No Reason to Live

By _Weltenschreiberin_

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Claire Prince ist am Ende ihrer Kräfte. Nach dem Tod ihrer Familie leidet sie unter Depressionen. Ihr Leben i... More

Vorwort
Trailer
Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5 Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
WE ARE THE WINNER!!!!!
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27.Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
Nachwort

20. Kapitel

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By _Weltenschreiberin_

Holy Shit ist das Erste, was mir in den Sinn kommt.

Noch nicht mal eine Woche kenne ich diesen Typen und dann macht er mir diesen Vorschlag. Ich muss mich beruhigen, sonst bekomme ich einen Herzinfarkt. Mein Herz pocht so schnell, dass es gar nicht so erstaunlich wäre, wenn dies passieren würde.

Erstmal räuspere ich mich und frage vorsichtig nach "Habe ich das gerade richtig verstanden? Du hast mir angeboten zusammen zu ziehen?"

Damit komme ich nicht klar, dass ist so wie... Mir fällt nicht mal mehr ein Vergleich ein, so sehr erschüttert bin ich.

"Ja Claire, ich meinte das ernst. So kannst du Geld sparren und ich kann dir besser helfen. Wir bezahlen jewals die Hälfte der Kosten. Wenn es dir schlechter geht, bin ich sofort da und ich kann dir helfen. Natürlich ist es komisch. Die paar Tage, die wir uns kennen, da ist es vielleicht verrückt in eine Wohnung zusammen zu ziehen. Und vielleicht macht das kein normaler Mensch, aber wir beide sind nicht normal. Ich behaupte auch mal, dass wir uns schon besser kennen, als Freunde, die sich ein Jahrzehnt kennen. Der Tod unserer geliebten Menschen verbindet uns. Ich möchte dir unbedingt helfen und eigentlich wollte ich den genauen Grund gar nicht verraten.

Du erinnerst mich sehr an meine kleine Schwester. Ich seh sie in dir.
Wie du sprichst, wie du dich bewegst, deine Ansicht von der Welt. Marybeth habe ich versucht zu retten. Immer habe ich alles vor ihr geschützt und am Ende habe ich versagt. Sie ist gestorben und ich will nicht, dass das bei dir auch passiert. Ich will, dass du lebst. Die schönen Dingen am Leben siehst. Von Pessimistin zur Optimistin wirst. Aber es genügt mir schon, wenn du wieder etwas zum Lachen hast. Dein Lachen ist zu schön, um es zu verstecken. Weißt du was dein Name bedeutet, Claire? Es bedeutet Leuchtende, Strahlende oder auch Helle. Ich möchte, dass du wieder hell strahlst und nicht düster bist"

Das ist wirklich zu viel für mich. Michael ist zu viel für mich. Seine Fürsorge, einfach alles. Er ist ein so guter Mensch. Es müssen noch mehr Menschen geben, die so sind wie er.

Was mich gerade aber auch wundert, woher er die Bedeutung meines Namen weiß. Das ist doch wahnsinnig. Michael hat das bestimmt im Internet nach geguckt und das nur, weil ich so heiße.

Doch jetzt zu den eigentlichen Punkt und zur der entscheidenden Frage. Will ich das? Möchte ich mich auf ihn wirklich einlassen? 

"Michael."

Ich schaue ihm direkt in die Augen. Vielleicht bekomme ich daraus eine Antwort. Aber nein, die Augen sprühen so viele Sachen aus, dass ich darauf auch nicht klar komme.

Was ist nur alles in den paar Tagen passiert, oder gar in ein Jahr?

"Hast du dir das gut überlegt?",frage ich ihn.

"Nein, aber es ist das Richtige, das spüre ich. Du musst auch nicht jetzt sofort antworten, dass verlange ich gar nicht von dir. Es ist eine sehr große Entscheidung. Lass dir Zeit. Vielleicht schlaf eine Nacht darüber oder zwei. Ich kann dir mal meine Wohnung zeigen. Die könnte dir ja so gut gefallen, dass du die Antwort weißt."

"Ja, ich überlege es mir", flüstere ich.

Und wie ich deswegen überlegen werde. Es ist eine riesengroße Veränderung, die mein Leben verändern wird. Aber genau das will ich doch, oder? Ich will doch, dass es sich bessert. Aber so einfach wird es wohl nicht werden. Der junge Mann mir gegenüber könnte mir helfen. Mir helfen, dass es besser werden würde, dass was ich immer heimlich gehofft habe.

Wir beide schweigen uns an. Jeder ist in seinen eigenen Gedanken. Vermutlich ist er bei Marybeth. Muss es ihm nicht weh tun, wenn er mich anschaut und seine Schwester sieht? Es würde mir so schmerzen, in Michael Steve zu sehn. Wahrscheinlich würde ich mich an seiner Stelle von mir fernhalten. Und das ist es, was ich an ihm so schätze. Er ist offen für alles. Mit offenen Augen läuft er durch die Gegend und deswegen hat Michael mich entdeckt.

Ohne diese Eigenschaft wäre mein trostlosen Leben immer noch wie sonst. Ob ich meinen Job noch hätte, wäre eine andere Frage. Womöglich wäre ich jetzt auch schon Tod.

"Claire? Ich reiße dich ungern aus den Gedanken, aber was hältst du davon, wenn ich den Abwasch mache und du dir etwas bequemes anziehst. Dann spülst du weiter und ich ziehe mich um und am Ende sitzen wir auf dem Sofa und entscheiden was wir für ein Film gucken?"

"Ja können wir machen"

Ich erhebe mich vom Stuhl und gehe ins Schlafzimmer. Dort ziehe ich mein Lieblingsschlafanzug an. Länger möchte ich mich hier auch nicht aufhalten, denn Michael muss definitiv nicht den Abwasch machen.

"So ich kann dich jetzt ablösen.", sage ich.

"Weißt du, was ich vergessen habe? Du hast doch ein Verband um die Hand. Wäre blöd, wenn der nass wird. Nicht zu vergessen die noch offenen Wunden", bemerkt Michael.

Mein Kopf senkt sich zur Hand. Das habe ich ja total vergessen. Wo er Recht hat, da hat er Recht. Hmm. Abtrocknen geht bestimmt.

"Ich kann abtrocknen"

Michael nickt.

Wieder sind wir still und wieder ist es bedrückend. Bin ich schuld daran? Hätte ich sofort zustimmen müssen, dass wir zusammen ziehen? Noch immer weiß ich nicht, was ich machen soll oder nicht.

"Claire. Guck mal", ertönt Michael. In seiner Stimme hört man deutlich etwas amüsierendes.

Ich gucke ihn an, aber er steht mit dem Rücken zu mir gekehrt. Verwirrt starre ich sein breites Kreuz an. Was wird das, wenn es fertig ist?

Mit einem Sprung dreht Michael sich um. Amüsiert schüttel ich den Kopf.

Der Blonde hat sich Schaum ins Gesicht geschmiert und nicht einfach so, sondern als Vollbart.

"Sehr sexy",meine ich und mache weiter mit der Arbeit.

"Pff"

Auf einmal habe ich eine Hand vor dem Gesicht. Nicht rechtzeitig bekomme ich mich außer Reichweite und so bin ich auch mit Schaum verschönert.

"Maaaan Michael. Das ist ekelhaft.", rufe ich, doch finde ich es gar nicht mal so schlimm.

Ich nehme mir aus den Spülbecken eine Handvoll Schaum und klatsche diese Michael eiskalt ins Gesicht. Sein Gesichtsausdruck ist der Beste, den ich seit Monaten gesehen habe.

"Lasset der Schaum-Krieg beginnen"

Und so bekämpfen wir uns mit Schaum. So gut es geht, versuche ich mich gegen den jungen Mann zu wehren, doch habe ich keine Chance.

Nach einer Zeit lasse ich mich außer Atmen auf das Sofa fallen. Unser Krieg hat sich durch die ganze Wohnung gezogen.

"Ich gebe auf. Du hast gewonnen", gebe ich mich geschlagen.

Michael lässt sich neben mich fallen.

Ich muss anfangen zu lächeln, als ich ihn angucke. Er hat etwas Schaum in den Haaren. Es sieht einfach nur urlustig aus.

"Ach Prinzessin kann auch mal lächeln", meint er mit hochgezogener Augenbrauen.

Provozierend senken sich meine Mundwinkel wieder.

"Na warte", ruft Michael und lässt sich halb auf mich drauf fallen.

Dann fängt er plötzlich an mich zu kitzeln.

"Hahahaha", lache ich.

Michael hat meine Schwachstelle gefunden. Ich versuche mich von seiner Last zu befreien. Es bezweckt genau das Gegenteil. Irgendwie habe ich es geschafft mich zu drehen, sodass Michael jetzt auf mir drauf sitzt. Würde jetzt jemand rein kommen, würde der sich fragen, was wir hier treiben. Sittlich sieht das ganze nicht aus.

Michael hat so noch eine bessere Position mich zu kitzeln. Mir tut schon der Bauch weh und Lachtränen laufen mir aus den Augenwinkel. Luft bekomme ich auch keine mehr.

"Bitte", winsel ich, "hör auf. Kein Luft. Bitte"

Tatsächlich funktioniert das. Michael krabbelt von mir runter und ich kann tief Ein- und Ausatmen.

"Du bist echt ein Kleinkind", schnaufe ich.

"Sagt die Jüngere", lacht Michael.

Das bringt mich erstmal zum Stutzen. Wie alt ist der junge Mann eigentlich?

"Viel älter, als ich bist du bestimmt nicht und woher willst du wissen,  dass ich jünger bin als du?", frage ich ihn.

"21 Jahre weile ich schon auf der Erde und du bist niedliche 19 Jahre alt. Logisches denken, Claire. Dein Bruder und du wart Zwillinge, also am gleichen Tag geboren. Ich habe es auf dem Grabstein gelesen. Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag."

Zwei Jahre unterschied nur, das, was ich ungefähr auch gedacht habe. Ich finde das die Zahl des Alters nicht wirklich das Alter bestimmt.

So können 14 jährige schon reifer sein, als so manche die um die 30 sind. Die Ziffern sind einfach nur ein Symbol was angibt, vor wie vielen Jahren man auf die Welt gekommen ist.

"Ich bin dafür, dass wir den Tag mit einem Film ausklingen lassen. Keine Kriege mehr, sondern einfach nur entspannen. Was hältst du davon?", fragt Michael.

"Das finde ich sehr gut. Welchen Film sollen wir denn gucken?"

Michaels Augen stieren mich von oben nach oben.

"Ist das nicht schon offensichtlich?"

Er deutet auf mein Schlafanzug.

"Da bin ich sofort dabei", sage ich, wie aus der Pistole geschossen," Welcher Teil denn?"

"Ähm", denkt Michael nach," Was hältst du von dem 4.?"

Es ist nicht mein Liebling, aber einverstanden bin ich trotzdem.

"Du gehst dir dein Schlaf Outfit anziehen. Ich lege die DVD in den DVD-Player und dann heißt es HARRY POTTER. Also hopp hopp"

Beim raus gehen des Wohnzimmers ruft Michael noch:" Ay, Ay Ma'am"

Hoffentlich weiß er, worauf er sich eingelassen hat. Mit mir die Filme anzugucken, ist nicht wirklich einfach. Auf Dauer kann es nervig werden, wenn ich ihn mit Hintergrundwissen die ganze Zeit zulaber. Oder auch einfach die Texte mit spreche.

"Wusstest du, dass Hermione Viktor Krum nur erklärt hat, wie ihr Name ausgesprochen wird, weil viele Fans es nicht wussten?",frage ich neben bei Michael.

