tut mir leid mein Schatz, du musst dich noch daran gewöhnen. Das ist der Preis für die Ewigkeit, für den Spaß, den du bis eben gerade noch hattest. Jeckyl und Hyde. Bewacht die Drei!", sagt Darkside sauer und deutet auf Vanessa, Klette und mich.

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt