You're not alone in loneliness

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Die Mimik der Krankenschwester wurde ernst und etwas strenger. "Tut mir leid aber das hier ist kein Hotel sondern ein Krankenhaus! Sie können morgen wieder kommen!" -"Aber..."-"Ich dulde keine Widerrede!"-"Na gut" nuschelte ich kleinlaut. "Ich komme in 15 Minuten wieder um das Abendessen zu bringen, bis dahin sind Sie bitte gegangen." Stumm nickte ich. Die Schwester verschwand aus dem Zimmer und ich drehte mich wieder komplett zu Samu. Er war etwas blass geworden und er sah mich irgendwie komisch an. "Hey alles gut?" Langsam schüttelte er den Kopf. "Soll ich einen Arzt holen?" Wieder ein Kopfschütteln. "Tut mir echt leid das ich dich allein lassen muss. Aber ich geh jetzt lieber, bevor die Krankenschwester wieder kommt."-"Ok..." aus verschleierten dunklen Augen schaute er mich an. Ich zog schnell meine Jacke an. "Dann Tschüss!" So ganz wusste ich nicht wie ich mich verhalten sollte. Umarmen? Einfach gehen? Die Hand schütteln? Ich entschied mich für die 2. Variante, winkte kurz und drehte mich langsam um. Er flüsterte noch ein 'Tschüss' und schloss dann seine Augen. Seufzend ging ich zur Tür und machte sie auf. Draußen am Gang stand die Krankenschwester an der ich schnell vorbei lief. Keine halbe Stunde später stand ich dann auch schon in unserer WG. "Hallo Leute! Ich bin wieder da!" Ich bekam keine Antwort. Anscheinend waren sie noch ausgegangen. Naja ich war sowieso müde also legte ich mich in mein Bett. Ich schloss meine Augen und sank langsam in einen unruhigen Schlaf. In der Nacht wurde ich immer wieder kurz wach. Ich wachte dann um 13:00 Uhr auf und gähnte erstmal. Immer noch müde stieg ich aus dem Bett und ging in die Küche um etwas essbares zu holen. So wie es aussah waren Sky und Ben noch immer nicht zuhause. Sorgen machte ich mir keine da das schon öfter vorgekommen ist das sie über Nacht weg geblieben sind. Ich aß schnell mein Brötchen und trank noch etwas ehe ich mich dann duschen ging. Ich wollte wieder ins Krankenhaus um zu schauen wie es Samu ging. Also stieg ich aus der Dusche zog mich fertig an und fuhr wieder mit dem Bus zum Krankenhaus. Schnell lief ich den Gang entlang und war dann kurze Zeit später auch vor Samus Tür. Ich klopfte zweimal und als keine Antwort kam ging ich einfach rein. Er saß aufrecht auf seinem Bett und starrte wieder einmal die Wand an. Seine Augen waren von einem undefinierbaren Schleier überzogen der sie leblos aussehen ließ. "Samu?", flüsterte ich leise. Keine Reaktion. Ich ging auf sein Bett zu und berührte leicht seine Schulter. Immer noch zeigte er keine Reaktion. Jetzt rüttelte ich leicht an seiner Schulter und endlich sah er mich an. Naja es wirkte eher so aus als würde er durch mich hindurch sehen. "Hallo?? Samu?" Endlich schaute er mich wirklich an. Aber er sagte nichts. "Ist alles ok? " besorgt musterte ich ihn. Nach ein, zwei Minuten ließ er sich dann schluchzend nach hinten ins Bett sinken. Ich setzte mich wieder neben sein Bett und fing an seine Hand zu streicheln. "Schhhhh...alles wird wieder gut!" Ich redete immer wieder auf ihn ein doch helfen tat dies irgendwie nichts. Noch immer zitterte sein gesamter Körper. Wie soll ich ihm denn bitte helfen? Zögernd strich ich seine blonden Haare aus dem Gesicht ehe ich wieder anfing seine Hand auf und ab zu streicheln. "Samu was ist überhaupt los?"-"N...i... nichts..." brachte er brüchig hervor. "Du glaubst doch nicht im ernst das ich dir das jetzt abkaufe? Du kannst mit mir darüber reden ok? Oder du könntest mit einem Psychologen darüber sprechen. Ich glaube der könnte dir sogar mehr helfen als ich." -"w...as ...?! I...ich...b...i...n do...ch...nich..." -"Schhhht...ich hab damit nicht gemeint das du verrückt bist sondern das ein Psychologe dir helfen kann alles leichter zu verarbeiten!" Leicht schüttelte er mit dem Kopf. "Dann rede wenigstens mit mir. Dir wird es dann besser gehen." -"Mhm..." Innerlich seufzte ich erleichtert auf. Aber wie sollte ich jetzt anfangen. "Gut, dann...naja dann fang mal an zu erzählen..." Das klang jetzt nicht gerade einfühlsam Mia. "Wa...s?"-" Warum bist du jetzt wieder so fertig? Ich meine gestern am Nachmittag war alles gut." -"W...weil ...die..." etwas beschämt sah er nach unten. Anscheinend kratzte das ziemlich an seinem Ego. Wahrscheinlich auch die Tatsache das er vor mir heulte. "Komm erzähl ich werd dich nicht auslachen. Und ich erzähl es auch keinem weiter." Ich schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln als er mich an sah. Seine Stimmen zitterte immer noch. "I...ch hab so ..verda..mmt..An..gst." -"Aber dir passiert hier nichts. Du bist hier sicher..." -"I..ch weiß." -"Wenn ich dir irgendwie helfen könnte ich würde es sofort tun..." Er tat mir so verdammt leid. Er war komplett allein, hatte keine Familie mehr und auch keine Freunde, lag hier schwer verletzt in einem Krankenhaus und hatte einfach niemanden. "Bit...te bleib da...b..i..tte.." -"Ich darf nicht da bleiben...das hast du gestern doch selbst mitbekommen. "B ..it..te.." seine Stimme war nur mehr ein Flüstern. Oh man so verzweifelt habe ich auch noch nie jemanden gesehen...

No sound. No light.|| Sunrise AvenueWhere stories live. Discover now