Wir sind kurz vor dem Weihnachtsball. Ron hatte gerade seine lustige Szene mit McGonagall.  Immer wieder schön anzusehen.

"Nein", lacht Michael, "das wusste ich auch nicht. Ich wusste ja, dass du viel vom Harry Potter Universum weißt, aber so viel auch nicht."

Ich zucke einfach nur die Schultern. Einmal Potterhead. Always Potterhead.

"Stehe Bitte mal auf", bittet er mich.

Verwirrt mache ich das.

"Ich will wissen, ob du auch tanzen kannst.", meint Michael.

Wir stellen uns in die Tanz Position und fangen gleichzeitig an, die im Fernseher nach zu machen.

"Daniel Radcliffe hatte nur 4 Tage Zeit um diesen Tanz zu erlernen .", gebe ich wieder mal Informationen von mir.

Michael schüttelt den Kopf und konzertiert sich. Ich bin so frei und übernehme die Führung.

Steve und ich haben nicht nur einmal die Szene nach gemacht und so können wir den Tanz ganz gut.
Sozusagen war ich Fleur und er der Tanzpatner von der Französin.  Michael hingehen sieht aus wie Harry Potter.

Nachdem Michael gegen den Tisch getanzt ist, mit den kleinen Zeh, muss er seine Schmerzen erstmal überwinden und so kann ich mich wieder entspannt auf dem Sofa pflanzen.

"Stand da gerade im Abspan wirklich, dass keine Drachen zu Schaden gekommen sind bei den Dreharbeiten?"

"Ja, Michael. Das wollte ich dir gerade just im Moment auch erzählen. Das wars mit Harry Potter und der Feuerkelch."

Ich öffne den DVD-Player und lege die DVD sachte in die Hülle.

Hinter mir fängt Michael lautstark an zu gähnen.

"Wehe das geht wie gestern los", ermahne ich ihn.

"Keine Sorge", brummt er.

Ich dreht mich zu ihn um und jetzt erst bemerke ich, wie müde er doch ist. Tiefe Schatten sind unter seinen Augen.

Auch wenn ich eigentlich nicht will, sage ich:" Lass uns schlafen gehen"

Etwas unbeholfen watschelt mir Michael hinter her ins Schlafzimmer.

"Ich habe meine Zahnbürste Zuhause vergessen", murmelt er.

"Da kann ich auch nichts dran ändern", entgegne ich, "ich habe keine 2. Parat. Lege dich schon mal ins Bett. Ich putze mir schnell meine Beißerchen"

Flott verschwinde ich im Badezimmer und putze mir die Zähne.
Wie konnte ich übersehen, wie müde Michael ist? Kann es sein, dass es ihn hier etwas zu strapaziert? Gestern hat er ja schon wenig geschlafen und dann musste er auch noch arbeiten gehen. Wir beide waren noch lange wach gestern. Oh man ey. Das darf nicht so weiter gehen. Seine Gesundheit darf wegen mir nicht gefährdet werden. Egal, ob es nur um seinen Schlaf geht oder sonst was. Nur weil ich depressiv bin, darf ich ihn nicht zur Last fallen.

Und jetzt bin ich mir sicher, was ich zu Michaels Angebot sagen werde. Ich werde es verneinen. Später würde er es doch nur bereuen. Und wenn es ihm dann auch immer schlechter gehen würde, dann bin ich schuld. Diese Schuld will ich nicht auf meinen Schulter tragen. Morgen früh werde ich ihm das sofort berichten. Knall hart. Es ist besser, wenn ich wieder allein bin. Egal, wie viel Spaß ich heute hatte.

Ich kehre ins Schlafzimmer zurück und finde dort einen schlafenden Michael im Bett liegen. Es wird die richtige Endscheidung sein, da bin ich mir sicher.

Bevor ich ins Bett krabbel mache ich das große Licht aus, dafür das kleine Licht auf den Nachttisch an.

Diesmal liege ich nicht lange wach, sondern schlafe schnell ein.

Dafür wache ich schnell wieder auf...

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