16. Kapitel

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«Gute Nacht, Dario

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«Gute Nacht, Dario.» Ich nickte Karin und Lex nur zu und lief weiter an ihnen vorbei, um oben in mein Zimmer zu gehen. Roxys Schnauze blieb die ganze Zeit in meiner Handfläche. Sie alarmierte mich und versuchte mich daran zu erinnern, jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren. 

Mein Kopf war kühl... Alles war kalt. Ich hatte das Gefühl, ein verdammtes Loch in der Mitte meiner Brust zu haben. Scheiße, was hatte ich getan? Wieso? Ich zog meine Zimmertür hinter mir zu und lehnte mich mit dem Rücken an ihr an. 

Mein Blick war aufs Bett gerichtet. Ich hatte es immer mit Noè geteilt. Ehrlich, ich hatte mehr mit ihr dort gelegen als es je allein getan zu haben. Ich wollte dort nicht allein schlafen. Roxy winselte und legte sich auf meine Füße. Ich schaute mir ihr schwarzes Fell an und versuchte dieses beklemmende Gefühl, den Drang dieses Zimmer völlig zu verwüsten, von mir zu schieben. 

Es war die richtige Entscheidung gewesen. Und ich hatte sie ja noch immer in meinem Leben. Noè war noch immer da... Nur halt nicht mehr als meine Freundin. Aber sie war da. Sie blieb. Wieso fühlte es sich aber so an, als hätte sie sich in Luft aufgelöst? 

Fühlte sich so ein Herzbruch an? War es das? Hatte ich mir gerade selbst das Herz gebrochen, weil ich mich dazu entschieden hatte, zuerst den Schlussstrich zu ziehen? Nur, damit sie es in New York nicht mehr tun können würde. Ich war mir sicher, sie hätte es in New York getan. Sie hätte mich dann verlassen. Es würde einfach nicht funktionieren. 

Roxys Winseln wurde lauter und ich seufzte, «Ich weiß, Rox...» Ich rutschte zu ihr auf den Boden und begann ihr durchs Fell zu kraulen. Sie rollte sich auf den Rücken und drängte sich auf meinen Schoß. 

Sie lenkte mich ab, sie machte ihren Job gerade verdammt gut, denn der kurze Blick nach vorn zu meinem Teppich, auf dem ich einst ausgeblutet und beinahe gestorben war, verfrachtete mich zurück in das Mindset, das ich damals gehabt hatte. Einsam, verloren, verwirrt und zutiefst verängstigt. 

Die Furcht davor, einen Riesenfehler gemacht zu haben, kappte mir die Luft ab. Roxys feuchte Schnauze schnupperte an meiner Wange und ich fragte mich, ob sie mir die Tränen bewusst weg schnupperte oder nicht. Ich war okay. Es würde besser werden. Das würde vergehen. 

Ich musste jetzt einfach einen kühlen Kopf bewahren und nicht zurück in alte Verhaltensmuster fallen. Aber der Drang war wieder größer als je zuvor. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versuchte mein Schluchzen zu dämpfen. Die anderen mussten nicht hören, wie ich den Verstand verlor. 

Ich schob den Hund von mir weg und zog meine Knie an meine Brust ran. Alles war verschwommen, ich konnte kaum mehr etwas sehen. Hören tat ich nur meinen Herzschlag und meine verdammte Stimme, die ich überhaupt nicht vermisst hatte. Du hast es dir jetzt selbst verbockt. Ich weiß. Aber gut, wenigstens kann sie dich jetzt nicht mehr verlassen. Immerhin. Wahrscheinlich hast du ihr einen Gefallen getan. Sicherlich... 

PainkillerWhere stories live. Discover now