"Du hast wirklich noch nichts am laufen mit ihm?", fragte Anna mich und dippte ihre Pommes in ihren Ketchup.
Während Liam mit den Jungs beschäftigt war, fühlte ich mich hier wie im Gerichtssaal, da ich von Anna und Isabella über Liam ausgefragt wurde.
Anstatt ihr zu antworten, lächelte ich nur leicht.
"Ahh, da ist doch was.", hackte Isabella nach.
"Okay, vielleicht einpaar Küsse. Und nicht viel mehr.", erzählte ich. Ließ jedoch das Deatil aus, meine Jungfräuligkeit an ihn verloren zu haben.
"Jetzt lüg doch nicht! Ich weiß das da mehr ist, als nur einpaar dämliche Küsse."
Anna war ganz heiß drauf zu erfahren was wirklich zwischen mir und Liam war. Jedoch wollte ich es jetzt nicht zu schnell ausplaudern. Es sollte sich etwas Zeit nehmen, da es jetzt etwa zwei Tage waren.
"Es waren wirklich nur einpaar Küsse. Aber sie waren ganz und garnicht dämlich. Ganz im Gegenteil! Sie waren göttlich.", sagte ich und träumte nurso von Liams Küssen.
"Naja, wie du meinst. Aber ich glaube dir immernoch kein Wort.", lachte Anna und Isabella stimmte ihr zu.
Ich schaute beide nur schräg an, musste mir aber ein Grinsen verkneifen.
"Ihr habt eideutig einen Knall!", kicherte ich und nahm eine Pommes in meinen Mund.
"Ist alles noch normal bei dir und Jonas?", fragte ich Anna.
Sie fing an zu strahlen.
"Er ist so süß. Es hört sich vielleicht kitschig an, aber jede Woche schenkt er mir eine neue rote Rose. Er ist ein wirklicher Traumtyp!", schwärmte Anna, während Isabella nur stumm dazwischen sitzt.
"Na toll. Anna ist mit Jonas zusammen, du mit Liam und ich? Ich kuschel Abends mit meinem Kuscheltier.", beschwerte sich Isabella, doch man sah das die es kaum ernst meinte.
"Du findest schon den richtigen! Und wer hat gesagt das Liam mit mir zusammen ist?"
Ich zog lachend eine Augenbraue hoch.
"Stimmt. Wer hat das gesagt? Ach ja, Deborah's Geschichtsausdruck hat das gesagt!", sagte Anna.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
"Achja?", fragte ich und spielte mit meinem Armband.
"Ja. Deine nervösität sagt das auch.", sagte Isabella und zeigte auf meine Hand, welche mit meinem Armband spielte.
Ich seufzte laut, sodass die Jungs kurz rüber schauten.
"Na gut. Vielleicht ist da etwas mehr als ich sage, aber nehmt das nicht zu ernst!", warnte ich beide.
"Also kann ich einfach zu Liam und ihn Umarmen, oder? Wir sollen das zwischen euch ja nicht ernst nehmen.", scherzte Anna.
Ich schaute sie stutzig an.
"Natürlich wird Jonas auch nichts dagegen haben.", scherzte Isabella ebenfalls.
"Gegen was werde ich nichts haben?", fragte plötzlich Jonas, welcher hinter mir auftauchte. Vor schreckt biss ich mir auf die Zunge.
Aua!
"Ach nichts.", meinte Isabella und zwinkerte Anna zu. Diese lächelte erleichtert zu Isabella.
"Wenn ihr schon über mich redet, dann will ich auch wissen worüber.", beschwerte er sich lachend.
Ich grinste.
"Wir haben nur gesagt, dass du nichts dagegen hast, wenn Anna Liam eine kleine, freundschaftliche Umarmung gibt.", gab ich ihm als Antwort.
Jonas schaute kurz eifersüchtig, doch winkte dann ab.
"Solange sie nicht intim werden.", sagte er und trank einen Schluck aus der Colaflasche.
"Willst du jetzt sagen, das ich untreu bin?", fragte Anna scherzend.
Er zuckte nur grinsend mit seinen Schulter und lief wieder zu den Jungs.
"Oh man! Ich will wirklich das du hier bleibst.", murmelte Isabella gekränkt.
"Sobald ich mein Studium abgeschlossen habe und volljährig bin, komme ich wieder. Ich kann mir mein Leben nicht für immer ohne euch vorstellen.", sagte ich ihnen und lächelte aufmunternd.
"Aber das dauert doch noch so lange.", motzte Anna und lehnte sich an meine Schulter.
"Ich weiß. Aber ich kann ja nicht hier bleiben. Erst wenn ich Erwachsen bin."
Manche Gesetzte regten mich echt auf!
Mir kamen Tränen in die Augen, wenn ich daran dachte morgen wieder weg zu sein.
"Hey, nicht weinen.", sagte Isabella, doch ich hörte auch wie ihre Stimme sich etwas nasal anhörte.
"Tu ich doch garnicht.", versuchte ich zu sagen, doch es kam nur wie ein Wimmern über meine Lippen.
"Oh verdammt! Jetzt muss ich auch heulen.", sagte Anna.
Wir saßen zu dritt am Tisch und weinten. Weinten, weil es so schwer war ihnen wieder Tschüss zu sagen, ohne wirklich gescheit Hallo gesagt zu haben.
"O mein Gott. Ich werde euch so vermissen. Das glaubt ihr nicht.", schluchzte ich und drückte beide noch näher an mich.
"Wir dich auch.", sagten Isabella und Anna gleichzeitig.
"Wisst ihr noch, als wir beide in die sechste Klasse kamen?", fragte Isabella und wischte sich ihre Tränen weg, welche in strömen über ihr Gesicht liefen.
"Wir waren beide in Nick verknallt. Und haben deswegen gestritten.", sagte ich und lachte.
Wie konnte ich das vergessen?
Anna war ein Jahr jünger, und deswegen erst in der fünften Klasse gewesen. Damals hatten wir kein Kontakt, doch jetzt schien es, als wären wir immer Freundinnen gewesen.
"Dann ist er sitzen geblieben und ist in Anna's Klasse gekommen. Ein riesen Zufall", lachte Isabella und wischte mir meine Tränen weg, welche auch in Übermengen über mein Gesicht liefen.
"Dann war ich in ihn verknallt und hatte meinen allerersten Kindergartenkuss mit ihm."
Anna lachte darüber, da sie es nicht glauben konnte. Sie erzählte uns immer, dass sie ihr halbes Tagebuch mit seinem Namen vollgekrizelt hatte.
"Wieso packe ich euch nicht in mein Gepäck und nehme euch mit zu mir?", fragte ich und lächelte bei dem Gedanken, wieder jeden Tag mit den beiden zu verbringen.
"Wieso gibt es keine Teleportation?", fragte Anna.
"Und wieso ist das Leben manchmal so unfair?", sagte Isabella.
"Aber denkt dran, alles muss kommen wie es kommt. Jetzt freuen wir uns noch mehr dich zu sehen. Und du dich uns zu sehen.", fügte sie noch hinzu.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit weinen und Kindergeschichten, bevor wir uns zum letzten Mal noch verabschiedeten.
Es flossen unzählige Tränen und es wurden etwa zehn Umarmungen gebraucht, bis ich mich letzendlich entschied endlich zu gehen, sonst stünden wir hier noch eine ewigkeit rum.
"Tschüss Isabella, Anna. Bye Alex, Jan. Und Tschüss Jonas. Behandel Anna weiter so!".
Ich zwinkerte noch ein letztes Mal und stieg dann in das Taxi, welches an der Tür stand.
Charlie war noch nicht volljährig und konnte deshalb noch nicht Auto fahren, also waren wir vorhin gelaufen.
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"Bye Charlie. Ich werde dich so vermissen!"
Der Abschied von Charlie war mit Abstand der schwerste, den ich mir hätte vorstellen können. Ich hatte selbst beim letzten Mal nicht so geweint.
Meine Knie zitterten und ich wollte ihn garnicht loslassen.
"Tschüss kleine."
Selbst er musste sich schwer zurückhalten nicht zu weinen, doch eine Tränne schaffte es doch seine Wange runterzukullern.
"Komm gut in Amerika an!", sagte er noch als er dann zu Liam ging.
"Also, pass gut auf sie auf, wie du es davor auch gemacht hast!"
Anstatt Liam die Hand zu geben, zog Charlie ihn in eine Umarmung, welche Liam erwiderte.
Ich musste bei diesem Anblick lächeln.
"Tschüss.", winkte Charlie noch ein letztes Mal, bevor er wieder in's Taxi stieg und davon fuhr.
Wieder flossen eindutzend Tränen über mein Gesicht und ich musste wie eine verrückte weinen.
Liam nahm mich in den Arm und zog mich ins Haus.
Er legte mich ins Bett und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Schlaf gut.", sagte er noch und schaltete das Licht aus.
Seine Körperwärme war angenehm und ich hörte auf zu schluchzen, doch die Tränen waren immernoch da.
Aufeinmal fiel ich in einen Traumlosen schlaf.
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Yeah! Das 50. Kapitel ist draussen und heute mal etwas emotionaler!
Danke für 60k reads. ♡
Am Anfang konnte ich es nicht fassen 10k zu haben, und jetzt 60k?!?!?
Ya kiddin?
Loveee ya'll so much!
^^
Peace:
zeitlupenspiel ♡