"Hey Jacinda!" Genervt lief ich so schnell wie ich konnte zu Professor Trelawneys Raum. Langsam nervten mich die Einladungen zum Ball gewaltig. Schon seit Tagen kamen dutzende und auch teilweise unbekannte Jungs an und luden mich ein. Der Junge hinter mir war wahrscheinlich der 20. te. "Jacinda warte!" Keuchend lief Seamus neben mir her und versuchte mein Lauftempo mitzuhalten.
"Was ist?" sagte ich fromm und angespannt, was er sich in keinster Weise anmerken ließ. "Naja, es wäre schön, wenn wir beide auf den.. jetzt bleib doch mal stehen!" Seuftzend stoppte ich und sah ihn bissig an. "..auf den Ball gehen könnten." fuhr er fort, mit seinem Hundeblick, darauf fiel ich nicht rein.
Mein Griff um meine Bücher verstärkte sich nur. "Hör zu Seamus, ich werde nicht auf den Ball gehen. Also bitte, sag es den anderen auch."
"Aber du musst dorthin.", entgegnete er mir jetzt energisch. Seufzend lief ich nun weiter, rollte mit den Augen. "Muss ich nicht." Er maulte nur und gemeinsam betraten wir die Klasse. Jacinda die Herzensbrecherin, wäre doch mal was. Es war ziemlich dreist von den anderen zu glauben, dass nur weil Cedric und ich nicht mehr zusammen zu sehen waren, sie es schamlos ausnutzten und mich einluden. Ich werde nicht zum Ball gehen. Ich will und kann nicht.
Pansy hatte es natürlich jedem weitererzählt, jeder wusste nun vom Ereignis. Jetzt war ich ein Flittchen. Die letzten Tage hatte ich kaum geschlafen, sodass meine Augen mir jeden Moment wieder zufallen könnten, mein Aussehen sorgte jedenfalls dafür, das ich wie Trelawney aussah. Yay. Mit meinem Todesblick ging ich nun in den Raum hinein und suchte nach Harry und Co. Immerhin waren sie wie ein Lichtblick für mich.
Wie immer saßen sie etwas abgelegener in der dritten Reihe und sahen mich bereits an, sodass ich zur Begrüßung leicht schmunzelte und die Treppen hinauf ging. "Hey." gab ich knapp von mir und setzte mich auf den freien Stuhl neben Ron.
"Wie gehts dir?" fragte Harry mich mit besorgter Stimme. Mit diesen Schmerzen an meinem Herzen packte ich meine Sachen aus und sah ihn dann mit Unterbrechungen an, da ich momentan niemandem in die Augen sehen konnte. "Mir geht es schlecht.."
Hermine rückte mit ihrem Stuhl näher zu mir und tätschelte leicht meine Schulter. "Lass uns heute Abend reden. Komm am Abend zum Bootshaus." flüsterte sie mir ins Ohr woraufhin ich stumm nickte und auf den Tisch sah, da meine Tränen wieder ungewollt hoch kamen.
"Mit wem geht ihr zum Winterball?" sprudelte es aus mir heraus, der Winterball war ja bereits morgen! Zum Glück hatte ich mir nichts dafür geholt, denn sonst würde ich jetzt verzweifelter sein.
"Hermine und ich werden gemeinsam zum Ball gehen, also wir sind ja jetzt kein Paar oder so, aber wir tun das aus Freundschaftlicher Liebe. Nicht wahr Hermine?" Hermine nickte blitzschnell und lachte laut. "Ja, wir beide machen das aus Freundschaft, besser mit einem besten Freund als mit einer fremden Person hin." Schmunzelnd betrachtete ich die beiden, ich wusste doch dass die beiden etwas empfanden, seit Jahren wusste ich das. Und ich wusste auch das da mehr werden würde zwischen den beiden.
"Und du Harry?" Das mit mir und Harry war heikel. Er war in Cho verliebt und ich in Cedric. "Ich habe vor heute Cho fragen wenn ich sie alleine sehe." Lächelnd nickte und schluckte ich zugleich, man konnte es noch nicht einmal als Lächeln bezeichnen. "Und du?" fragten mich alle gleichzeitig. "Hmm.. ehm, ich werde nicht zum Ball gehen" Sie schwiegen nun alle und pressten die Lippen aufeinander.
Immerhin liebte ich Cedric immer noch.. glaubte ich, liebte ich ihn?
************
**Cedrics P. o. V. **
Hier saß ich in einem Raum, verloren in meinen Schuldgefühlen. Vom Unterricht bekam ich sowieso nichts mit, da ich mich einfach nicht konzentrieren konnte. Zum einen pochte mein blaues Auge stark, zum anderen verweilten meine Gedanken immer wieder bei Jacinda. Ich konnte es einfach nicht erklären wieso ich so war...
Sie war einfach alles für mich keine Frage, jedoch war das mit Cho ziemlich..
"Mr. Diggory! Ich fasse es nicht! Zum dritten Mal muss ich Sie verwarnen! Sie sollen auf die Tafel schauen und nicht aus dem Fenster!" Eine aufgebrachte Stimme weckte mich geschwind aus meinen Gedanken und ließ mich aufschrecken. Professor McGonagall konnte ziemlich laut werden, sodass sich meine Augen automatisch weiteten und starr auf die Tafel sahen.
"Und machen Sie bitte was gegen diesen schrecklich aussehenden blauen Fleck an ihrer Wange! Sie ziehen die Mädchen auch ohne diese Kriegsnarbe an mein Junge!" Jetzt irritierte sie mich..
Die Mädchen fingen an zu kichern, was mich seufzten ließ, auf sowas hatte ich echt keinen Nerv mehr. Unauffällig schielte ich zu Tristan rüber als ich bemerkte, dass er mich regelrecht anstarrte.
Natürlich hatte ich es ihm nicht übel genommen, das mit dem blauen Fleck, trotzdem fühlte ich mich immer noch schlecht. Wieso konnte Eifersucht nur so giftig sein?
*************
*Jacindas P.o.V.*
Das allbekannte Teetassen lesen fand heute wieder statt. Professor Trelwaney war zwar süß drauf, doch nichts heute konnte mir die Stimmung erheitern. (Wirklich nichts..?)
"Wer geht die Tassen diesmal holen?" Ron legte seinen Kopf auf den Tisch und gähnte laut. Niemand hatte wirklich Bock darauf, Tee zu trinken. Vor allem weil es jedesmal derselbe Geschmack war.
"Ich geh schon," meldete ich mich zu Wort, da jeder darauf wartete, dass sich einer bewegte. Ich wollte gerade aufstehen, als sich Hermines auf meine Schulter legte. "Wenn du nicht willst, dann mache ich das gerne für dich."
Mit einem gespielten Lächeln schüttelte ich sie ab und sagte :" Ja, nein geht schon. Danke." Was war schon dabei?! Stumm ging ich die Treppen runter und ignorierte derweil die neugierigen Blicke der anderen. Ich war sowieso Schulthema Nummer 1 : Jacinda Carter von dem Cedric Diggory abgeschossen wurde. Wie dämlich es war so ein Schwachsinn zu verbreiten.
Seufzend nahm ich mir ein Tablett zur Hand und tat die Porzellantassen darauf. Gerade als ich nach dem Zuckerbehälter greifen wollte, hörte ich lautes Getuschel hinter mir. "Cedric hätte wohl Cho gefragt, ob sie mit ihm zum Ball gehen wolle." Das war definitiv Pansys Stimme.
Ein eisiger Schauer ließ mich erfrieren und ich drehte mich langsam nach hinten. Wie war das? Hatte er doch nicht wirklich oder? Einmal atmete ich tief ein und aus und drehte mich schließlich um, um danach geschwind wieder zu den anderen zu gehen.
'Gerüchte sind nichts weiter als Lügen Jacinda!' erhallte es aus meinem Kopf und ich beschleunigte mein Laufen und ließ das Tablett auf den tisch krachen, versehentlich. Alle 3 zuckten auf und sahen mir geschockt in die Augen. "Tut mir wirklich leid Leute." sagte ich leise und setzte mich an den Tisch. Mrs Trelwaney kam mit ihrem Pfefferminztee vorbei und schenkte uns etwas davon ein.
Die Müdigkeit machte sich wieder in mir breit, ich brauchte unbedingt einen Energieschub!
Als sich jeder einen Zuckerwürfel schnappte, griff ich mit meiner ganzen Hand hinein und konnte mir 4 Stückchen ergattern die ich dann zufrieden in meine kleine Tasse tat. Energisch rührte ich das alles um und verschüttete etwas davon. Mein Blick glitt von der tasse in verwirrte Gesichter sodass ich leicht errötete. "Ich habe seit Tagen kein Auge zudrücken können.. Wenn ich das jetzt nicht trinke schlafe ich ein."
Stumm nickten sie verständnisvoll. Ich nahm die Tasse in die HAnd und trank auf Ex das heiße Zeug aus. Die Hitze tat so gut in mir.. ich fühlte ich nämlich nicht nur äußerlich kalt, sondern auch innerlich.
Wow, der Zuckergehalt verschrecklichte vielleicht alles am Tee, doch plötzlich fühlte ich mich wacher und nicht mehr so schlapp! Jetzt kamen wir zum Unterricht, ich sah in die Tasse hinein und konnte einen Schädel identifizieren. Schädel.. Schädel.. was bedeutete Schädel noch einmal? "Wieso starrst du so irritiert in deine Tasse Jace? Was kam bei dir raus?"
Sofort riss ich meinen Blick von der Tasse ab und fragte Hermine in die Augen schauend :"Was bedeutet dieser Schädel noch einmal?" In ihren Augen funkelte die Angst, ich konnte es genau sehen.
"Schreckliche Gefahr." Gerade wollte ich atmen, da hörte ich hinter mir eine Stimme. "Was deutet auf Gefahr hin?"
ProfessorTrelwaney! Sie war ja ganz nett, aber sie war nicht so gut im unauffälligem Reden. Mit einem Zug schüttete ich noch die letzten Reste der Tasse in meinen Mund und drehte mich lächelnd um. "Alles okay hier."
Kurz beäugte sie die anderen am Tisch und verschwand dann. "Jacinda.. pass bitte auf dich auf." sagte Harry ohne eine einzige Wimper zu zucken. Wie sollte ich denn auf mich aufpassen? Wie?
*
"Jacinda warte!" Nicht noch eine Einladung bitte! Mein tempo verschnellte sich sodass sich mein Griff um meine Tase verstärkte. Wer war das jetzt schon wieder? "Jacinda!" Moment mal, war das nicht Tristan?
Überrascht drehte ich mich um und sah ihn von der Ferne auf mich zurennen. Mit ihm zu reden wäre vielleicht das beste was ich tun könnte, da er ein wahrer Freund für ich war.
"Tut mir Leid dass ich nicht gewartet habe.." sagte ich und sah in seine Augen. "Ist schon okay. Hättest du etwas dagegen mit mir nach Hogsmeade zu gehen?"
Irritiert sah ich ihn weiterhin verstört an. "Wir dürfen nur an bestimmten Wochenenden nach Hogsmeade, es ist heute Freitag." Tristan lachte kurz und ließ seine Augen somit immer mehr glänzen.
"Da der Winterball stattfinden wird, dürfen die Schüler heute ausnahmsweise nach Hogsmeade und sich nach Ballkleidern oder Smokings umsehen. Im Kleiderladen Besenknecht Sonntagsstaat gibt es schöne Kleidung." antwortete er.
Kurz lächelte ich schwach und steckte eine lästige Strähne hinters Ohr. "Hör zu. Ich werde nicht auf den Ball gehen." sagte ich leise und räusperte mich kurz. ",deshalb bin ich grad auch geflüchtet vor dir, weil ich dachte, du bist einer dieser Jungen die um eine Einladung für diesen dämlichen Ball bitten." fuhr ich fort und sah auf den Boden.
"Hey," sagte er und ließ mich automatisch hoch schauen. "Wir können auch uns auch ein ganz normales Butterbier bestellen. Ich kenne da so ein Dorfgasthaus Namens Drei Besen, da gibt es die besten." Zwinkernd lief er schon voraus und ließ mich schmunzeln, was sollte ich schon verlieren?
*********
"Wie geht es dir?" Tristan sah mich mit seinem Butterbier in der Hand eindringlich an. Ich jedoch verschränkte meine Finger ineinander und sah auf sie herab. "Schlecht."
"Cedric meinte es nicht so, weißt du? Was hatte er dir eigentlich erzählt?"
"Das mit Cho ist ihm wichtig und das akzeptiere ich auch. Du hast ihn geschlagen, nicht wahr?" fragte ich jetzt noch lauter. Ich wollte wirklich nicht darüber reden, auch wenn es Tristan war.
"Ja." sagte er in einem leisen Ton und starrte auf mein noch volles Butterbier. "Trink etwas davon, dann können wir mal ein bisschen spazieren gehen." Nickend trank ich es in 5 Schlücken aus und leckte mir die Oberlippe ab woraufhin wir beide lachen mussten.
***
Es war ein echt schöner Tag mit Tristan. Wir waren in wirklich jedem Laden und hatten uns prächtig amüsiert! Ich hätte nicht gedacht, dass ich Spaß haben könnte, aber als ein Freund und Aufheiterer war er perfekt!
Ich stand aufjedenfall in seiner Schuld. Über den heutigen Tag nachdenkend ging ich in die Bibliothek da es noch 20 Uhr war und ich erst in einer Stunde ein Treffen mit Hermine hatte.
Gerade wollte ich mir ein gutes Buch heraussuchen, als ich eine bekannte Stimme hörte. "Hey, süße." Wow, das war ja mal wieder typisch er. Genervt drehte ich mich zu ihm und verschränkte meine Arme vor meine Brust. "Du hast also noch keine Begleitung für den Ball?" "Es wundert mich jetzt so gar nicht, dass du fragst. Darauf habe ich schon die ganze Woche über gewartet, Blaise." Augen verdrehend drehte ich mich um und wollte ihn einfach ignorieren, als er nach meiner Hand griff und mich einmal im Kreis drehen ließ um mich dann sanft hängen zu lassen in seinen Armen.
"Riechst du diese Liebe, diese Energie die sich zwischen uns bildet wenn wir uns so nahe kommen?" Wütend funkelte ich ihn an und versuchte so weit es ging mein Gesicht von seinem zu entfernen. "Blaise ich zähle bis drei. Wenn du mich nicht auf der Stelle loslässt trete ich dich. Und zwar so stark dass du nicht zum Ball kannst.", sagte ich fromm und entfernte mich endlich aus dieser unangenehmen Haltung.
Blaise jedoch richtete sich empört auf und verschwand mit rotem Kopf. Seufzend strich ich mir einige lästige Strähnen hinters Ohr, als ich Viktor an einem Bücherregal lachen sah. "Du kannst echt fies werden." sagte er grinsend mit der Hand vor dem Mund.
Sofort fing ich an leicht zu lachen. "Wenn ich will, dann kann ich." Lange sah er mir lächelnd in die Augen, sodass ich es nach einer Zeit etwas komisch fand.
"Ich wollte mich noch einmal entschuldigen dafür, dass ich dich in das kalte Wasser hab tauchen lassen."
"Ist schon gut, es ist doch nicht schlimm," beendete ich dieses Thema damit und sah auf das Bücherregal zu meiner linken an und dann wieder auf Viktor.
Er kam mir mit den Händen in seinen Hosentaschen näher und sah auf das Abteilungsschild. "Geschichte der Zauberei. Interessiert dich dieser Teil?" Ich musste schmunzeln und begann zu nicken.
"Dein Name war Jacinda, richtig?"
"Als ob du das Dank den unzähligen Gerüchten nicht wüsstest und du kannst mich ruhig Jace nennen." Ich setzte mich auf den den Stuhl welcher gegenüber von ihm stand und legte meine Hände auf meinen Schoß.
"Ich mag es deinen Namen aber vollständig auszusprechen. Es klingt sehr schön." Schon wieder errötete ich, und diesmal mit einem richtigen Lächeln! Es tat wirklich gut wieder Lächeln zu können.
Ich weiß nicht wie, aber wir haben die folgenden Minuten über alles was uns in den Kopf kam gesprochen! Wie schnell sie verstrichen waren, jetzt gerade machten wir uns in die Hosen weil er mir eine Geschichte erzählte.
"Während ich so seine Hose festhielt und er versuchte an einige Leckerreien ranzukommen, die diese Poolparty so bat, verhakte sich sein Gürtel an seine Unterhose, also was geschah, nachdem er zu oft gewackelt hatte, hielt ich plötzlich nur noch seine Hose und seine Unterhose in meinen Händen. Alle Mädchen fingen plötzlich an zu schreien als er mitten im Gras nackt umher irrte. Das war echt so legendär! Die Mädchen vermöbelten ihn so stark, dass er 3 Wochen lang nicht mehr pinkeln konnte. Seitdem fliegt er nie wieder mit dem Besen mit mir umher." erzählte er mir mit lachenden Unterbrechungen.
Ich lag bereits auf dem Boden und hielt meinen Mund zu weil wir uns in einer Bücherei befanden, mein Bauch tat so weh und meine Tränen machten alles besser. Ich hatte wahrscheinlich noch nie so viel gelacht!
"Bei dem morgigen Winterball müsstest du ihn sehen. Seine Begleitung ist Daphne, du müsstest sie kennen." Grinsend setzte ich mich wieder auf und hielt mir den Bauch. "Mit wem gehst du denn dorthin?" fragte ich so ganz beiläufig. Aus reiner Neugier natürlich. "Mit niemandem. Ich habe noch keine Begleitung. Du?"
"Mit niemandem." Genau ab hier setzte das plötzliche Schweigen ein. Ich wusste nicht wieso ich mitmachte, aber mit ihm verschmolzen meine Gedanken und flossen in Richtung Traumland. Viktor sah mir einfach emotionslos in die Augen, blau - grün traf Braun - grün. Es war wie ein Duell zwischen uns, keiner zuckte auch nur mit der Wimper, keiner bewgte sich. Jeder war gefangen in den Augen des anderen. Zumindest war ich seinen strahlenden Augen völlig ausgeliefert.
Es waren jetzt bestimmt schon Minuten verstrichen.
"Möchtest du mit mir zum Ball?" sagte Viktor.
*
Was wird Jace machen? Und was hat dieser Schädel auf sich?
Sieht Logan Lerman nicht einfach gut aus? *-*