LaLaLa

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Sami brachte mich dazu mit ihm zu kochen, was mich letztendlich auch ganz gut ablenkte. Wir aßen zusammen mit meinem Bruder und brachten ihn anschließend nachhause. Es war Samstag Mittag und die Straßen waren ziemlich voll, deshalb dauerte es auch entsprechend, bis wir bei ihm waren. Das letzte was ich wollte, war jetzt meine Pflegemutter zu treffen, also verabschiedeten wir uns vor der Haustür von Ale und er ging allein zur Wohnung hoch.

,,Wollen wir noch etwas shoppen gehen? Oder willst du gleich wieder nach Haus?“, fragte er mich, als wir auf dem Weg zurück zu seinem Auto waren.

,,Hmm…“, nachdenklich spielte ich mit einer Strähne meines Haares. Wenn wir jetzt zu ihm fahren, käme wohlmöglich alles wieder hoch und ich würde den ganzen Tag keine Ruhe finden. Wir hatten Samis Auto nun erreicht. Seine Hand ruhte auf der Beifahrertür, und er schaute mich mit einem fragenden Blick an.

,,Lieber noch nicht zurück“, gab ich zu erklären und lächelte, als ich feststellte, dass sich meine Stimme wieder einigermaßen normal anhörte. Zum Glück war Ale gekommen.

,,In Ordnung“, mit diesen Worten öffnete er mir die Tür ganz Gentleman-like und ich konnte einsteigen. Während der kurzen Fahrt in die Innenstadt vermied ich es entschieden einen Blick in den Spiegel zu wagen. Ich hatte mich zwar vorhin fertig gemacht, aber fürchtete trotzdem, dass ich aussehen würde wie ein Penner.

In der Innenstadt angekommen, gingen wir erst einmal zum Starbucks, bestellten etwas und setzten uns zusammen in eine Ecke. Kaum hatten wir uns niedergelassen, kam eine Schaar von Mädchen auf uns zu und wollten Fotos. Ich konnte es ihnen nicht übelnehmen, es war sogar unglaublich süß wie sie sich freuten, und es machte mich glücklich, wie Sami lächelte, und trotzdem hätte ich mir in diesem Moment lieber gewünscht sie hätte uns nicht entdeckt. Ich war einfach nicht in der Stimmung sich über etwas zu freuen und es machte mich fertig so viele fröhliche Menschen auf einmal zu sehen. Ich weiß, das mag komisch klingen. Aber das ging mir schon früher so. Als ob die Mädchen dort andere Lebewesen wären. Mit anderen Gefühlen und Gedanken als ich. Als ob sie aus einer anderen Welt kämen, wo die Menschen ein Leben lang nur glücklich waren, und ich aus der Welt wo es niemandem erlaubt war Glück zu empfinden. Und auf einmal war ich in ihrer Welt, durfte ihr Lebensgefühl durch Samis Zuneigung erleben und doch fühlte ich mich ihnen so fremd. Erst als ich einen Moment darüber nachgedacht hatte, merkte ich wie dumm ich doch eigentlich war. Ich hatte doch keine Ahnung ob die alle aus der tollen Welt kommen, oder vielleicht auch aus meiner. Nur weil sie in diesem Moment dort glücklich waren, hieß das ja nicht, dass sie das schon immer gewesen waren.

Als sie zum Schluss ein Foto mit uns beiden haben wollten, konnte ich mich sogar zu einem Lächeln bringen und jetzt im Nachhinein bin ich stolz darauf. Vor ein paar Monaten hätte ich so etwas in so einer Situation nicht geschafft, jetzt schon. Alles dank Sami.

Nach einer viertel Stunde konnten wir dann beide in Ruhe essen. Beziehungsweise trinken.

,,Demi?“

Wir hatten vorhin noch eine Weile geredet. Jetzt hatte ich aufgegessen und seit bestimmt zwei Minuten auf die gleiche Stelle an der leeren Wand gestarrt ohne dass ich es bemerkt hatte. 

,,Ja?“, erwiderte ich etwas verwirrt, schüttelte leicht meinen Kopf und blickte zu ihm.

,,Ist die Wand so viel interessanter als ich?“, fragte er leicht amüsiert. ,,Ich hatte dich vorhin was gefragt. Du hast noch nicht geantwortet“

,,Oh…Ich war in Gedanken ganz weg, sorry…Was hattest du gefragt?“, meinte ich etwas peinlich berührt. Was war los mit mir? Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass Sami mich angesprochen hatte.

Sami grinste noch kurz, ehe er ernst wurde und sich im sitzen etwas aufrichtete, sodass ich ihn besser verstehen konnte.

,,Nun…stört es dich eigentlich wenn ich meine Fans umarme…? Ich meine, eigentlich hatte ich noch nie den Eindruck, aber heute - “

Ich ließ ihn nicht zu Ende ausreden, sondern erwiderte gleich: ,, Wieso sollte mich sowas stören? Du müsstest dich mal sehen, wie du strahlst wenn Fans dich ansprechen. Das stört mich nicht, das macht mich glücklich. Ich liebe dein Lachen“

Ich schaute ihn an und wartete seine Reaktion ab. Er begann zu lächeln, und ich weiß nicht, ob es nur Einbildung oder meine blühende Fantasie war, auf jeden Fall schien es so als wäre er erleichtert. ,,Und heute…“, begann er, doch ich unterbrach ihn wieder: ,,Heute war eine Ausnahme okay? Ich weiß, ich sah garantiert nicht wie der fröhlichste Mensch auf Erden aus, ganz im Gegenteil. Aber ich denke du kannst nachvollziehen warum mir nicht so nach lächeln zumute war“

,,Klar“, sagte Sami und strich mir sanft übers Haar, ehe er mich zu sich zog und mir einen Kuss gab.

,,Komm, wir gehen“

(Sami Slimani Fanfiction) when a hero comes alongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt