33. Kapitel

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In 5 Stunden war es so weit: Dario würde 16 werden

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In 5 Stunden war es so weit: Dario würde 16 werden. Ich wusste, dass ich morgen keine Zeit haben würde, da der Tag voll war, was Schule, Dad und Therapie anging, doch ich wollte ihn dringend noch sehen. 

Ich hatte ihn darum gebeten, mich bei unserem Platz beim Marble zu treffen. Wir hatten abgemacht, dass wir uns hier um halb 8 treffen, doch mittlerweile war es schon fast 20 Uhr. Dario war noch nicht hier, aber ich genoss die Ruhe. 

Ich konnte gelassen raus aufs Meer schauen und an Mom denken. Ob sie jemals mit Dad hierherkommen war, als sie noch jünger war? Ich könnte mir das ehrlich gesagt gut vorstellen. An sich vergingen die Tage recht schnell und ich fühlte mich auch schon viel, viel besser als noch vor ein paar Wochen. 

Dario hatte ich seit unserer Vereinbarung nur Freunde zu sein, nur einmal kurz gesehen, aber wir hatten uns nicht wirklich ausgetauscht, weil Tabea und Arian bei mir waren. Das Meer war heute ziemlich ruhig und gewaltlos, aber die Windstille war mehr als nur willkommen. In der Hand hielt ich ein kleines Geschenk. 

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir fast den Kopf zerrissen, weil ich keine Ahnung hatte, was ich ihm schenken könnte, doch irgendetwas sagte mir, dass Dario eh keinen großen Wert in Geschenken findet. Ich hörte träge Schritte und erinnerte mich an den Abend, wo wir nach ihm gesucht hatten und er genauso an spaziert gekommen war. Damals, vor Santiagos Haus. 

Ich wandte mich zur Seite und sah bloß einen oranger Punkt in der Luft schweben. Ja, das musste Dario sein, der es noch immer nicht geschafft hatte, sich vom Nikotin zu verabschieden. Aber... Keine Ahnung, mittlerweile gehörte es einfach zu ihm. Er würde nie ganz sauber und verhalten sein können. Dann wäre er einfach nicht mehr Dario. Natürlich erhoffte ich mir für seine Gesundheit etwas Anderes, aber ja... 

«Hi», lächelte ich sanft und hüpfte vom großen Stein runter, um direkt vor Darios Füssen zu landen. Er rieb die Kippe aus und flickte sie zu Boden. «Hi, Micina...» Ja, Freunde und so, aber nein. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und glühte vor Freude, ihn endlich wieder sehen zu können. 

«Wie geht es dir? Habe dich vermisst», murmelte ich in den Kragen seiner Jacke und er schlang vorsichtig und eigentlich fast schon zurückhaltend, die Arme um meinen Rücken. «Ganz okay.» Ich löste mich von ihm und suchte seine Augen, doch sie waren hinter den dichten Locken und der Kapuze kaum zu finden. 

«Du hättest mir eigentlich sagen können, dass du einen Hund hast», grinste ich verspielt auf. Mir fiel eine Last von den Schultern, als sich endlich ein kleines Lächeln auf Darios Mund formte. «Lex hat mir erzählt, dass sie dich fast umgenietet hat.» «Nicht fast... Sie hat es getan.» Aus Gewohnheit langte ich nach Darios Händen, doch er wich etwas geniert zurück und seufzte. 

Ich wollte eigentlich nicht, doch ich musste einfach. Mein Bauch ließ mich nicht mehr in Ruhe. Etwas stimmte nicht ganz. «Alles okay?» Ich sah ihn nicken, doch er schaute nur raus aufs Meer. Es vergingen einige Sekunden, bis er nochmals seufzte und sich das Gesicht rieb und er den Kopf schüttelte. 

PainkillerWhere stories live. Discover now