29. Kapitel

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«Ach du Scheiße, du lebst

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«Ach du Scheiße, du lebst.» Ich tapste vertrottelt auf ihn zu und langte nach seinen Schultern, um ihn mir genauer ansehen zu können.

«Tony hat deine Sachen gefunden. Jeder dachte, du wurdest getötet oder hast dich selb-» Ich stoppte mich vor dem Ende meines Satzes und schluckte den Rest verkrampft runter.

Nicht der richtige Zeitpunkt, Noè. Auch nicht die richtigen Worte und das korrekte Umfeld.

«War nur eine etwas unschöne Auseinandersetzung.» Ich musterte sein Gesicht und erkannte einen kleinen Schnitt auf seinem linken Wangenknochen und an seiner rechten Augenbraue.

Ich roch, dass er geraucht hatte. Seine rötlichen Augen sprachen ebenso dafür, doch das war gerade meine kleinste Sorge. «Ich habe dir gesagt, dass du auf dich aufpassen sollst», meckerte ich und ließ den Lockenkopf langsam wieder los.

«Habe ich ja. Der Trottel war ja auch dabei und hat mich da rausgeholt.» Er deutete auf den Ginger hinter mir und dieser musterte mich aus vorsichtigen Augen, doch verdrehte dann verspielt seine Augen.

«Ja, der Trottel hier. Das nächste Mal lasse ich diese Typen an dir reißen, bis du keinen Zappel mehr machst.» Er winkte und zwinkerte uns zu. «Was ist denn passiert? Es waren mehrere?»

«Das ist nicht wichtig. Warum bist du hier? Hast du nicht Hausarrest?» Ich schüttelte meinen Kopf. «Ich wollte Vicky kennenlernen, weißt du. Verdammt, ich bin deinetwegen hier, du Idiot!» «Hey», hörte ich Vicky hinter uns quengeln und er gesellte sich neben uns.

Er dirigierte uns ins Zimmer, aus dem Dario gekommen war und das Erste, was ich erkannte, waren Zigaretten, Marihuana und leere Becher, die klebrig stark nach Alkohol rochen.

Mehr als Seufzen konnte ich nicht. Ich musste Dario nicht daran erinnern, was er mir versprochen hatte. Das wusste er sicherlich selbst.

Vicky rollte sich einen Joint und saß gechillt auf dem Bett, das direkt neben einem großen Fenster stand.

Meinen Rucksack legte ich auf den Stuhl vor dem bekritzelten und alten Schreibtisch. Das musste wohl das alte Zimmer seiner Schwester sein.

Darios Blick lag auf mir und ließ mich nicht los. «Du hättest nicht kommen sollen», murmelte er dann ganz nah an meinem Ohr, damit Vicky uns nicht hören konnte. «Du hättest nicht verschwinden sollen», konterte ich dann bloß.

«Ich habe dir gesagt, dass wenn du dich von uns allen zu distanzieren versuchen wirst, ich diesen Abstand wieder vermindern werde.» Er spannte seinen Kiefer an und atmete etwas genervt aus. «Und jetzt? Jetzt bist du hier. Zerrst du mich zurück ins Krankenhaus?»

Dario richtete sich wieder komplett auf und rieb sich seinen Nacken. Ich sollte es tun. Er brauchte einen fixen Aufenthalt, wo er von Fachspezialisten umgeben war.

Aber ich schüttelte meinen Kopf und winkte ab. «Ich habe dich vermisst. Und was ist genau passiert?» Er sah mich ganz kurz, wirklich nur für eine Millisekunde, liebevoll an, bevor er sich schweigend von mir abwandte.

PainkillerWhere stories live. Discover now