Hochzeit

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„Eine Hochzeit?", frage ich nochmal sicherheitshalber nach.

„Ja! Ich kann es einfach nicht glauben." Maxi lässt sich neben mich auf die Wiese fallen und lässt seinen Kopf in seinen Händen fallen.

„Das ist - Wow", murmle ich überrascht. „Und du und Nerv werden dann Geschwister."

„Stiefgeschwister", korrigiert Maxi mich.

„Dann eben das", lache ich.

Wir schweigen eine Weile, bis Maxi sich zu mir umdreht und mich bittend ansieht.

„Begleitest du mich?"

„Zur Hochzeit?", frage ich nach.

„Natürlich", lacht Maxi.

„Gibt es dort Torte?", frage ich nach und lächle.

„Und ein großes Buffet." Maxi nickt.

„Klar. Aber, was muss ich denn da anziehen?"

„Etwas schickes", meint Maxi. „Du kommst ja auch nur zur Feier danach. Zum Standesamt am Morgen bist du ja nicht dabei."

„Ok. Ich bin dabei", sage ich und lehne mich gegen Maxi.

Als ich meinem Vater und Lisa von der anstehenden Hochzeit erzähle, ist Lisa voll aus dem Häuschen. Sie hat mich direkt ins Auto gesetzt und ist mit mir shoppen gegangen. Nun habe ich ein knielanges Kleid in einem hellem Blau mit spitze aus Blumen. Es hat Spaghetti Träger und fällt in einem leichten Stoff über den Schultern. Es ist schick. Schlicht.

Eine Woche später findet dann die Hochzeit statt und mein Vater fährt mich zu der Feier.

„Sloane!" Nerv kommt auf mich zugelaufen und sieht mich begeistert an. „Wow! Du siehst wunderschön aus", komplimentiert er. „Für ein Mädchen."

„Danke Nerv. Der Anzug sieht auch sehr schnuckelig aus", necke ich ihn. „Wo ist denn Maxi?", frage ich und suche ihn.

„Der ist bestimmt beim Buffet", sagt er und deutet auf den großen Tisch mit dem vielen Essen.

Meine Augen werden riesig und ich schenke Nerv noch ein nettes Lächeln, ehe ich zu Maxi gehe.

„Wow - Sloane! Du siehst so anders aus", meint Maxi als er mich begrüßt.

„Ist das jetzt positiv oder negativ?", frage ich belustigt nach.

„Positiv. Hast du dir das ausgesucht?"

„Gott bewahre. Nein, Lisa hat das Kleid für mich ausgesucht", erkläre ich.

„Du siehst definitiv besser aus, als die Braut selbst", flüstert er mir zu und wir beide fangen an zu lachen.

„Das essen sieht übrigens unglaublich lecker aus", schwärme ich und greife nach einem Teller.

„Es schmeckt auch unglaublich", antwortet Maxi.

Also lege ich einige Sachen auf meinen Teller und setzte mich dann neben Maxi und Nerv an einen runden Tisch. Wir quatschen, lachen und ab und zu hole ich mir etwas neues zu essen vom Buffet. Es wird nun langsam dunkel draußen und schöne Lichter werden angemacht. Wir drei haben uns nach draußen begeben und siezten nun auf dem Rasen. Einige Gäste sind ebenfalls draußen und Tanzen zur Musik oder unterhalten sich in Grüppchen.

„Mir ist langweilig", murmle ich und stelle meinen leeren Teller beiseite.

„Mir auch", nörgelt Nerv.

„Dann kommen wir ja genau im richtigen Moment", sagt eine bekannte Stimme und wir drei drehen uns zu dieser um.

„Leon!", schreit Nerv begeistert und geht auf ihn zu.

„Ich hoffe wir stören nicht", meint Markus. „Heiliges Kanonenrohr! Was trägst du denn da?", fragt er mich und deutet auf mein Kleid.

„Das ist ein Kleid", meine ich.

„Sieht hübsch aus", murmelt Vanessa, die neben Leon steht.

„Danke", antworte ich und lächle sie leicht an.

„Was ist? Spielen wir eine Runde?", fragt Marlon und hebt den schwarzen Ball.

„Ich bin dabei", lache ich und renne auf ihn zu und nimm ihn den Ball aus der Hand.

„Hey!", beschwert er sich und läuft mir nach.

Ich lache und kicke den Ball über die Wiese und die anderen folgen ihm. Wir spielen zum Spaß, nehmen uns immer wieder den Ball ab und schießen auf das imaginäre Tor, indem Markus steht.
Es ist mittlerweile schon dunkel geworden und man sieht vereinzelt Sterne und den Mond. Ich lasse die anderen Spielen und lege mich etwas abseits auf die Wiese und schaue mir den Sternenhimmel an.

„Ist hier noch Platz?" Ich drehe mich zu Markus um und nicke dann.

„Klar", murmle ich und schaue wieder zu den Sternen. „Warte? Bist du etwa wieder Krank?", frage ich und setzte mich auf.

„Nein." Er lacht und schüttelt dabei den Kopf. „Ich möchte dir Gesellschaft leisten", meint er, schaut dabei aber zu unserer Mannschaft.

„Warum? Sehe ich so Mit­leid er­re­gend aus?"

„Nein! Ich dachte nur, wir könnten reden", erklärt er mir.

„Reden? Worüber?"

„Hier in der Nähe ist eine alte Werkstatt. Und die hat mir mein Vater zum Geburtstag geschenkt. Ich wollte ein neues Projekt starten. Leon hat Mal erwähnt, dass er gegen die Wölfe in Ragnarök spielen möchte. Und das ist schon ein weiter weg, um nur mit den Fahrrädern zu fahren. Ich wollte mich an Motorrädern versuchen. Und Leon hat erwähnt du könntest gut mit den ganzen Sachen umgehen", erklärt er mir.

Ich sehe Markus mit offenem Mund an.

„Und du möchtest, dass ich dir helfe", schlussfolgere ich.

„Ja", meint er leise.

„Alles klar. Ich bin dabei", sage ich und stelle mich hin.

„Ok." Markus macht es mir nach und nun stehen wir uns gegenüber.

„Ok." Ich sehe zu den anderen.

„Gehen wir?", fragt Markus und deutet auf das Team.

„Ja", meine ich und wir setzten uns in Bewegung. „Ich hoffe unsere Gespräche werden in nächster Zeit anregender", sage ich und gehe auf Maxi zu.

Peinlich!

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt