Kapitel 46

183 24 1
                                    

Peinlich berührt rieb Raphael sich den Hinterkopf. "Ich wollte nicht stören. Du warst am telefonieren und da wollte ich..."

"Ach, halb so wild. Alles okay. Du hättest ruhig anklopfen können. Das war nur Luca. Er hatte vor mit den Jungs nach Amsterdam zu gehen. Wir haben ein wenig geredet und dann habe ich ihm von meinem neuen Baby erzählt."

"Luca?...mh..das ist doch der Schattenjäger...in Belgien...mh..", wiederholte Raphael mehr zu sich selbst, während der andere nickte und ihn herein bat. "Ja, genau der. Die Jungs wollen heute Abend auf ein Festival und haben mich gefragt, ob ich mit gehen will. Naja, für gewöhnlich gehe ich gerne mit bei sowas. Aber heute ist mir nicht danach. Meine wunden sind zu frisch und da kommt Alkohol nicht gut." Wunden? War Tavvy etwa verletzt worden? Vielleicht ein neuer Angriff auf ihn? Besorgt sah Raphael ihn an, während die jungen Männer in Tavvys Zimmer standen. Es war ordentlich und sauber. Klassisch fast wie ein Büro eingerichtet, nur das in einer Ecke ein großes Doppelbett stand und diesem gegenüber ein Breitbildfernseher. Auf dem Bett schienen Raphaels Augen länger zu ruhen, denn, wieso auch immer, dachte er gerade darüber nach wieso ein junger Mann ein vier Quadratmeter Bett besaß und mit wem er denn da schon drinnen gelegen hatte. Wie absurd sowas zu denken! Eilig schüttelte er den Kopf. Octavian lächelte und schloss die tür. "Setz dich doch", bat er seinen Gast und zeigte auf sein Bett, da sein Stuhl derzeit fehlte. "Du musst leder mit den Bett vorlieb nehmen. Mein Stuhl ist derzeit in Reperatur. Unschöne Sache. Aber naja. Oder aber du bleibst einfach stehen, wie du magst." Jetzt musste sogar Raphael lachen. "Ich vermute das das Bett bequemer ist als der Boden, oder die Wand." Bei dem letzten Wort schluckte er schwer und sah zu Boden. Scheiße...das war ja wieder peinlich. Tavvy jedoch schmunzelte nur. "Ja....die Wand kann durchaus bequem werden", grinste er keck und setzt sich neben Raphael. "Alles okay bei dir? Du wirst ein wenig verkrampft." Scheiße...wie konnte Tavvy in seiner Nähe nur so ruhig bleiben? Er selbst musste aufpassen vor Nervosität nicht zu platzen. Sie saßen sich so nahe, das er regelrecht den Atem des anderen greifen konnte und dem anderen schien es nichts auszumachen. Aber wieso? Weil....er wusste es nicht. Er wusste im Moment so überhaupt nichts mehr und ließ den Kopf hängen. Auch Octavian seufzte. Den anderen so zu sehen war nichts schönes. Er musste ihn ablenken. "Hey...wir haben noch Zeit bis wir essen. Magst du eine Runde an die Konsole? Ich habe ein paar coole spiele drauf oder wir trainieren eine Runde?" "Konsole? Du besitzt eine Konsole? Das ist ja toll. Alec meint immer, das lenkt ab und ist nur Zeitverschwendung. Aber ich hätte verdammt große Lust drauf, Mal zu spielen." Raphaels Worte waren so süß. Er war süß. Zwar noch etwas kindlich und doch schon Recht erwachsen. Octavian nickte und sprang auf, ging zur Konsole und startete sie. Das Gerät fuhr hoch und leuchtete leicht. Raphael bekam einen Controller in die Hand gedrückt und schon die Belegung der Knöpfe erklärt. Immerzu nickte er und hatte bald den Dreh raus. Keine fünf Minuten später prügelten sich die Jungs auf einer virtuellen Plattform. Es machte dem jüngeren Nephillim sichtlich Spaß und er musste immerzu lachen, nachdem er sich geärgert hatte, weil er verloren hatte. Einmal zumindest lag Tavvy dann doch auf dem Boden, worüber sich Raphael freute und doch zählte die gesamte wehrtung. Der Jüngere seufzte und legz kurz darauf den Controller bei Seite. "Hey...das war echt gut. Dafür daß es dein erste Mal war", lobte ihn Octavian und legte ebenfalls seinen Controller neben sich. Das Raphael nun schon den nächsten Angriff startete, bemerkte er erst als ein kleines Kissen in mitten seines Gesichts landete und der Jüngere herzhaft lachen musste. Auch Tavvy stimmte nach dem ersten Schreck mit ein und kurz darauf entbrannte eine wilde Kissen-Schlacht. Sie verlangten sich alles ab. Rangen mit einander und tollten sich über das riesige Bett. Ihre Hände waren überall und hätten sie nicht bald aufgehört, hätte Raphael sich sicher in die Hosen gemacht, so kitzelig war er. Die Momente waren so leicht und unbeschwert das er ganz und gar sein eigentliches Problem vergessen hatte. Wäre Tavvy es nicht auf diese dämliche Idee gekommen.  

Stille hatte den Raum eingenommen. Keiner sprach mehr. Nur noch der schnelle Atem der Männer erfüllte die Stille. Er war hektisch nach der ganzen Anstrengung und doch lag es noch etwas anderes in der Luft. Eine Anspannung. Ein Knistern. Ein tiefes Feuer, das seine ersten Funken sprühte und der auf die Jungs überging. Octavian, der über ihm lehnte leckte sich über die trockenen Lippen und sah auf die des Jüngeren. Sie waren weich. das wusste er und er wusste das er mehr von ihnen wollte. Aber er wartete. Noch einmal so über einander herfallen, da machte der junge Lightwood-Bane sicher nicht mit. Wahrscheinlich war er das letzte Mal nicht Herr seiner Sinne. Warten. Kurz...noch einen Moment. //Geduld, Tavvy/, sprach er sich selbst zu und sah zu seiner Freude wie Raphael sich auf seine Unterlippe biss und nervös drauf herum kaute. "Willst...du es denn..?", fragte Octavian leise, kaum hörbar und doch.... nickte er.

"Ich weiß nicht. Doch......denke schon....nein...also...nicht ...oder eher.. ja? Ich bin verwirrt Tavvy."

"Das kenne ich. Ich verstehe es. Ich bin dir da auch nicht böse wenn...du nicht mehr magst."

"Nein, so ist es ja nicht. Ich mag das schon. Also denke ich. ..sonst hätte ich dich sicher längst weg gestoßen oder so."

"Aber du weist nicht ob das richtig ist. Du weißt nicht was du machen sollst oder wie du darüber denken sollst"

"Genau. Das macht es....so schwierig."

"Versucht es Mal...mit nicht denken. Das hilft. Hör auf deinen Körper und dein Herz. Hör was dein Bauch dir sagt und deine Gefühle. Lausche ihnen und lasse deinen Körper handeln."

"Mh....o....okay... Minen Körper einfach machen lassen...."

Octavian lächelte weil Raphael es wohl genau so verstanden hatte wie er es ausdrücken wollte, denn schon im nächsten Moment legten sich dessen starke Arme um Tavvys Körper, zogen ihn an sich und küssten ihn.

Challenge a family Donde viven las historias. Descúbrelo ahora