18. Kapitel

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Schlafen tat man auf diesem Sofa wahrscheinlich wirklich blendend, doch trotzdem war ich nie länger als 30 Minuten am Stück wirklich in einen tiefen Schlaf gefallen

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Schlafen tat man auf diesem Sofa wahrscheinlich wirklich blendend, doch trotzdem war ich nie länger als 30 Minuten am Stück wirklich in einen tiefen Schlaf gefallen.

Ich wollte es nicht tun. Ich wollte nicht darüber nachdenken, aber Darios letzte Worte machten es mir so schwer, meinen Kittel als unausgebildete Therapeutin aufzuhängen und mir nicht länger einen Kopf darüber zu machen.

Ich litt glücklicherweise an keinem Kater, hatte die Kopfwehtablette aber trotzdem dankbar entgegengenommen, weil mir aus anderen Gründen der Schädel pumpte.

Dario hielt sich irgendwo im Haus auf. Wahrscheinlich im Bad. Er hatte tatsächlich, genau, wie er es letzte Nacht erwähnt hatte, kaum geschlafen.

Was er getan hatte, während ich immer wieder eingeschlafen und aufgewacht war, wusste ich nicht. Hoffentlich hatte er keine Tabletten genommen.

Ich hätte vielleicht mit ihm zusammen aufbleiben sollen, aber um knapp 4 Uhr morgens hatte ich den Kampf gegen meine Müdigkeit und den restlichen Alkohol, der meine Augen schwer werden lassen hatte, verloren.

Ein schummriger, verschlafener Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass es knapp 11 Uhr war. Mein Handy war schon längst gestorben, weshalb ich es mir erlaubte, es in Santiagos Büro anzustecken.

Mom und Dad gingen sicher bereits die Wände hoch. Und Taby hatte mir sicherlich auch schon geschrieben.

Als ich mich auf den Weg zum Bad machte, kam mir der Grünäugige mit leerem Blick entgegen.

Er quälte sich kurz ein verdammt unechtes, schwaches Lächeln auf die Lippen und meinte, «Das Bad ist frei. Bedien dich ruhig.» Aber weiter blieb er nicht stehen, nein.

Er ging einfach an mir vorbei und rieb sich sein Gesicht, während er den Weg zum Wohnzimmer einschlug. Es war nur schwer übersehbar, was für einen großen Bogen er um die Küche machte.

Ob er dies bewusst oder unbewusst tat, konnte ich nicht einschätzen.

Der marmorverzierte Boden glänzte noch genauso sehr, wie letzte Nacht, als ich auf ihm kniend meinen Kopf über die Kloschüssel gehalten hatte. Nur hatte ich dieses Mal nicht das Verlangen dazu, mir meine Organe auszukotzen.

Der große Spiegel über den zwei Waschbecken war nicht angelaufen, was mir sagte, dass Dario nicht geduscht hatte. Erbrochen konnte er nicht haben, oder? Schliesslich hatte er doch gar nichts zum- you know...

Oder merkte er die Konsequenzen der minimierten Dosis seiner Benzos? Oder vielleicht spürte er, warum man Benzos und Alkohol nicht mischen sollte. Schließlich hatte er dies letzte Nacht getan.

Ich wusch mir mein Gesicht, was sich als Fehler herausstellte, denn ich hatte Make-up im Gesicht. Beim nächsten Blick in den Spiegel schrak ich zurück, denn nun war alles verschmiert. Schlaues Noè.

PainkillerWhere stories live. Discover now