Kapitel 45

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Am Anwesen der Blackthorn Familie schluckte Raphael schwer. Hier drinnen wohnte also Octavian. Natürlich auch sei. Großer Bruder Julian mit seiner Frau. Wie würde der Ältere wir ihn bloß reagieren, nachdem sie das gemeinsam erlebt hatten? Seine Tante war die Ruhe in Person. Sie trug einen kurzen schwarzen Mini aus Leder. Ein schwarzes Tanktop und so etwas wie eine schwarze Korsage. Knie hohe Stiefel mit absetzten die sicher höher als 25 cm waren. Wie konnte diese immer noch so gut darauf laufen ? An ihrer hüpfte hingen kleine Wurfmesser und ihre Peitsche. Das hast war offen,lang und schwarz. Gepflegt und wirkte auf manch einen Mann sehr sexy. Genau wie ihre vollen roten Lippen und ihre schönen blauen Augen. In diesen spiegelte sich Freude, Ernst und aber auch etwas das Raphael wieder Mal sah und nicht deuten konnte. Liebe.

Kurz darauf, nachdem Isabel geklingelt hatte, wurde diese geöffnet und Emma stand da um die beiden zu grüßen. Leicht verwundert blickte sie die beiden an. Sogleich entschuldigte sich die jüngere Nephillim und erklärte was vorgefallen war.

"Mh...ein Angriff...auf die Zitadelle? Das ist ja schlimm. Wer tut so etwas und vor allem, er oder sie muss ja wissen, wo das Versteck dieses Gebäude steht. ...Wieso habt ihr uns denn nicht bescheid gesagt. Wir hätten euch unsere Soldaten geschickt".

"Wir hoffen das es nicht so weit kommt, Emma. Alec ist mit Jace und  Magnus los. Wenn es gefährlich wird, sind dort immernoch die Eisernen Schwestern."

"Stimmt. Du hast Recht. Dann hoffen wir das nichts weiteres passiert. Ihr jedoch kommt doch bitte rein, das Essen steht auf dem Tisch."

"Vielen Dank Emma. Wir freuen uns sehr hier zu sein. Lasst uns gemeinsam essen und dann über die Arbeit reden.... Schau Mal, ich habe Raphael mitgebracht."

"Oh, hallo. Da wird sich Tavvy aber freuen. Er spricht gerne über dich. Er scheint sich nämlich richtig gern zu haben.''

Gern? Richtig gern? Hatte er das gesagt? was genau hatte er seinem Bruder erzählt? Nervosität breitete sich in dem junge Mann aus. Sodass er nicht einmal mitbekommen hatte, das sie bereits im Haus waren und bald im Esszimmer saßen. Es roch herrlich nach Braten, Kartoffeln und Gemüse. Auch eine Nachspeise schien im Ofen oder war vermutlich schon darin, denn Izzy erkannte den feinen Duft von italienischem Schichtnachtisch. Lächelnd folgte sie Emma in die Küche, während Raphael mit Julian im Flur stand. Unbehagliches Schweigen erfüllte den Raum. Sie waren doch zu verschieden und ihr Alter zu unterschiedlich als das sie sich ohne Alec hätten miteinander unterhalten können. Julian jedoch räusperte sich jedoch kurz.

"Na Raphael, hast du denn bereits deinen Parabatai gewählt?"

"Mh ...wenn ich ehrlich bin....nein. ich hab noch nicht so darüber nachgedacht. Hielt es nicht so...naja... wichtig."

"Verstehe....Tavvy denkt da ähnlich drüber. Zudem findet er,das er selbst noch nicht stark genug ist für einen Parabatai. Dabei muss er das nicht. Weißt du, eine solche Verbindung ist etwas ganz besonderes. Es ist eine Art platonische Liebe. Absolutes Vertrauen und blindes aufeinander Acht-geben."

Raphael musste ein wenig über Julians Worte nachdenken. "Aber...wie ist das bei dir und Emma? Ihr wart doch auch Mal Parabatai. Dann hab ihr euch ineinander verliebt. Kann man ....das nicht beides?"

"Nein. Denn du weißt, das Liebe dem Bund der Parabatai im Weg ist. Liebe vernebelt dir die Sinne und du kannst im entscheidenden Moment, im Kampf nicht mehr objektiv handeln. Daher mussten wir uns entscheiden. Ich denke wir haben den richtigen Weg gewählt." Wieder musste Raphael sich anhören, das Liebe und platonische Liebe nicht zusammen passten. Das war doch alles idiotisch. Dann lieber einfach weder einen Parabatai noch einen Partner an seiner Seite haben. "Ich denke das dein Parabatai dir sicher bald über den Weg laufen wird. Alles benötigt seine Zeit. So wie jetzt auch. Der Braten wird noch ein wenig benötigen. Bist zum Essen kannst du ja zu Tavvy. Er freut sich schon auf deinen Besuch." Wieder musste Raphael sich anhören das Tavvy sich auf ihn freute. Dabei kannten sie sich nicht einmal wirklich. Das einzige das sie scheinbar gemeinsam hatten, war ihre Meinung über die Parabataiverbindung. Nickend und weil er höflich sein musste, ging der junge Mann der Bitte nach und suchte Octavians Zimmer. Das Anwesen war echt groß sodass er ein wenig brauchte um es zu finden. Hätte er sich nicht gerade unterhalten, hätte Raphael ihn vermutlich noch eine Weile gesucht. Er schien mit jemanden lautstark zu diskutieren. Daher trat Raphael auch nur langsam näher und wollte gerade an der Zimmertür klopfen, als er doch ein wenig verstörende Worte hörte.

"Ja Mann...wenn ich es dir doch sage. Das war total gut. Hat sich echt gut angefühlt. ....Ja....denke schon....ihm hat's auch gefallen...sonst...hätte er es doch nicht gemacht.....Ne...wehgetan hat es nicht....ich meine ...was denn auch. War ja nicht so heftig....mh...mh. denke schon das ich das nochmal machen will."

Erschrocken hielt Raphael inne und wusste nicht was er dazu sagen sollte. Mit wem redete Tavvy da? Vor allem...sprach er über sie beide? Über ihr Training? Scheiße....das war zu peinlich. Wusste der oder die andere nun von Raphael? Oh fuck...das war nicht gut.... überhaupt nicht. Eilig drehte er sich auf dem Absatz um und wollte gerade gehen, als er leider mit dem Fuß unter dem langen grünen Läufer hängen blieb und lautstark zu Boden krachte. Natürlich musste Octavian es bemerkt haben, denn kurz darauf war das Gespräch verstummt und Schritte näherten sich der Tür, bevor diese aufging und ein verwunderter Mann in den Flur trat. Jedoch starrte Raphael ihn nicht deshalb so intensiv perplex an, weil Tavvy ihn fragend ansah, sondern dieser nur in seiner schwarzen Shadowhunter Hose vor ihm stand und er nun das erste Mal seinen nackten, durchtrainierten Oberkörper ansehen durfte. Diese vielen herrlichen Tattoos auf der hellen Haut waren mehr als wunderschön und er würde ja zu gerne wissen was sie alles bedeuteten. Jede seiner Rune war in ein Tattoo verarbeitet worden, sodass er zwar ein Nephillim war und doch die Runen in erster Linie nicht sofort präsent schienen. Raphael schluckte einen schweren Kloß herunter, da der andere sich gerade zu ihm herunter gehockt hatte. "Hey.. Raphael. Schön das du da bist. Freut mich. Hättest ruhig anklopfen können, anstatt sich mit meinem Teppich anzulegen." Herzlich musste Tavvy darüber lachen und ließ den anderen vor Scham und vor Erregung rot werden.

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