farfalle

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Hatte er mich gerade ernsthaft geküsst? Völlig perplex stand ich immer noch da und zitterte mittlerweile wie Espenlaub.

Daraufhin zog Sami mich in eine innige Umarmung. So langsam beruhigte ich mich wieder. Ich spürte, wie Sami sich langsam wieder von mir löste und mich anlächelte. In diesem Moment überkam mich ein so starkes Glücksgefühl, dass ich am liebsten vor Freude rumgeschrien und durch das Apartment getanzt wäre.

Doch ich erwiderte sein Lächeln mit einem breiten Grinsen, packte ihn am Hinterkopf und zog ihn erneut zu mir herunter, damit ich seine Lippen auf meinen spüren durfte. Der Kuss war viel intensiver als der erste und ich glaube wir hätten ewig so dastehen können, wenn ich nicht so unendlich müde gewesen wäre.

Also löste sich Sami irgendwann von mir und hauchte mir ins Ohr, dass ich Schlaf bräuchte. Etwas unentschlossen legte ich mich unter die weiche Decke. Es tat unheimlich gut, sich endlich mal wieder in einem vernünftigen Bett zu befinden.

Seufzend drehte ich mich zur Seite und zog die Decke bis zu meinem Kinn hoch.

Währenddessen hatte Sami sich auch auf's Bett begeben und rückte so nah an mich heran, dass mein Rücken wie vorhin an seinem Oberkörper lag und wir uns eine Decke teilen mussten.

Toll, wie sollte ich nun schlafen, wenn die Schmetterlinge in meinem Bauch schon wieder völlig durchdrehten? So würde ich doch niemals ein Auge zubekommen, dafür war ich viel zu aufgeregt und glücklich. Kann man zu glücklich zum Schlafen sein? Klingt irgendwie komisch. Aber ich hatte Angst, dass wenn ich wieder aufwache, alles kaputt sein würde. Wer weiß. Vielleicht war das ja bloß ein Traum, und in Wahrheit lag ich immer noch vor dem Hotel auf der Straße inmitten Mailands? Vorsichtig kniff ich mir mit meiner rechten Hand in den Oberarm. Scharf zog ich die Luft ein. Aua, das tat weh.

Nun, man sagt doch immer, im Traum kann man keinen Schmerz empfinden. Also war träumen schon einmal ausgeschlossen. Und wenn ich wirklich bald aufwachen würde, nun dann hätte ich wenigstens den schönsten Traum meines Lebens gehabt.

Vor ein paar Wochen hatte ich geträumt, dass ich sterbe. Bis heute dachte ich, man könnte keinen schöneren Traum haben. Als ich tot war (also im Traum), war ich frei. Ich hatte überall herumfliegen können, die Gespräche von Leuten belauschen können, ohne dass sie mich bemerkten. Ich konnte an jedem Ort sein, den ich wollte. Wenn das echt so wäre wenn man stirbt, oha das wäre klasse.

Ich hoffte es so sehr. Doch bestätigen wird mir das wohl niemand jemals können. Zumindest zu Lebzeiten nicht mehr.

,,Ist was?", fragte Sami. Er hatte wohl mitgekriegt, dass ich mir irgendwie wehgetan haben musste.

,,Nein, alles gut."

,,Besser als gut", fügte ich noch lächelnd hinzu.

Ich konnte spüren, wie Sami mir einen Kuss auf den Hinterkopf gab und mir sanft über die Arme strich.

Nach ein paar Minuten gewann meine Müdigkeit dann doch Oberhand und ich versank in tiefem Schlaf...

(Sami Slimani Fanfiction) when a hero comes alongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt