Niemals... Vielleicht

By GesaMarieLueckenberg

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Josephines Welt besteht nur aus Schwarz und Weiß, Falsch und Richtig, Tod und Leben. Von ihren Mitschülern wi... More

1. Kapitel - Josephine
3. Kapitel - Lars
4. Kapitel - Lars
5. Kapitel - Josephine
6. Kapitel - Lars
7. Kapitel - Lars
8. Kapitel - Josephine
9. Kapitel - Lars
10. Kapitel - Josephine
11. Kapitel - Lars
12. Kapitel - Josephine
13. Kapitel - Lars
14. Kapitel - Lars
15. Kapitel - Josephine
16. Kapitel - Lars
17. Kapitel - Josephine
18. Kapitel - Lars
19. Kapitel - Lars
20. Kapitel - Josephine
21. Kapitel - Josephine
22. Kapitel - Lars
23. Kapitel - Josephine
24. Kapitel - Lars
25. Kapitel - Josephine
26. Kapitel - Lars
27. Kapitel - Josephine
28. Kapitel - Josephine
29. Kapitel - Lars
30. Kapitel- Josephine
31. Kapitel - Lars

2. Kapitel - Lars

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By GesaMarieLueckenberg

Mein Blick glitt langsam über meine neue Klasse.

Alle sahen mich neugierig an und so schaute ich auch zurück.

Grinsend nahm ich zur Kenntnis, dass die Mädchen wie verrückt tuschelten. Vielleicht hörte es sich arrogant an, doch ich war mir ziemlich sicher, dass es bei ihren Flüstern um mich ging.

Ich war sehr gespannt darauf, wie meine neue Klassenkameraden so sein würden. Und ob sie sich sehr von denen aus meiner alten Klasse unterschieden. Naja - das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich platzte förmlich vor Aufregung.

Die Wände des Klassenraums waren in einem strahlenden Weiß gestrichen, die Vorhänge an den Fenstern in einem schlichten Blau gehalten, genau wie die Tür. Gott, wie ich Vorhänge in Klassenzimmern hasste!
Über der Tür hing die Uhr, die mir wohl ab sofort all die ersehnten Pausen anzeigen würde, eine mit silbern glänzenden, römischen Ziffern.
Der Boden sah aus, als bestünde er aus Marmor, doch das sah vermutlich wirklich nur so aus. Schließlich war es doch mehr als unwahrscheinlich, dass eine Schule über Marmorböden in den Klassenzimmern verfügte.

An meiner alten Schule hatte es eigentlich nur Smartboards gegeben. Hier dagegen gab es fast nur die normalen, dunkelgrünen Tafeln. Um ehrlich zu sein, wirkte diese Schule nicht so, als ging sie mit der Zeit, geschweige denn der Digitalisierung. Ich wusste noch nicht, ob ich das mochte oder nicht.

Aber im Grunde war das auch egal, denn ich stand meinem Schulwechsel ziemlich optimistisch gegenüber. Eigentlich war ich ziemlich froh gewesen, als wir aus meiner alten Heimatstadt hierher gezogen waren.

Am Interessantesten von allen meinen neuen Mitschülern fand ich das blonde Mädchen in der letzten Reihe, ganz in der Mitte.

Sie sah nicht wirklich wie die üblichen Unruhestifter aus, deshalb wunderte es mich, dass sie ganz hinten saß. Aber vielleicht war das auch nur ein Klischee, das in meinem Kopf fest saß. Sie hatte etwas unschuldiges und gleichzeitig aufmerksames und selbstbewusstes an sich, was mich irgendwie irritierte und dabei dennoch faszinierte.

Ihr Haar war zu einem ordentlichen, beinahe strengen Pferdeschwanz gebunden. Dazu trug sie eine weiße Bluse.

Missbilligend blickte sie ihre Mitschülerinnen von hinten an, die immer noch aufgeregt miteinander tuschelten. Ich beschloss, sie in der Pause mal anzusprechen. Sie schaute auf ihre Armbanduhr.

Ich starrte ein paar Minuten wie gebannt zu ihr herüber, als mich plötzlich eine Stimme zurück in die Wirklichkeit katapultierte.

"Oh guten Tag, du musst Lars sein, der neue Schüler!" Die Stimme klang ganz nach einem erwachsenen Mann.

Ich drehte mich in seine Richtung. Vermutlich war er mein neuer Mathelehrer.

"Ja, ich bin Lars", erwiderte ich.

"Hallo Lars, freut mich dich kennen zu lernen", begrüßte er mich freundlich und schüttelte mir die Hand. Mit einem Räuspern brachte er meine zukünftige Klasse zur Ruhe.

"Guten Tag", grüßte er sie.

Ich hörte ein leises und gelangweilt gemurmeltes "Guten Morgen, Herr Kohl".

Also an meiner alten Schule waren die Schüler etwas motivierter gewesen...

"Ich möchte euch heute euren neuen Mitschüler Lars Steger vorstellen", fuhr er fort und deutete mit dem Arm auf mich.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Junge stürmte wie verrückt leuchtend herein. "Sorry, Herr Kohl. Hab den Bus verpasst und musste den Weg zur Schule rennen!", japste er.Okay, das war an meiner alten Schule täglich passiert .

Herr Kohl lächelte freundlich und ein wenig wissend, als hätte er bereits erwartet, dass der Junge zu spät käme.

"Na gut, Nico. Setz dich bitte auf deinen Platz", sagte er.

Nico ging zu einem Tisch in der dritten Reihe und ließ sich - immer noch nach Atem ringend - auf dem dazugehörigen Stuhl nieder.

In den nächsten zehn bis fünfzehn Minuten durften mir meine Mitschüler beliebige Fragen stellen und mussten alle dazu ihren Namen nennen.

Dieses Spiel hatte ich zuletzt in der dritten Klasse gespielt, aber zum Kennenlernen war es eigentlich in Ordnung.

Ich bekam Fragen wie "Was ist deine Lieblingsfarbe?" oder "Spielst du Fußball?" gestellt. Das Übliche eben.

Nur eine Frage von einem Mädchen namens Felicia war ein wenig komisch. "Hast du eine Freundin?", fragte sie mich und sah mich aus ihren braunen Augen scheinheilig an. Alle Mädchen im Raum hielten gespannt die Luft an, als ob ich gerade verkünden würde, ob die Welt morgen jetzt unterginge oder nicht.

Ich runzelte die Stirn und antwortete knapp mit einem "Nein".

Ein bisschen war ich schon enttäuscht, dass das blonde Mädchen ganz hinten mich nichts gefragt hatte. Dieser Gedanke verärgerte mich jedoch wiederum. Schließlich kannte ich sie nicht einmal und dann konnte ich sowas von ihr nicht erwarten, oder?

Ich stand am Rand des riesigen Schulhofes, in der Nähe der Bänke. Der Schulhof war - trotz seiner Größe - sehr überfüllt und überall drängten sich die Schüler in großen und kleinen Gruppen.

"Hey Lars", sagte plötzlich eine Stimme.

Ich drehte mich um. Vor mir stand Fred, wenn ich mich recht erinnerte. "Hi", sagte ich.

"Und, wie findest du deine neue Klasse so?", wollte er wissen.

"Gut", antwortete ich wahrheitsgemäß und wunderte mich über seine Frage. 

"Hast du auf irgendeine der Mädels ein Auge geworfen?", fragte er mich. Er sah mich ernst an und runzelte die Stirn, als würde er mich etwas super wichtiges fragen. Ich musste mein Lachen mühsam unterdrücken. Wo war ich hier bitte gelandet?

"Ja, wieso?", fragte ich verwundert. Und wünschte mir gleichzeitig, ich hätte ihn einfach ignoriert. Aber wenn ich log, würde man mich später sowieso überführen. - Deshalb war die Wahrheit sicherer. 

"Naja, jeder aus unserer Klasse hat irgend so ein Mädel, was er gut findet und wir versuchen uns so gut wie es eben geht, nicht gegenseitig im Weg zu stehen. Also, wen findest du gut?", fuhr er fort.

Ich unterdrückte nur schwer mein Lachen. Das schien ja wirklich ernst zu sein. 

"Das Mädchen ganz hinten in der Mitte. Ist das ok?"

Was ich auf gar keinen Fall wollte, war mich mit irgendeinem Jungen zu streiten, vor allem nicht wegen eines Mädchens. Außerdem machte ich dadurch bestimmt keinen guten Eindruck bei meinen Klassenkameraden. 

"Ja und nein", erwiderte Fred.

Nun runzelte ich fragend die Stirn.

"Kein Junge und kein Mädchen in unserer Klasse mag sie", erklärte er, "und das hat auch einen Grund".

"Und der wäre?", fragte ich daraufhin.

"Naja, sie kann manchmal ein wenig... Wie soll ich das jetzt nett ausdrücken? Eigen sein und nicht besonders sensibel", antwortete er.

"Aber wäre das nicht sowieso ein Grund sie zu integrieren?", schlug ich vor.

Fred antwortete mir nicht und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Glaub mir, du hast was besseres verdient!", sagte er und ging.


Ich schaute ihm verwundert nach. Nun, ich führte noch nie eine seltsamere Unterhaltung. 

Eigen und nicht besonders sensibel.

Alles klar...

Ich war mir nicht sicher, ob das ein Vorurteil ihr gegenüber war, beschloss aber, mir eine eigene Meinung zu bilden. 

Ich wusste nicht wirklich, warum, aber ich wollte wissen, wer sie war.Unbedingt.

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