The Games We Play (BoyxBoy)

By SunshinePulse

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Ace hat die Nase voll von seinem Leben. In der Schule steht er an erster Stelle auf der Abschussliste der Mob... More

Vorwort & Aesthetics
Grayton Beach, Florida
Wie ich meine Ferien verbracht habe
Schulbeginn
Willkommen zurück
Körperliche Ertüchtigung
Sommerspaß mit Freunden
//Mortal Realms
//Fremdenführer
//Gal'grim
Gay Bois hmu
//Zuflucht
//hetero
Jose
//Geringe Hoffnungen
Echte Freunde
//Tyrann
Ermüdend
Nachtwandler
//Player versus Player
Mitgefühl
Ace macht Selfies
Zwergenaufstand
Missoula
Häschen
Morgen danach
Ethan ist nicht glücklich
Win some, lose some
Funkstille
Gefühlsgelaber (1)
Gefühlsgelaber (2)
Ace, der Forscher (1)
Ace, der Forscher (2)
Ace erweitert seinen Horizont (1)
Ace erweitert seinen Horizont (2)
Schulausflüge
//Ace, Herr des Chaos
Ace wird bissig (1)
Ace wird bissig (2)
Gehirntumor
Planänderungen (1)
Planänderungen (2)
Ace und die Kunst der Erpressung
Ace ist ein mieser Geheimniswahrer (1)
Ace ist ein mieser Geheimniswahrer (2)
//Wetten
Arschlochfreunde (1)
Arschlochfreunde (2)
Ace wünscht Gesellschaft (1)
Nero wählt das geringere Übel (2)
Nero wählt das geringere Übel (3)
Ace ist grundsätzlich überfordert (1)
Ace ist grundsätzlich überfordert (2)
Enthüllungen (1)
Enthüllungen (2)
Schadensbegrenzung (1)
Schadensbegrenzung (2)
Schlussstrich (1)
Schlussstrich (2)
Schlussstrich (3)
Oben in den Boonies (1)
Oben in den Boonies (2)
Oben in den Boonies (3)
Oben in den Boonies (4)
Oben in den Boonies (5)
Wie macht man dieses Flirten? (1)
Wie macht man dieses Flirten? (2)
Wie macht man dieses Flirten? (3)
Wie macht man dieses Flirten? (4)
Wie macht man dieses Flirten? (5)
Wie macht man dieses Flirten? (6)
Wie macht man dieses Flirten? (8)
Wie macht man dieses Flirten? (9)
Wie macht man dieses Flirten? (10)
Kein Kapitel, shame on me
Nehmt keine Drogen, Kinder (1)
Nehmt keine Drogen, Kinder (2)
Nehmt keine Drogen, Kinder (3)
Nehmt keine Drogen, Kinder (4)
Halloween (1)
Halloween (2)
Halloween (3)
Halloween (4)
Willkommen zurück
Willkommen zurück (2)
Willkommen zurück (3)
Willkommen zurück (4)
Willkommen zurück (5)
-Info für Leser-
april april
Aufrüsten

Wie macht man dieses Flirten? (7)

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By SunshinePulse


No Talky Me Angery: Öhm. Ich mache mehr als eine offensichtliche Anspielung darauf, wie wir uns kennengelernt haben...

„Acht!"

No Talky Me Angery: Uuuuund weil mir klar war, dass ich vielleicht eher in der Lage bin, zu dir durchzudringen, wenn ich dich zum Lachen bringe, hatte ich ab der fünften Minute einen Rickroll in Überlänge eingebaut

„Sieben!"

PARADOX: classy x)

„Sechs."

No Talky Me Angery: Und wenn Icy das hört, dann wird er vermutlich denken, dass ich nicht ernstnehme, was ihm passiert ist x.x Fuck! Jetzt darf ich rätseln, wie ich ihm das erkläre...

„West, jetzt leg dein Kackhandy zur Seite, sie wird dir eh keine Nudes senden."

PARADOX: chill, hab den link schon wieder gelöscht

„Was heißt hier ‚sie'? Ich dachte, Kath hätte heute Morgen endgültig festgelegt, dass Penisse eher mein Ding sind?"

Richard schnaubte. „Weil du da definitiv mit einem Mädchen schreibst. Ich meine, ich bin nicht homophob, aber kein Kerl auf der Welt würde sich so lange bitten lassen, bis er Dickpics schickt."

Nero runzelte die Stirn. „Inwiefern ist das jetzt homophob?"

„Zwei, eins!", unterbrach sie Devon mit gehobener Stimme. „Könntet ihr zwei Fucktards euch bitte mal aufs Spiel konzentrieren?" Sie hatten sich in eine moosbewachsene Senke verzogen, nicht weit von einem der plattgetretenen Wege, und hinter einigen Bäumen verborgen. Wenige Meter über ihren Köpfen hing ihr Gebietsurkunden-Frisbee zwischen einigen Zweigen, sichtbar genug, um ihn wiederzufinden, und trotzdem verborgen vor zufälligen Passanten. Devon hatte seine Stimme gesenkt, als er wispernd hinzufügte: „Und - gar nicht. Er hat doch gesagt, er ist nicht homophob." Nero war sich nicht sicher, ob er bei dieser Logik mithalten konnte.

No Talky Me Angery: *schweiß von der Stirn wisch* Thema Icy... wie geht's dem Kleinen? :c

PARADOX: öh

Nero wollte gerade weitertippen, als er die Geräusche hörte, die sich in die typische Waldakustik mischten. Übertrieben bemühtes Flüstern, unterdrücktes Kichern und Kiesel, die gegen die herausragenden Wurzeln auf dem Waldweg prallten. „Jemand kommt", murmelte er und presste Richard die Hand auf den Mund, ehe der die erste Silbe seines „Äh, echt jetzt" in Zimmerlautstärke auch nur ganz ausgesprochen hatte. Der Rest wurde mürrisch in Neros Finger hineingemurmelt.

Sobald er sich sicher sein konnte, dass der Junge nicht als nächstes versuchen, lautstark vor sich hinzusingen, ließ er wieder los und nickte Richard zu. Der Junge vollendete den Blick- und Zeichenwechsel mit Devon, ehe Nero begann, gebückt an seine angedachte Position zu schleichen. So wenig es ihm gefiel, als Lockvogel herzuhalten – er war immer noch derjenige von ihnen, der im Wald am lautlosesten von einem Fleck zum nächsten kam.

Mit leichten Schritten huschte er den Baumstumpf herauf, der prominent ins Gestrüpp hereinragte und vom Weg aus noch zu erahnen war, obwohl er sich ein gutes Stück entfernt befand. Er war von hohem Gehölz und Gestrüpp umgeben, hinter dem sich mit ein wenig Fantasie alles verbergen könnte – unter anderem der Rest seines Teams.

Nero ließ sich nieder, ein Bein angewinkelt, und lauschte den Geräuschen des Grüppchens, dass sich näherte. Die meisten von ihnen hatten ihre Position im Gruppenchat bereits mitgeteilt, und wer sich so weit in ihrer Gegend herumtrieb, war entweder auf Ärger aus oder gehörte zu den Außenseiter-Gruppen.

Als er die das wandernde Grüppchen ungefähr auf seiner Höhe vermutete, wisperte er so laut, dass es vom Hauptweg aus kaum zu überhören war: „Ich weiß, dass du das für eine gute Idee hälst, aber trotzdem... Wir können nicht das ganze Spiel über auf einem Fleck hocken. Selbst wenns funktioniert, kratz ich dir unterwegs an Langeweile ab. Scheiß aufs Risiko, wir sollten jagen gehen!" Zum Ende hin hob er die Stimme, nur für den Fall, dass ihre Wanderweg-Gruppe immer noch nicht aufmerksam geworden war, und wie auf Kommando verstummte jedes Geräusch, dass gerade noch zu ihm gedrungen war. Die Stille setzte sich fort, während Nero mit den Beinen schlenkerte und jedem Impuls widerstand, sich umzudrehen. Nach einer Pause, die sich über eine Minute zu strecken schien, hörte er Knacksen und fragte sich still, ob das von ihren Angreifern oder seinen Teamkameraden stammen mochte, die drumherum schlichen. Immer noch im Sinnbild der ahnungslosen Arglosigkeit breitete er die Arme aus. „Kannst du gerne so machen, Dev, wird dann nur Scheiße-!" Diesmal war das Knacken von Gestrüpp und Unterholz unverkennbar, und keine Sekunde später zog sich das Klackern der Paintball-Pistolen durch den Wald. Nero hatte sich im selben Moment nach unten fallen lassen, wo ihn der Boden mit Moos und Gestrüpp empfing, und hörte das Geschimpfe erst beim Aufrappeln.

„Boah, ihr-! Ihr blöden Idioten-!"

„Wynne, es ist doch ne Falle, es ist doch ne Falle! Lauf!" Diesmal ertönte das Geraschel links von ihm. Vermutlich hatte Branwyn sich in weiterem Bogen herumgeschlichen, um aus entgegengesetzter Seite angreifen zu können. Nero war auf den Beinen, ehe sein Gehirn sich die Mühe gemacht hatte, die Lage ganz zu entziffern, und stürmte hinterher.

Die Rufe der anderen beiden Mädchen wurden leiser hinter ihm – „Lauf! Wynne, lauf!" und „Guck, dass du zum Startpunkt kommst kommst, bei Katherine ist immer noch-!" – und er spürte das Grinsen, dass wie von selbst an seinen Mundwinkeln zupfte, während er durch den Wald jagte. Branwyn war weder sportlich noch eine gute Joggerin, aber das Adrenalin schien ihr genug Geschwindigkeit zu verleihen, um für kurze Zeit außer Sicht zu bleiben – was auch nicht half, solange ihre Geräuschkulisse Nero ganz von allein den Weg wies.

Er sah sie, als sie sich schon dem Weg zu nähern begann, und als das Mädchen sich mit gehetztem Blick umdrehte, erkannte sie ihn auch. Am Rande konnte Nero das leise ‚Fuckfuckfuck' unter ihrem Atem hören, als sie blind nach hinten feuerte, aber die Kugeln zischten so weit an ihm vorbei, dass er sich nur dann hätte treffen lassen können, wenn er direkt hineingerannt war. ‚Knall sie einfach ab', knurrte der rationalere Teil von ihm, und Nero schob ihn beiseite, um stattdessen die Gehirnhälfte zu konsultieren, die einen ‚Abstechen, abstechen, abstechen!'-Freudentanz tanzte.

Als Branwyns Füße taumelnd wieder auf dem Weg aufkamen, war Nero so nah, dass er ihren fliegenden Atem hören konnte. Er machte sich nicht die Mühe, weiter aufzuholen, und stürzte sich stattdessen einfach auf sie, um das Mädchen im nächsten Satz mitzureißen. Ungefähr auf halber Bewegung fiel ihm wieder ein, warum das eine dumme Idee war. Bevor sie beide zu Boden gehen und einen Mundvoll Kiefernnadeln fressen durften, schlang sich sein anderer Arm um einen der dünneren Baumstämme, die den Weg flankierten.

Branwyn versuchte sich freizuzappeln und die Waffe gleichzeitig blindlinks in die ungefähre Höhe seiner Zielweste zu heben, um ihm doch noch einen Schuss zu verpassen. Eines von beidem hätte sie womöglich geschafft, aber die Kombination endete in einem unkoordinierten Gliedmaßenmischmasch. Nero hatte nicht einmal Mühe, ihr die Waffe aus den Fingern zu winden.

„Das sag ich Quinn!", schimpfte das Mädchen im selben Zug erbost, während Nero nach ihrem Messer langte – sein eigenes wurde von Branwyns umherfliegenden Fäusten versperrt.

„...Was willst du der denn sagen?"

„Das ihr Freund über mich herfällt, wenn sie nicht hinguckt." Inzwischen schien Branwyn erkannt zu haben, dass es ihrer Lage abträglich war, in jede Richtung gleichzeitig zu zappeln, und versucht es stattdessen mit einem schlichten ‚nach unten'. Nero verstärkte seinen Griff, ehe sie entwischen konnte.

„Ihr was? Wir sind schon seit Ende Juni nicht mehr zusammen."

„Jaaa, weil sie das ja auch genauso sieht-" Branwyn war zumindest anständig genug, nicht weiterzusprechen, als er das Messer an ihrer Kehle entlangzog, und stattdessen in unartikuliertes Gegurgel zu verfallen. Nero zerrte ihr das Lebens-Bändchen vom Gürtel und packte den Körper, der als Leiche plötzlich ungefähr 20 Kilo dazugewonnen zu haben schien, unter den Armen, um sie von der sichtbaren Straße fortzuzerren. Branwyn, die an ihrer Sterbeszene mehr Spaß zu haben schien als am Improvisationstheater dieses Morgens, gurgelte immer noch.

„...Du darfst jetzt übrigens aufhören zu verrecken."

„Weißt du, wie lange es braucht, bis so ein Körper ausblutet?", beschwerte sie sich, während Nero seine anfänglichen Bemühungen unterbrach und sich das Mädchen stattdessen über die Schulter wuchtete.

„...Weißt du es?" Diesmal blieb seine erbeutete Leiche stumm. Auf halbem Weg kam ihnen Richard entgegen, der die Brauen hob, als er das Bündel Mensch über Neros Schulter sah.

„Hat sie noch Trefferpunkte?" Nero sparte sich die Antwort und winkte vielsagend mit Branwyns Band. Zu seiner Überraschung fluchte der andere Junge.

„Verdammt!" Er musste Neros verwirrten Blick bemerkt haben, denn er fügte hinzu: „Es bringt uns mehr, wenn wir sie am Leben lassen und stattdessen die Frisbees holen. Dann zählen die Stimmen aus ihrer Gruppe auf unsere drauf. Wussten wir aber auch nicht, die Durchsage kam gerade erst über YU.space."

„Tja, eh... Pech, schätze ich? Wo ist Devon?"

„Der passt gerade auf unsere Gefangene auf. Die Leiche kannst du wieder fallen lassen, die nützt uns nichts."

„Aber vorsichtig!", protestierte die Leiche, ehe Nero sie zu Boden sinken ließ. „Wohin ist die Nicht-Gefangene?", erkundigte sich Branwyn, die als untote Heimsuchung hinter beiden Jungen hertrottete.

„Guck mal auf der YU.space-Karte nach dem Camp von Katherine. Da hat ihr... eh... ‚humanistisches Friedens- und Hilfskorp' ein Lager für alle errichtet, und die Lehrer erlauben ihr, Getränke und Snacks an Kriegsflüchtlinge und Tote auszugeben."

„Ui!", sagte Branyn und blieb hinter den Jungen zurück, um ihr Handy herauszukramen. Richard wartete, bis sie außer Hörweite war, dann murmelte er: „'Team Awesome' und die Teams von Jessica und Angel wollen das Lager später überrennen, aber momentan haben sie einen ziemlichen Positionsvorteil. Darum haben wir in der Kleingruppe beschlossen, den allgemeinen Waffenstillstand vorzeitig aufzuheben." Nero zog die Brauen zusammen.

„Die Gruppen von Lee und Hughie sind schon raus?" Wenn, würde er sich tatsächlich ein wenig enttäuscht fühlen. Irgendwie hätte er Ace für einen geschickteren Partisanenkämpfer gehalten.

„Die von Lee wurde schon von Anfang an aufgerieben und überrannt. Wie es um Hughies steht, weiß ich nicht, aber ich glaube, nicht gut... Ethan hatte die doch auf dem Kieker."

„Hm", brummte Nero, während der Baumstamm in Sichtweite kam. „Warte, wer war eigentlich noch in Alex' Gruppe? Branwyn und...?" Er hätte sich die Frage sparen können, im nächsten Moment hatte er Devon und seinen Schützling schon entdeckt. Brenda sah nicht allzu gefangen aus, und auch nicht wirklich verzweifelt, trotz der Farbspritzer an den Seiten ihrer Körperplane, aber als sie die beiden anderen Jungen herannahen sah, straffte sie ihre Haltung rasch und setzte eine sehr ernste Miene auf, die vermutlich sowas wie Unbehagen ausdrücken sollte. Devon lehnte neben ihr am Baumstamm und schien zu hoffen, dass die lässige Pose das unruhige Flackern in seinen Augen verdeckte. Richard war blind für beides, als er sich auf den Stamm sinken ließ.

„Und? Hat sie schon geredet? Wo ist dieses blöde Frisbeeding jetzt?"

„Bin noch beim Verhör", brummte Devon. Es war erstaunlich, wie sehr er sich bemühte, Neros Blick auszuweichen, obwohl der nicht einmal wirklich hinsah. Stattdessen nutzte er die Pause, um Branwyns Munition in seine Waffe umzufüllen, ehe er sein Handy wieder zückte.

No Talky Me Angery: öh?

No Talky Me Angery: öh???

No Talky Me Angery: ÖH??

No Talky Me Angery: Erklär dich, verdammte scheiße q.q

Oh. Ja, vielleicht hätte er nicht an dem Punkt stoppen sollen.

PARADOX: sry, musste leute töten

PARADOX: und ehrlich, keine ahnung

PARADOX: gut, i guess?

„Was meint ihr, wenn sich der Friedenspakt eh erledigt hat, wollen wir als nächstes die Camps in unserer Nähe abgrasen? Joshua könnte gefährlich werden, aber dann wäre der wenigstens aus dem Spiel raus...", plauderte Richard unbedarft vor sich hin, während Nero die aufploppenden Punkte am Bildschirmrand beobachtete. Jetzt, wo der Jagdtrieb abflaute, wollte die Gereiztheit wieder von ihm Besitz ergreifen. Über Aces Wohlbefinden zu rätseln machte es nicht besser.

No Talky Me Angery: du weißt es nicht?

PARADOX: ist jetzt nicht, als würden wir so viel miteinander reden wie vorher

No Talky Me Angery: Hmm

„Auf der anderen Seite hätten wir das von Aubrey, und mit der lassen sich leichter Punkte machen, aber Angel hat gesagt, dass sie auch dahin will, und wenn wir Pech haben, gibt's Verluste im Kreuzfeuer."

„Wann hat sie das gesagt?", erkundigte Nero und sah für einen Moment auf. Richard zog die Stirn in Falten.

„Gute Frage, so vor... 3 Minuten?" Letzeres wurde mit Blick auf sein eigenes Handy unterstrichen. Dann unterbrach sie ein nervöses, fiepsiges Stimmchen.

„Also, weil ich jetzt ja sowieso kein Team mehr habe... vielleicht könnte ich euch Unterstützung leisten?" Nero zog den Mund zur Seite.

„Sorry, aber die Last bind ich mir nicht ans Bein." Er meinte, was er sagte, aber Devon sah so hoffnungsvoll auf, als hätte Nero gerade in blumigen Worten versprochen, er wolle einer verbotenen Liebe nicht im Weg stehen. Er entschied sich, beiläufig anzufügen: „Zur Not zieh mit Devon rum, bis ihr euren Frisbee habt, und dann geben wir euch unsere Koordinaten durch, damit die Gruppe wieder zusammenfinden kann." Devons glücklicher Hundeblick blieb ein glücklicher Hundeblick, und auch Brenda schien sich nicht allzu entsetzt zu fühlen bei der Aussicht. Nero sah nach unten, als sich neue Nachrichten auf seinen Bildschirm schoben.

No Talky Me Angery: Ich hab übrigens heute morgen mit ihm geschrieben, und er hat mich auf den neusten Stand gebracht. Mitsamt ‚da lief so ungefähr drei Tage lang was, und keiner hat Spidey Bescheid gesagt' >.<

„Also, das klingt nach einem guten – ich meine, das klingt okay, ich werde mich sowieso nach euch richten, immerhin bin ich hier in der Unterzahl. Wir machen, was Devon sagt. Ich meine, ich mache – eh... ihr müsst in der Gruppe entscheiden, wie es weitergeht." Nero hoffte, dass Brendas nervöses Gequassel nur Zeichen ihrer Angst war. Er würde an Devons Stelle durchdrehen, wenn jedes einzelne Gespräch mit dem Mädchen so verlaufen sollte.

...Nicht, dass er überhaupt reden sollte, wenn man seine eigenen offenen Beziehungs-Baustellen betrachtete.

PARADOX: weeeell... sorry, war abgelenkt?

No Talky Me Angery: Du hättest mir trotzdem mal erzählen können, dass du auch auf Typen stehst :c

PARADOX: hab ich erst seit neustem rausgefunden

PARADOX: und wenn ich könnte, ich würd sofort wieder anfangen, nur auf mädchen zu stehen. selbst die sind weniger kompliziert als der scheiß hier

„Das wäre wahrscheinlich am logischsten... aber dann vielleicht doch lieber Aubrey? Ich weiß nicht, ob wir Joshuas Gruppe zu zweit klein kriegen...", gab Richard zu bedenken. Nero wog ab.

No Talky Me Angery: Sag das nicht :c Ich versuch gerade noch zu entscheiden, ob ichs dir gönne oder ob du mir ein bisschen leid tust

„Versuchen wirs mit Joshua. Solange wir den Überraschungseffekt auf unserer Seite haben, sollten wir das hinkriegen."

PARADOX: nah

PARADOX: muss es dir nicht

PARADOX: du kennst mich, ich komm drüber hinweg

PARADOX: afk muss leute abknallen


„Ist da jemand?" Joshuas Stimme schallte zu ihnen herüber, obwohl die Gruppe noch etliche Meter von ihnen entfernt war.

Die drei Verteidiger hatten sich in der Mitte einer freien Anhöhe zwischen den Bäumen platziert. Richard hatte anfangs noch gemurmelt, das sei doch viel zu unsicher, so könne sie jeder sehen, aber Nero konnte ihm nicht zustimmen. Die meisten Waffen, die man ihnen in die Hände gedrückt hatte, waren unzuverlässig und ihre Reichweite nichts, womit irgendwer angeben könnte. Wenn man nicht gerade sehr viel Glück hatte, sollte es unmöglich sein, das Grüppchen dort zu erwischen. Und solange man gezwungen war, zum Angriff aus dem Wald herauszutreten, würde man unweigerlich ins Visier von Joshua und seinen Kameraden geraten.

Einen Moment lang wirkten die drei auf ihrer Lichtung noch angespannt, aber als auf ihren Ruf nur Schweigen folgte, schien bei ihnen wieder Ruhe einzukehren.

Richard nahm seinen Fuß sehr leise und zaghaft von dem morschen Baumstamm, durch den er gerade eben gebrochen war, und stellte ihn genauso zaghaft auf einem geräuschloseren Flecken Wald ab. Seine Stimme war zu einem Flüstern gesenkt. „Glaubst du, sie sind noch unvorsichtig genug, dass wir wieder mit nem Trick durckommen?" Nero saß knapp neben ihm, hatte sich hinter einem Baum geduckt und sah nur hin und wieder über die Schulter, um das Geschehen auf der Lichtung zu verfolgen.

„Ich wills ganz ehrlich nicht drauf ankommen lassen."

„Ja, aber – Alter, jetzt leg doch mal das Handy weg!"

Nero vollführte die letzten Klicks, drückte auf Senden und grinste, als er es wieder in der Hosentasche verstaute. „Uuuund ich glaube, wir müssen das Risiko auch nicht eingehen. Gleich wird's hier sowieso von Ablenkung nur so wimmeln. Lass uns schonmal ein bisschen zur Seite ausweichen." Richard machte große Augen.

„Wenn du damit... warte... hast du unsere Koordinaten durchgegeben?"

„War ein Fehlklick. In zwei Minuten lösch ichs wieder." Er erwiderte den Blick unschuldig, und Richard grollte unentschlossen.

„Glaubst du, darauf werden die reinfallen?"

„Selbst wenn nicht, die sind doch auch alle begierig drauf, jemanden abzuknallen. Und wenns schonmal nen Wegweiser gibt, warum nicht da vorbeischauen?"


„Lagebericht?" Ace saß zusammengekauert und starrte angestrengt durch die Lücken, sie sich vor ihm im Holz auftaten. Die Stimmen, die unter ihm hervordrangen, wurden zur Kenntnis genommen, aber noch hielt er sich aus dem Gespräch raus – allein schon, weil er sich auf seine Aufgabe konzentrieren wollte.

Eugene sprach mit allem Ernst, die seine Rolle als kriegsverbitterter Partisanenkämpfer verlangte. Hätte Mrs. Hill die Begeisterung wahrgenommen, mit der er jetzt in seine Rolle fiel, sie würde ihn vermutlich für den Drama-Club zwangsrekrutieren wollen. „Die Night Witches haben vor wenigen Minuten die Männer und Frauen unter Kommando von General Aubrey überrannt. Unsere Quellen berichten von keinen Überlebenden."

„Mögen sie in Frieden ruhen." Quentins Stimme war ein wenig gedämpft, weil er sich in Bankräuber-Manier ein Tuch um Mund und Nase gebunden hatte. Er war der Meinung, als Partisanen-Kampfgruppe gehörte sowas einfach dazu, und versuchte sein Bestes, um auch die anderen beiden davon zu überzeugen.

„Und möge der Herr ihren Seelen gnädig sein... Von der judäischen Volksfront gibt es immer noch keine Lebenszeichen. Ich glaube inzwischen, dass wir das Schlimmste befürchten müssen. Und aus unserer angedachten Zusammenarbeit mit ‚For a better tomorrow' wird auch nichts mehr. Die sind in einen Hinterhalt geraten, und die letzte Überlebende befindet sich in Gefangenschaft." Quentin fluchte von unten, und auch Ace fühlte sich ein wenig verstimmt. Wie kam es, dass die Leute, die ihnen nicht gänzlich negativ gegenüberstanden, schon zu Beginn alle wegstarben wie Fliegen?

Er rutschte noch einmal in bequemere Position, und das Holz knarrte unter ihm. Der Hochsitz, den die drei Jungen gefunden hatten, sah eher aus wie eine Hobbyarbeit und war so brüchig, dass einzelne Stufen bereits beim Hinaufklettern zur Seite krachten. Schließlich hatte man sich darauf geeinigt, dass Ace als Leichtgewicht in ihrer Gruppe oben Platz neben solle, und die anderen beiden Jungen verbargen sich im Gestrüpp darunter.

„Zu den Neuigkeiten ... Das pazifistische Friedens- und Hilfskorp hat uns nochmal angeschrieben und nach einer Kooperation gefragt. Sie hoffen immer noch, Stimmen für eine Petition zu sammeln, mit der man die Lehrer bitten will, diesem Spiel ein Ende zu bereiten, weil es ... eh... ‚gewaltverherrlichend' ist, die' falsche Art von Verhalten unter den Schülern belohnt', die ‚Täter zu Siegern macht' und ‚Traumata der vergangenen Schulwochen nur verstärkt, statt bei der Verarbeitung zu helfen'-"

„Nein", sagte Quentin entschieden, und Ace fügte im selben Moment hinzu: „Abgelehnt."

„...Damit scheinen sie gerechnet zu haben. Sie sagen auch, sie suchen immer noch Leute, die die Krankenlager vor terroristischen Anschlägen bewachen. Ihre Anführerin scheint besonders angetan von Private Phantom, und, eh, lässt ihm ausrichten, dass er uns mitteilen soll, dass sie eigentlich gar nicht so schlimm ist, wie alle sagen, und nicht vorhat, veganes Essen über einen diktatorischen Beschluss durchzudrücken. Private Phantom?"

„Ich sage, wir trauen ihr nicht, solange sie nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hat", murmelte Ace, der die Waffe kontinuierlich im Anschlag hielt. „Ich würde gerne an die Existenz einer Friedenszone glauben, aber nicht, solange ich keine Bilder aus unabhängigen Kriegsberichtsquellen gesehen habe."

„Gute Ansage, Private. Auch wenn ich fürchte, dass wir bald keine Wahl mehr haben – die Zahlen unserer potentiellen Verbündeten sinken jede Stunde ... Oh, und da scheint sich was zusammenzubrauen, etwa zehn Minuten Laufweg von hier. Das bessere pazifistische Friedens- und Hilfskorp hat wohl ausversehen geheime Standortdaten geleakt, und jetzt ist dort jeden Moment eine größere Schlacht zu erwarten."

„Moment ... Katherines Gruppe?", erkundigte sich Quentin, und Eugene schwieg einen Moment.

„Sekuuuunde – Nein. Es ist das bessere pazifistische Friedens- und Hilfskorp. Und die Profile führen zu... Devons Gruppe." Ah, ja. Der Inbegriff von Frieden und Pazifismus. „Meint ihr, wir sollten unseren Stützpunkt hier aufgeben und zu den neuen Koordinaten vorrücken?"

„Nah, lass die sich gegenseitig fertig machen. Wir haben alle Zeit der Welt, später ihre Überreste zu bestaunen."

„Dito", brummte Ace. „Außerdem traue ich denen nicht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die mal eben zufällig-" Er hielt inne, als er meinte, am Rande seines Blickfelds eine Bewegung wahrzunehmen, und zischte: „Ruhe!" Auf Kommando verstummten die beiden anderen Jungen unter ihm.

Ace strengte die Augen an, und diesmal konnte er deutlicher erkennen, wie sich in weiter Entfernung eine Person in geduckter Haltung durch die Baumreihen schlich. Sie schien sich ihres Ziels bewusst zu sein – vermutlich hatten sie gerade eben doch eine Spur zu laut gequasselt – und verharrte jedes Mal für einige Sekunden unsehbar, ehe sie weiterschlich. Das Gesicht konnte Ace noch nicht erkennen, aber vom Körperbau her hätte er definitiv auf einen Jungen getippt. Sein Blick verharrte auf der Gestalt, und er versuchte herauszufinden, was ihm so ein schlechtes Gefühl eingab. Dann schaltete sein Kopf um. Eine Gestalt. Eine einzige. Und wenn er die anderen beiden nicht sah, dann –

„Sie kommen von mehreren Seiten!", zischte er geduckt durch den Holzboden hindurch. Als er den Kopf wieder hob, schreckte Ace zusammen.

Die Gestalt schlich inzwischen nicht mehr, sondern rannte. Die Zickzacklinien machten es schwerer, sie ins Visier zu bekommen, und er konnte nur hilflos versuchen, ihren Weg halbwegs nachzuverfolgen. Alles andere wäre Munitionsverschwendung. Als sie die Waffe hob, prallten die ersten Schüsse gegen die Holzlatten vor ihm.

Ace zuckte zurück, ehe er Farbe ins Auge bekommen konnte. Er wollte das Feuer erwidern, aber seine Intuition riet ihm zu warten, und tatsächlich erklang im nächsten Moment schon das panische Zischen unter ihm.

„Da kommen noch zwei von hinten! Fuck!" Waffenklackern und die Geräusche der aufplatzender Kugeln schallten durch den Wald. Wo der Hochsitz und alles umliegende Gestrüpp einerseits gute Deckung bot, hatte er andererseits den Nachteil, dass er auch das Zielen erschwerte. Ace versuchte gerade noch nach draußen zu spähen, als die erste Farbkugel durch das Holz hindurchzischte, haarscharf an seinem Gesicht vorbei. Er duckte sich aus reinem Reflex nach unten, während sie an den gegenüberliegenden Holzplatten aufplatzte. Ace hätte gerne gezielt zurückgeschossen, aber seine Hände schienen ungelenk und plötzlich viel schwerer zu bedienen als noch vor wenigen Sekunden.

„Pass ein bisschen auf! Ich hätte die beinahe ins Auge gekriegt!", hörte er sich selbst rufen, während das hektische Gemurmel zu seinen Füßen unter ihm vorbeischwamm.

„Nein – Quentin, Quentin, nein, lass die Waffe sinken, die stehen nicht offen genug, du verschwendest nur Munition, wenn du jetzt-!" Einer ihrer Angreifer lachte, und Ace spürte sich erstarren.

„Oh, Junge! Bist das wirklich du, Fuckface? Haben wir gleich auf Anhieb Glück gehabt!" Er konnte Ethans Enthusiasmus in seiner Stimme hören, genauso wie das breite, gehässige Feixen, dass er im Gesicht tragen musste. Ace hob die Waffe – und seine Finger bebten immer noch unmerklich, aber diesmal war er sich nicht sicher, ob es nur die Aufregung vom plötzlichen Kampf war – ehe er behutsam zur anderen Seite des Hochsitzes rutschte, wo die anderen beiden Jungen aus der Gruppe herantrotteten. Ethan schwang die Waffe in der Hand, als würde er keine Sorge der Welt haben. Er und Sean trotteten von einer Waldanhöhe zu herunter, und auch wenn Aces Gruppe damit nicht die beste Position zum Schießen hatte, konnte er nicht glauben, dass der Junge sich so einfach als Ziel präsentierte. Das war unlogisch. Hirnrissig. Noch ein paar Meter mehr, und sie könnten ihm einfach sämtliche Lebenspunkte wegschießen, ohne dass Ethan sich wehren konnte. Es machte im Spielkontext nicht den geringsten Sinn –

... Es sei denn natürlich, Ethan war ohnehin nicht für irgendwelche dummen Spiele hier.

Ace wollte ein wenig übel werden.

Der Blonde schritt weiter nach vorne, und nur am Rande konnte Ace das irritierte Gemurmel unter sich wahrnehmen.

„Häh? Was macht der denn da? Ist der irgendwie blöd oder-?"

„Marschiert der uns gerade wirklich einfach vor die Waffen?" Ethan, der die Worte nicht vernehmen konnte, grinste immer noch.

„Wir wurden ja heute Morgen unterbrochen, aber jetzt ist eigentlich n' super Zeitpunkt, mit unserer Unterhaltung weiterzumachen. Jetzt, wo dein Wachhund eh gerade beschäftigt ist-"

„Mein was?!", erkundigte sich Ace, der hoffte, dass seine Stimme nicht kieksig klang.

Mein was?", äffte Ethan ihn nach. „Wovon sprichst du? Ich bin Ace, ich würde niemals wegrennen, um mich hinter der nervtötenden blonden Schlampe zu verstecken und mich auszuheulen, bis sies an die Lehrer weiterträgt... Du gottverdammte Pussy, eh. Das ist echt nur noch erbärmlich." Ace blinzelte, und es dauerte einen Moment, bis sein Gehirn die Verbindung hergestellt hatte. Katherine. Er redete von Katherine. Sicher, weil Ace sich gerade auch insgeheim niemand anderen als Katherine an seine Seite wünschte. Gleichzeitig wollte er vor Erleichterung einen Moment fast zusammensinken.

In geschätzten acht Metern Entfernung – ein winziges Stück zu weit für Pistolen, deren Federn seit Jahren nicht mehr nachgezogen wurden – blieb Ethan stehen und legte den Kopf schief. „Was is' jetzt? Kommst du freiwillig raus oder sollen wir die anderen zwei Loser auch gleich mitnehmen?" Inzwischen schien auch Aces Teammitgliedern aufzufallen, dass was immer hier gerade stattfand, nicht wie das Paintball-Match verlief, dass sie erwartet hatten.

„Was ist mit dem Typen? Habt ihr beiden irgendwie Stress oder so?", hörte er Quentin fragend nach oben murmeln. Ace schloss die Augen. An einem anderen Tag hätte er vielleicht wirklich den Schwanz eingezogen und sich ein wenig herumprügeln lassen, bis Ethan wieder vergaß, dass er existierte ... Aber heute spürte er die ungewohnte Aufsässigkeit in sich brennen, die erst seit wenigen Wochen aufgeflammt war. Er wollte nicht klein beigeben.

Nur leider hatte Ace keine Ahnung, wie er das anstellen sollte.

Sein Blick glitt über die verbleibende Entfernung, zu Sean und Ethan, die sich erheblich zu wohl in ihrer Haut zu fühlen schienen, und er biss sich auf die Lippe, während er versuchte, sich Wörter zurechtzulegen. Für das, was er vorhatte, hätte er am liebsten irgendwas Para-mäßiges rausgehauen, aber Nero beherrschte diese ‚Maximale Provokation auf minimaler Wortzahl'-Sache besser, als Ace in den verbleibenden Sekunden lernen würde. Er ging mit dem zweitbesten, was ihm einfiel, nachdem er es heute Morgen quer über seinen YU.space-Feed getratscht gesehen hatte.

„Kannst du aufhören, sie als Schlampe zu bezeichnen?!" Luftholen, und- „Ich meine, bist du immer so ein frauenhassendes Arschloch? Oder ist das jetzt nur Überkompensation, weil Jessica wieder das halbe Footballteam durchnimmt, nachdem sie dich abserviert hat?" Das musste böse genug gewesen sein. Zumindest hörte er Quentin unter sich scharf Luft einziehen.

Ethan schien es einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. Dann weitete sich sein Grinsen zu einer Grimasse. „Oh, jetzt kann er also labern, was? Wollen wir doch mal sehen, wie das in zwei Minuten aussieht, du-!" Er war die ersten Meter herangestapft, als Ace schoss. Und diesmal hatte er sich die Zeit zum Zielen genommen.

An und für sich waren die Kugeln nicht besonders schmerzhaft. Selbst bei geringen Abstand von vier Metern und optimaler Beschusslage würden sie im Zweifelsfall nicht mehr als einen blauen Fleck hinterlassen, aber Ace hoffte, dass das abschreckend genug war, solange die Kugeln im Gesicht landeten.

Die erste zerplatzte mitten in Ethans geöffnetem Mund.

Der Junge, der gerade noch seine wütenden Tiraden gehalten hatte, erstarrte mitten in seinem Lauf und glotzte fast verwundert. Als er begann, sich zu schütteln und Farbe auszuhusten, schien auch in Quentin und Eugene endlich wieder Leben zu kommen, und weitere Kugeln prasselten auf ihn ein. Sean, der gerade noch hinterhereilen wollte, schien plötzlich sehr unschlüssig und begann, die ersten Schritte nach hinten zu machen, während Ethan noch von Kopf bis Fuß in Farbe getaucht wurde. Ace spürte sich grinsen wie wild, als er nachschoss und den Jungen tatsächlich zurückstolpern sah, und er wollte sich beinahe schon euphorisch fühlen, als er das Knarren hinter sich hörte. Er hielt inne, drehte sich um, und als er Chris sah, der sich an der Seite zwischen Baum und Unterstand hochgehangelt haben musste, wollte ihm vor Schreck fast die Waffe aus den Händen gleiten.

„Ja, hi." Der Junge lächelte siegessicher, und es hielt wenige Sekunden lang, bis sie beide das Knarzen und Ächzen der Holzkonstruktion hörten. Von einer Sekunde auf die andere wurden die Stimmen unter ihnen hektischer.

„Warte, was ist da-"

„Oh Gott, sagt mir nicht, ihr seid da zu zweit drauf, wollt ihr uns eigentlich alle umbringen?!" Letzeres wurde von Eugene geflucht, ehe Ace das hektische Rascheln hörte, als seine Teammitglieder so rasch wie möglich aus ihrer Deckung herausrutschen. Chris schien schon wieder sämtliche Mordabsichten vergessen zu haben. Er sah genauso unruhig aus, wie Ace sich fühlte.

„Ey, Moment, das Ding hat dich doch auch ausgehalten. Ich dachte..." Was immer er sich gedacht haben mochte, ging in einem weiteren, lauten Knarzen unter. Beide Jungen sahen wie automatisch zur Leiter herüber. Bevor Ace auch nur wirklich daran denken konnte, in die Richtung zu rutschen, kam Chris ihm zuvor und hechtete über den Unterstand, begleitet von weiterem Knacken des Holzes. Ace konnte spüren, wie der Boden unter ihm schwankte, und sein Mageninhalt schien ungefähr das gleiche zu tun.

Der größere Junge hatte sich kaum auf die Leiter geschwungen, als man das erste Bersten von Holz hörte, und Ace kniff die Augen zusammen, als der Ruck durch das ganze Gerüst ging. Kurz hatte er das Gefühl zu fallen, als der erschrockene Schrei ertönte, und erst, als er blinzelte, merkte er, dass er anscheinend immer noch an Ort und Stelle saß. Nur von Chris sah man nichts mehr.

Ace blieb mit rasendem Herzen und regungslos in seiner Ecke hocken, während die Stimmen zu ihm heraufschallten.

„Was zum-... Alter! Warte, wir – eh ... wir holen Hilfe!", rief Sean, der immer noch Sicherheitsabstand wahrte, als wäre Pech etwas Ansteckendes, und als er sich umdrehte und begann, im Wald zu verschwinden, war es wohl auch um Ethans Kampflust geschehen. Der wandelnde Farbfleck drehte sich um und stürzte ihm hinterher. Ace hörte Quentin unter sich noch Rufen und Schimpfen, aber es wäre gelogen zu behaupten, dass er sich groß darauf konzentrieren konnte. Momentan war sein Körper damit beschäftigt, sehr, sehr stillzuhalten.

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