Schimpfwörter

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[Mittwoch, 2 Tage bis zum Spiel] 

Wie ein nasser Sack plumpse ich aus der Hängematte und lande unangenehm auf dem Boden.

„Guten Morgen, du Schlafmütze." Ich sehe mit zusammengekniffenen Augen zu Maxi hoch.

„Warum bist du denn schon so gut gelaunt?", frage ich schläfrig und lasse mein Gesicht auf meinen Armen nieder.

„Hey! Jetzt wird nicht geschlafen. Wir müssen los. Also mach dich fertig", herrscht er mich an.

Murrend richte ich mich auf und mache mir die Haare aus dem Gesicht. Nachdem ich mich frisch gemacht habe, gehe ich zu den anderen und muss mit erstaunen feststellen, dass alle Räder bereits fertig sind.

„Was ist denn hier passiert?", frage ich und schaue mir die ganzen glänzenden und funktionstüchtigen Räder an.

„Leon scheint wohl die ganze Nacht gearbeitet zu haben", sagt Maxi neben mir.

„Ach, ist das so?", frage ich Leon und verschränke die Arme vor der Brust.

„Sloane hat mir geholfen", erklärt er den anderen dann.

„Los! Worauf wartet ihr noch?", sagt Nerv und drängelt sich an mir vorbei und setzt sich auf eines der Fahrräder.

Ich schmunzle leicht und setzte mich unbewusst auf das von Markus.

„Alles ist gut", sagt Hadschi und schubst Nerv ein wenig an.

„Solange du wild bist!", fügt Joschka hinzu.

„Schießt diese biestigen Biester direkt auf den Mond!" Hadschi scheint sehr kratzbürstig zu sein.

„Und dann in die Hölle!", meint Raban.

„Und da kommen sie nie wieder heraus. Nie wieder!" Joschka schreit mit soviel Elan, das Mein Lachen nicht zu hören ist.

Die Wilden Kerle haben noch etwas geplant, bei dem ich mich aber raushalte. Ich hole mir ein wenig Kleidung zu Hause ab und lasse meinem Vater eine liebevolle Nachricht da. Schließlich soll er sich keine Sorgen machen. Als wir uns wieder alle zusammen finden, wird es dunkel und schwarze Wolken ziehen auf. Dann taucht ein Blitz am Himmel auf und kurz danach war der Donner zu hören.

„Hey Nerv! Was macht ein Revolvermann eigentlich, wenn er verliert?", fragt Raban.

„Was schon? Er ist tot!", sagt Vanessa.

„Terrortoristischer Sargdeckelnagel!", flucht Raban.

„Worauf warten wir noch?" Leon tretet in die Pedale und fährt los.

Nach einigen Feldwegen fahren wir nun auf schlammigen Straßen Boden und mussten nun in den Wald. Das Gewitter hat uns fast eingeholt.

„Los, los! Beeilt euch! Es fängt gleich an zu regnen. Und das erste Geheimversteck ist noch zwanzig Kilometer entfernt!", hetzt Juli uns.

Doch seine Warnung kommt zu spät. Der Regen hat uns eingeholt und nun sind wir alle bis auf die Knochen nass. Doch das schlimmste ist, das wir bei diesem Matsch nicht mehr fahren können. Und zu Fuß sind wir viel zu langsam. Auf einmal rutscht Vanessa aus und fliegt voll auf den Boden. Das Fahrrad kippt auf sie darauf und begräbt sie unter sich. Leon will ihr aufhelfen, aber Vanessa entzieht sich ihm und versucht es alleine. Sie scheitert kläglich.

„Ich brauch deine Hilfe nicht! Ich pfeif drauf", schnauzt sie ihn an.

„Was du nicht sagst!", meint er und greift nach dem Rad von Vanessa. „Was ist mit dir los?", fragt er sie und ich könnte mir für diese dämliche Frage mit der Hand gegen die Stirn schlagen.

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt