Die dumme Idee

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[Donnerstag, 2 Tage bis zum Spiel]

Durch das Licht, was durch mein Fenster scheint, werde ich wach und öffne nur langsam meine Augen. Nachdem ich einigermaßen wach bin und aufgehört habe zu gähnen, drehe ich mich Maxi zu und sehe ihn belustigt an.

„Maxi?" Doch der angesprochene rührt sich nicht und schnarcht einfach weiter. „Maxi?", frage ich jetzt lauter und schlage die Decke zurück.

Mit einem lauten Seufzer nehme ich mein Kissen und werfe es auf den Jungen neben meinem Bett.

„Ich bin wach. Ich bin wach." Verschlafen sieht mich Maxi an und gähnt nochmal ausgelassen.
„Ich bin wach."

„Komm jetzt, wir treffen uns doch später mit den anderen." Ich ziehe mir einen Morgenmantel an, schlüpfe in meine Pantoffeln und knote mir die Haare zu einem unordentlichen Dutt.

„Siehst du jeden Morgen so aus?", fragt mich Maxi belustigt und zeigt sich ein Sweatshirt über seine Schlafsachen.

„Schlimmer", antworte ich und verlasse mit einem lauten Gähnen mein Zimmer.

Unten in der Küche angekommen, wartet mein Vater schon auf mich und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.

„Guten Morgen, Liebling. Ah, guten Morgen Maxi. Obwohl, eigentlich sollte ich Mittag sagen. Es ist schon fast zwölf Uhr" Mein Vater stellt seinen Kaffee vor sich ab und sieht von seiner Zeitung auf. „Gut geschlafen?"

„Maxi schnarcht", erwidere ich und setzte mich meinem Vater gegenüber.

„Das stimmt nicht!", empört sich Maxi und setzt sich neben mich.

Mein Vater lacht und stellt frische Brötchen auf die Theke.

„Was wollt ihr trinken?", fragt er dann.

„Einen Kakao", murmle ich und greife nach einem Brötchen und reiche es Maxi.

„Ich hätte gerne ein Glas Wasser", sagt Maxi, nimmt das Brötchen entgegen, schneidet es auf und gibt es mir wieder.

Während des Frühstücks blicke ich immer wieder Mal zu meinem Vater und sehe wie er unauffällig auf sein Handy starrt.

„Wartest du auf eine wichtige Nachricht?", frage ich ihn und er schaut ertappt in mein Gesicht.

„Wir haben doch heute und die nächsten zwei Tage eine wichtige Fortbildung. Lisa wollte mich abholen", erklärt er und schaut auf seine Uhr.

„Lisa?", frage ich nach und schmunzle leicht.

„Die Krankenschwester die dich in Empfang genommen hat."

„Magst du sie?", frage ich nach und meine Augen fangen an zu glitzern.

„Sie... sie ist nett. Wir sind gute Kollegen", stammelt er und wird leicht rot an den Ohren.

„Du magst sie!", stelle ich glücklich fest.

„Sloane, Liebling. Lisa ist sehr nett. Aber ich kann einfach keine Beziehung eingehen." Mein Vater schüttelt den Kopf und sieht jetzt leicht unglücklich aus.

„Wieso denn das nicht?" Erst sehe ich meinen Vater verwirrt an und dann zu Maxi, der sich ein Nutellabrötchen in den Mund stopft.

„Das kann ich deiner Mutter nicht antun."

„Dad. Mom ist Tod. Sie würde sich für dich freuen. Andersrum wäre es genauso. Glaub mir. Sie möchte das du glücklich bist." Liebevoll sehe ich meinen Vater an und lege meine gesunde Hand auf seine.

„Ich bin Glücklich. Ich habe die beste Tochter der Welt. Hier, warte mal." Mein Vater lässt meine Hand los und geht an einen der Schränke im Wohnzimmer. Er holt ein altes Schmuckkästchen heraus und greift nach einem Samtkästchen. Dann kommt er wieder auf uns zu und bleibt vor mir stehen. „Das war der Verlobungsring deiner Mutter. Ich möchte, das du ihn hast. Er wird dir noch nicht passen, aber du kannst ihn dir mit der Kette hier um deinen Hals hängen." Er nimmt den Ring aus dem Kästchen und fädelt ihn durch eine Kette. Dann legt er sie mir um und sieht mich mit Tränen in den Augen an. „Wunderschön." Er gibt mir nochmal einen Kuss auf den Scheitel und geht nach oben.

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt