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By Bratpfanne

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"Ist das alles, worum dich sorgst?", fragte ich sauer. "Du gibst einen Dreck auf die Tatsache, dass du den To... More

Kapitel 1~
Kapitel 3~
Kapitel 4~
Kapitel 5~
Kapitel 6~
Kapitel 7~
Kapitel 8~
Kapitel 9~
Kapitel 10~
Kapitel 11~
Kapitel 12~
Kapitel 13~
Kapitel 14~
~20 Fakten~
Kapitel 15~
Kapitel 16~
Kapitel 17~
Kapitel 18~
Kapitel 19~
Kapitel 20~
Kapitel 21~
Kapitel 22~
Kapitel 23~
Kapitel 24~
Kapitel 25~
Kapitel 26~
Kapitel 27~
Kapitel 28~
Kapitel 29~
Kapitel 30~
Kapitel 31~
Kapitel 32~
Kapitel 33~
Kapitel 34~
Kapitel 35~
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Kapitel 2~

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By Bratpfanne

Mit Kopfschmerzen machte ich mich auch an diesem Morgen wieder zur Schule. Mein Gedächtnis war wie benebelt, ich konnte kaum noch klar denken dank des Mannes vom Vortag. Nach unserem -recht kurzen, aber dennoch intensivem- Gespräch, ertappte ich mich dabei an nichts anderes, als an ihn und seine Worte zu denken.

Seine mysteriöse Aura, die Art wie er sprach und wie er mich mit seinen dunklen Augen ansah.

Um ehrlich zu sein fand ich ihn gruselig, aber zu gleich auch eigenartig anziehend. Er wusste, wo ich mich die letzten Wochen befand -auf dem Dach- und das machte mir mehr als Angst. Die ganze Nacht fragte ich mich, ob er mich beobachtet hatte oder bloß ein verdammtes Genie war. Oder beides. Er hatte diese arrogante selbstsichere Masche an sich, die mich verunsicherte. Die Tatsache, dass ich nicht mal seinen Namen kannte machte mir nicht mal was aus.

Ich wollte es mir zwar nicht eingestehen, aber auf dem ganzen Weg zur Schule musste ich an ihn denken.

Wir werden uns morgen sehen.

Warum freute ich mich so sehr auf unser Wiedersehen?

Ob er wohl wusste, wo ich zur Schule ging fragte ich mich und fühlte ein kleines bisschen Hoffnung in mir aufsteigen, welches ich sofort verdrängte. Es war sinnlos, einen Typen anzuschmachten, dessen Namen ich nicht einmal kannte. Das wäre das dümmste und unglaublichste, was ich je gemacht hätte. Nein, ich würde mein Herz nicht aufs Spiel setzen.

Ich seufzte, als ich meinen Spind öffnete. Ich war so hoffnungslos.

"Evi!"

Ich drehte mich um und sah Len auf mich zukommen, während er -wie immer- mich angrinste. Er stoppte am Spind neben mir und lehnte dagegen.

"Was brauchst du, Len?"

"Oh, bitte?", sagte er und guckte gespielt traurig.

"Warum denkst du dir immer das schlimmste von Leuten?", schmollte er.

"Vielleicht, weil ich dich kenne," sagte ich unbeeindruckt "und das ist das 37 Mal dieses Jahr, dass du zu mir kommst und zum siebenunddreißigsten mal ich bin nicht an jüngeren Typen interessiert.", erklärte ich ihm.

"Autsch," lachte er, "Das ist grausam, Evi."

"Nimm's auf, wie du willst, Len."

Wieder lachte er und richtete sich auf. "Wie auch immer, deswegen bin ich nicht hier. Hast du die Listen gesehen?"

"Nein", antwortete ich. Mir war ganz und gar bewusst, von welchen Listen er sprach.

Die Tutoren Liste, ein Programm an dieser Schule, in der jeder Schüler an seinem letzten Jahr der Tutor eines Neuling zu sein hatte, ob er das nun wollte oder nicht. Ehrlich gesagt, niemand nahm diese Liste wahr oder ernst und Len war der letzte auf Erden, der dies tat. Soweit ich wusste, nahm er nichts ernst- nicht mal seine Lehrer oder Geschäftsfrauen in ihrer Mittagspause.

"Gut, rate, wen du am Hals hast?", sagte er und lachte.

"Warum?! Das kann doch nicht deren ernst sein. Du bist die schlimmste Wahl, Len! Warum kannst du nicht mit Hanna oder so diesen Mist machen?"

Wütend stöhnte ich auf und schlug meinen Spind zu.

"Hey, das ist nicht mein Verdienst. Dein Name war nun mal neben meinem eingetragen.", grinste er und machte sich auf den Weg zu seinen Klassen. Er schaute über seine Schulter und rief mir nach, „außerdem, macht es mir nichts aus dich als Tutorin zu haben! Macht sicher Spaß."

Verwundert sah ich ihm nach. Spaß? Was würde denn Spaß mit ihm machen? Mal abgesehen davon, dass dieser Junge nie wusste, wann er still zu sein hatte. Ständig versuchte er sein Glück an Frauen, die älter als er waren. Dafür war er bereits berühmt und war nun nicht mal ein Jahr an der Schule. Diese Schule war ein Wahnsinnigen Haus.

-

Zur Pause ging ich wie gewöhnlich auf das Dach, um dort in Ruhe zu denken, essen und - große Überraschung - zu schreiben. Für ein paar Minuten starrte ich den Block in meinen Händen an, legte ihn dann aber mit einem Seufzen wieder weg. Es machte keinen Sinn, etwas schreiben zu wollen, wenn ich nicht konnte.

Ich lehnte mich gegen den Zaun und fing an meine Lunch box rauszuholen, ehe ich Notiz von dem Mann nahm, der gerade am anderen Ende des Daches war und mit seinen Händen in den Jackentaschen vergruben, auf mich zu kam. Seine kurzen schwarzen Haare wehten leicht vom Wind und seine dunkel lachenden Augen starrten mich an, während er grinsend den Kopf zur Seite legte.

Ein paar Sekunden lang starrte ich ihn voller Überraschung an, aber dann schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht und ehe ich mich versah, lachte ich. Es fühlte sich an, als ob ich einen alten Freund wiedersehen würde.

Klar, versuchte ich es zu verstecken, aber ich wusste, dass er mich mit Leichtigkeit durchschaute. Mit diesen Augen konnte er durch alles und jeden schauen.

Mir war bewusst, ich hätte nicht so glücklich darüber sein sollen, ihn zu sehen, aber es war seine Aura, die mich ansteckte. Diese amüsante und unbeholfene, aber dennoch...

Wie gesagt, ich hatte mich schon den ganzen Morgen auf unser Treffen heimlich gefreut.

"Was machst du hier?", fragte ich. Zu überrascht und erleichtert, als etwas anderes zu sagen. Leider konnte ich meine Freude kaum verstecken. Normalerweise gab es nicht viel über das ich froh oder aufgeregt war, also war das vielleicht Angst mit Freude gemischt?

Ja...warum nicht?

"Ich?", sagte er lächelnd, als er auf mich zukam. "Ich bin gekommen, um dich zu sehen...Evi."

Ich fühlte die Röte in mein Gesicht steigen, als er meinen Namen sagte, als sei es irgendetwas köstliches, das er mit Genuss aß.

Und dass seine Stimme weich und reibungslos klang, half nicht wirklich - sie erinnerte mich an einen schwarzen Seidenvorhang, der etwas Gefährliches verbarg, wie einen Drachen, oder -

"Eine Sphinx", hörte ich mich murmeln, als ich ihn anstarrte, er aufhörte mir entgegen zu kommen und seine Augenbraue hochzog.

Ich hätte es ihm wohl erklären müssen.

"Du ähnelst einer Sphinx. Aber ich kann dich nicht ausmachen."

"Du kannst nicht?", fragte er neugierig.

"Gestern schienst du so, als ob du mich ziemlich gut kennen würdest."

"Ach nein", winkte ich ab. "Das warst du. Du kanntest mich. Ich weiß nicht einmal wie du heißt."

"Oh?", sein Lächeln war wieder da.

"Nun, in diesem Fall, kenne ich dich auch nicht. Also lass uns gegenseitig kennenlernen."

"Okay, ich lege los." Ich stand auf und kam ihm entgegen. "Wie lautet dein Name?"

Er lächelte mich bloß an und gab mir einen Blick, den ich mit starren beantwortete.

Ich sollte echt damit aufhören, sein Gesicht zu analysieren, es brachte mir ja doch nichts.

"Warum fange ich nicht an?", sagte er und hüpfte leicht während er vor sich hin spazierte. "Ich rede sowieso nicht so gerne über mich."

"Wenn du meinst", seufzte ich und verdrehte die Augen. Ich setzte mich hin, lehnte gegen den Zaun. Ich mochte es auch nicht über mich zu reden, aber nun gut.

"Warum bist du immer auf den Dächern hier oben?", fragte er und ich spürte wie mein Herz in sich sank. Warum war ich so enttäuscht über diese Frage?

"Ich dachte, dass wüsstest du bereits.", sagte ich ihm während meine Stimmung allmählich sinkte.

"Nun, es ist offensichtlich, dass du versuchst etwas zu schreiben", sagte er und ging auf die Knie, sodass wir auf einer Augenhöhe waren.

"Ich möchte wissen, was dir denkst, wenn du hier oben bist. Um zu wissen ob meine Theorie stimmt oder nicht."

"Aha und wie lautet deine Theorie?"

Er schaute mich intensiv an und wieder konnte ich nicht ausmachen, ob er mir antworten würde, oder nicht. Seufzend biss ich nochmal in mein Brot und kaute langsam vor mich hin, während er regungslos jeden meiner Bewegungen beobachtete. Mir wurde klar, dass noch nie jemand zuvor so etwas gefragt hatte und die Antwort, die mir auf den Lippen lag...er wäre die erste Person, die es wüsste. Es war nun mal so, dass niemand bemerkte, wo ich war, dementsprechend fragte auch keiner nach.

"Seit dem Tod meiner Eltern bin ich nun auf mich gestellt, alleine. Und doch weiß jeder wer ich bin und was mir wiederfahren ist. Ständig erinnern sie mich daran und dann...kommt alles hoch. Aber wenn ich auf dem Dach meines Appartements bin, ich alle unter mir sehe, aber niemand mich...dann merke ich, wie wenig sie doch über mich wissen." Ich zögerte einen Moment. "Es ist wie du sagtest. Sie wissen nicht, wer ich bin."

Er schloss seine Augen und stand auf mit seinen Händen in den Taschen.

"Natürlich", sagte er befriedigt. "Nur du würdest mit so einer Antwort kommen. Du bist wirklich eine Poetin, Evi."

"Kann ich dich jetzt etwas fragen?"

Er sagte nichts und das nahm ich als ja.

"Hast du gestern nach mir gesehen oder war das bloß reiner Zufall, dass wir uns getroffen haben?"

Wieder lehnte er gegen den Zaun und antwortete mit leichtem Grinsen auf den Lippen, „Es gibt keine Zufälle."

Seufzend stellte ich fest, dass seine braunen Augen mich mit seinen arroganten Blick abschätzten.

"Aber dann weißt du es ja bereits, hm?" Jetzt setzte er sich neben mich und das listige Lachen seiner Augen spottete bloß noch mehr, als er noch näher an mich ran rückte, um meine Reaktion abzuwarten.

Wie aus Reflex lehnte ich mich von ihm weg, ohne zu wissen, was ich zu tun hatte.

"Ich wette, du fragst dich schon seit gestern, woher ich weiß, wo du dich die letzten Wochen aufgehalten hast. Oder wo du jetzt bist. Wahrscheinlich fragst du dich gerade 'Warum? Ist er so was wie ein Stalker? Kann er meine Gedanken lesen'?"

Ich runzelte die Stirn, woraufhin er lächelte und Ektase sich in seinem Gesicht ausbreitete.

Man konnte ihm wirklich ansehen, dass er diese Situation mit vollen Zügen genoss.

Tat er das öfters?

"Nicht wirklich.", log ich und sah ihm an, dass er mir kein Wort glaubte. Er grinste. Er konnte durch mich hindurchschauen und nicht nur das- sogar durch meine Motive und wieso ich ihn anlog. Ich wollte mich aber nicht geschlagen geben, nein.

"Ich frage mich bloß, wann du zum Punkt kommst."

"Zum Punkt?", wiederholte er glücklich und lachte leise. "Mein Punkt ist, dass ich durch dich schauen kann und ich es kaum abwarten kann, wie du als nächstes reagierst, wenn du hörst, was ich dir jetzt mitteilen werde." Da war es wieder. Dieses dreckige Lachen, das dieses Mal aus seinem Mund kam.

Ich stand auf und stand direkt vor ihm. So langsam wurde ich nervös. "Was ist?", fragte ich. Warum war ich so froh ihn wiederzusehen? Ich wusste von Anfang an, dass Hoffnung bloß die Dunkelheit zurückholte. Dieses tiefe, dunkle Loch, indem ich mich die letzten Jahre versteckte. Die Depressionen, die mich tief in Schuldgefühle steckten. Mein Herz, verschlossener denn je. War ich wirklich so verzweifelt nach Gesellschaft, dass ich mir Hoffnungen bei diesem Typ machte?

"Ich beobachte dich schon eine ganze Weile, Evi", fuhr er glücklich fort, als er geschmeidig auf dem Dach tänzelte. Offensichtlich kam er jetzt zum spannenden Teil. "und um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass du so interessant bist, aber du hast mich vom Gegenteil überzeugt! Wie auch immer, ich bin hier nicht zum Spielen." Jetzt hörte er auf zu tänzeln und schaute auf mich herab und gab mir sein altbekanntes Grinsen.

"Ich habe dich beobachtet, weil ich dir eine Nachricht zu übermitteln habe."

"Eine Nachricht?" Klar war ich überrascht, da ich niemanden kannte, der mir eine Nachricht schicken könnte oder wollte.

"Von wem?"

"Von jemanden den du kennst, eigentlich jemanden, den du vermeiden solltest, aber nicht geschafft hast."

"Wem?", fragte ich wieder, doch er ignorierte mich immer noch.

"Es ist eine wirklich interessante Geschichte. Ich meine, wer hätte gedacht, dass diese Leute sich immer noch an doch erinnern, nachdem sie dich aus dem Visier verloren hatten. Immerhin haben sie...-"

"Wem?", fragte ich wieder. Dieses Mal direkter. Er hörte auf faxen zu machen und schaute mich an. So langsam fragte ich mich ob er wahnsinnig war, nachdem er vor mir sprang- direkt vor mein Gesicht. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, aber zurückweichen würde ich nicht. Nein, dazu war ich zu sauer und zu stolz.

Ganz langsam, als ob er jedes Wort genoss gab er mir die Antwort. Vielleicht war er doch wahnsinnig.

"Was wäre wenn- deine Eltern doch nicht durch einen Unfall gestorben wären, huh? Die Nachricht ist von den Leuten, die deine Eltern auf dem Gewissen haben."

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