20. Kapitel

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Es passte ihm nicht, dass er die Station nun endgültig nicht mehr verlassen durfte

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Es passte ihm nicht, dass er die Station nun endgültig nicht mehr verlassen durfte. Die Schule fiel auch weg. Im Moment lag der Fokus auf seiner Gesundheit.

Das war, was wir zumindest von Rosie zu hören bekommen hatten, als sie Dario und mich in sein Zimmer gehen gesehen hatte.

Die Sandwiches hielten wir beide versteckt, denn ich ging schwer davon aus, dass es Druck auf den Grünäugigen ausübte, wenn mehrere Leute hiervon wussten.

Der Druck, es wirklich durchzuziehen, nahm ihm die Möglichkeit, es vielleicht doch nicht schaffen zu können. Und zusätzlich würde Scham dazukommen, weshalb er und ich uns jetzt allein die Zeit nahmen, ein bisschen zu essen.

Ohne große Ziele oder Erwartungen, die er nicht erreichen konnte.

Wenn er halt nur einen Bissen oder sogar nur einen halben runterbekam, war das ein genauso großer Erfolg, wie wenn er das ganze Sandwich aß.

Klar, behielt ich im Hinterkopf, dass Dario schnell erbrach, wenn er aß, was mich dazu verleitet hatte, den Schlüssel für sein Badezimmer aus Moms Schreibtisch zu holen.

Hiervon wusste sie natürlich auch nichts, aber ich war der Meinung, dass ich mich eh schon genug in der Scheiße befand. Da konnte ich auch noch etwas tiefer graben.

In seinem Zimmer zog ich die Tür hinter mir zu und sah Dario aus ruhigen Augen an. Er befand sich tief in seinen Gedanken, bis er meinen Blick spürte und aufsah.

«Weißt du, das eben war richtig mies von dir.» Ich zuckte mit meinen Schultern. «Habe dir bloß zurückgegeben, was du mir vor dem Kiosk angetan hast. Plus, bei dir bringen die sanften, liebevollen Worte ja nichts mehr.»

Er saß auf seinem Bett, das Rosie für ihn gemacht hatte und drehte das noch verpackte Sandwich in seinen Händen rum.

Auch, wenn ich klar sehen konnte, wie schwer er zu kämpfen hatte, entschied ich mich dazu, seinen Struggle nicht anzusprechen. Er wusste es bereits selbst.

Viel mehr wollte ich über etwas anderes reden. «Ich denke, wir sollten Regeln aufstellen.» Ich begann mein Sandwich, nachdem ich mich auf die Fensterbank gehockt hatte, auszupacken.

«Also ich spreche von Regeln, die vermeiden, dass wir uns gegenseitig so wehtun. Ist nicht wirklich gesund, weißt du?»

Bloß ein Nicken und kurzer Seitenblick in meine Richtung. «Ich kann das nicht wirklich kontrollieren», gab er dann zu. «Plus, meistens meine ich das alles gar nicht, sondern muss einfach Dampf ablassen.»

«Ja, aber dein sogenanntes Dampfablassen lässt die Leute um dich herum wie die größten Peasants fühlen. Mich zumindest.»

«Sorry, das wollte ich- Fuck.» Er schüttelte seinen Kopf und schaute kurz an die Decke. «Ich meine-» Er fand die englischen Worte nicht. «Non è quello che volevo ottenere.»

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