Der Liebesbrief

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[Freitag, 1 Tag bis zum Spiel]

Früh am Morgen stehe ich verschlafen auf und springe sofort unter die Dusche. Die Jungs und ich treffen uns heute früher, um alles für den Plan vorzubereiten. Irgendwo in der Nähe der Nebelburg. Da ich noch immer nicht Fahrrad fahren kann, weil ich mit einer Hand definitiv zu blöd und ungeschickt dafür bin, gehe ich zu Fuß los. Auf halben Wege sehe ich wie ein Fahrrad aus einer Einfahrt kommt und mich fast übersieht.

„Sag mal, gehts noch?!", frage ich aufgebracht und merke wie mein Herz am Rasen ist.

Dann sehe ich die Person vor mir an und muss feststellen, dass es sich dabei um Markus handelt.

„Jetzt gib nicht mir die Schuld! Du musst ja nicht mitten im Weg stehen", empört er sich.

„Mitten im Weg? Ich gehe auf dem Bürgersteig!", verteidige ich mich.

„Wie du meinst", höre ich ihn murmeln, ehe er wieder in die Pedale tritt und losfährt.

„Hey! Und was ist mit mir?", rufe ich ihm nach und werfe meine Arme in die Luft.

Doch Markus fährt einfach weiter. Entweder hat er mich nicht gehört oder er wollte mich nicht hören. Also trotte ich alleine meinen Weg weiter und komme dann nach einer knappen viertel Stunde am Treffpunkt an.

„Na wen haben wir den da?" Markus sieht mich mit einem triumphierenden Grinsen an, als er mich sieht.

Doch ich strecke ihm nur die Zunge raus und lasse mich auf den Boden fallen.

„Du hättest mich ja begleiten können!", meckere ich ihn an.

„Vergiss es. Da springe ich lieber nochmal die Klippe runter", erwidert er und lacht.

Meine Augen verengen sich zu schlitzen und ich sehe Hilfe suchend zu Maxi. Doch der zuckt nur mit den Schultern.

Na danke auch!

„Wir haben den Anzug von unserem Vater." Leon und Marlon tauchen in Begleitung des dicken Michis auf. „Dann können wir ja anfangen. Raban, zieh deinen Anzug an und Michi? Du kriegst den hier. Markus, kümmerst du dich um den Chauffeur?", fragt Leon und drückt dem dicken Michi einen schwarzen Anzug in die Arme.

Nachdem sich sowohl Michi als auch Raban umgezogen haben und Markus sich um den Chauffeur gekümmert hatte, stehe ich vor der Limousine von Maxis Vater und sehen Raban aufmunternd an.

„Ich kann das nicht", sagt er ängstlich und sieht sich das Armaturenbrett und das Lenkrad kritisch an.

„Klar schaffst du das. Das wird ein Kinderspiel", sage ich aufmunternd.

Ich würde mir selbst nicht mal glauben.

„Raban! Kannst du das Dingen fahren?", fragt Leon und kommt auf uns zu.

„Ich... ich weiß nicht", sagt er ehrlich.

„Ach was! Das ist ein Automatik. Den kann jeder fahren", sagt Juli.

„Dann ist ja alles gut." Leon gibt Raban noch die richtige Mütze, welcher sich dann in das Auto setzt.

Der dicke Michi kommt dann auch zu uns, sieht aber auch nicht glücklich aus.

„Darf ich vorstellen? Herr Meier-Dingsbums persönlich."

„Meier-Dingsbums? Was Besseres ist euch nicht eingefallen? Vanessa wird die Lüge sofort erkennen", gebe ich meine bedenken preis.

„Hat unser Besserwisser etwa einen besseren Namen?", neckt mich Leon.

„Eine Menge", gebe ich bissig wieder.

ANALYSE » 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋Where stories live. Discover now