44. Kapitel

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Während Dario dazu gezwungen wurde, in der Küche zu helfen, um Mahlzeiten wieder etwas näherzukommen, lief ich neben Dad her und wir schauten uns zusammen die Abteilung an

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Während Dario dazu gezwungen wurde, in der Küche zu helfen, um Mahlzeiten wieder etwas näherzukommen, lief ich neben Dad her und wir schauten uns zusammen die Abteilung an.

Es war alles eher offen, was ich nicht erwartet hatte. Irgendwie hatte ich eine geschlossene Anstalt erwartet, aber umso besser, dass meine Erwartungen nicht erfüllt worden waren.

Wir trafen auf Kelly, die aus einem Besprechungszimmer heraustrat. Als sie uns erkannte, begann sie zu grinsen.

Ich sollte vielleicht auch bald mal wieder eine Stunde mit ihr reden. Es gab genug zu erzählen und verarbeiten. Ich hatte Darios Verletzungen und seine Tränen nicht vergessen. Ich würde das niemals können. Und sie lagen mir schwer im Magen. Mit Kelly darüber zu reden, würde mir sicherlich helfen.

«Miss Parker, was machen Sie denn hier?» Dad schüttelte ihre Hand. «Ach, ich bereite das Zimmer vor, um nach dem Mittag mit Dario reden zu können.» Ich wollte fragen, doch ich wusste, sie würde mir nicht ehrlich antworten. Sie würde mir niemals sagen, was sie mit Dario besprach. Das durfte sie nicht.

«Macht er mit?» Sie zuckte mit den Schultern. «Sagen wir es so: Er duldet mich.» Ja, das klang sehr nach Dario.

Dad und Kelly begannen über irgendetwas zu reden und ich blieb an einer Zimmertür hängen, die voller Animes war. Ich hörte Musik und lief automatisch in ihre Richtung. Musik war schon immer etwas, was mich aus allen Ecken und Verstecken hervorlocken konnte.

Ich erschrak trotzdem, als ich auf ein Augenpaar traf. Eigentlich hätte ich ja damit rechnen können, dass hier jemand im Zimmer war. Typisch Noè. «Hey.»

Dunkelbraunes Haar lag über den dunkelblauen Augen. Er grinste verspielt. Gerne würde ich behaupten, dass es sein Halsschmuck war, der meine Aufmerksamkeit erregte, aber leider waren es die Blutergüsse um seinen Hals. Ein blauschwarzer Ring drumherum.

«Eh, hi.», murmelte ich und schob meine Hände in meine Hosentaschen, um zu verstecken, dass sie vor Unsicherheit feucht wurden. «Du bist? Bist du neu hier?» Dieser Junge stand auf und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. Er- er war wirklich hübsch. So groß und muskulös gebaut.

«Ich? Nein, ich bin nur Besuch.» Er lachte auf und hielt mir seine Hand hin. «Hi, Besuch. Ich bin Zyon.» Ich weiß nicht wieso, aber dieser dumme Witz lockerte mich auf und nahm mir etwas an Angst, hier auf einen Fremden, der ganz klar versucht hatte, sich zu erhängen, zu treffen. «Ich bin Noè.»

Seine Hand wieder loslassend, drehte ich mich kurz zu Dad und Kelly um, die angeregt über wahrscheinlich Dario und sein baldiges neues Zuhause redeten.

«Du gehörst zu Herr Damaris?» Ich nickte. «Ist mein Dad.» Zyon begann zu lächeln und musterte mich innig. «Und warum kommt er auf einmal auf die Idee, seine hübsche Tochter hier hinzubringen?»

Hatte er mich gerade hübsch genannt? Das hatte noch nie jemand getan... War ich hübsch? Ja? Wirklich? «Ich eh-, bin hier, um jemanden zu helfen.»

Der Blauäugige nickte interessiert und lehnte sich gegen den Türrahmen, wo er dann seine Arme auf seiner Brust verschränkte. «Dann nehme ich an, dich die nächsten Tage wiederzusehen, Noè.» Mehr als Schlucken konnte ich nicht. Ich mochte nicht, wie er mich ansah. «Wirst du», meinte ich nur und deutete dann auf sein Zimmer.

PainkillerWhere stories live. Discover now