25. Kapitel

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MICHAELS SICHT

"Nein Claire. Nein Claire.", schreie ich so laut wie es geht.

In diesem Moment kommen die Polizisten reingestürmt.

Ich achte nicht auf sie, sondern knie mich neben Claire, die schlaff neben mir liegt. Sie sieht tot aus. Sofort bekomme ich Angst.

Ich betaste sie nach ihrem Puls, den ich nicht finden kann. Herzstillstand. Ich halte mein Ohr an ihren Mund. Keine Atmung.

Fuck. Fuck. Fuck. Fuck.

Wie von alleine fange ich mit einer Herzdruckmassage an. Meine Schmerzen sind Schnee von gestern.

"Claire Prince, wage es dich den Löffel abzugeben. Nicht jetzt. Du wolltest doch deine Träume erfüllen. Wenn du stirbst, habe ich dein Blut an meinen Händen", flüstere ich tränenerstickt.

Wie von alleine Wechsel ich zur Mund-zu-Mund-Beatmung.

Ich will nicht das du stirbst! Alle meine Liebsten habe ich bis jetzt verloren. Nun lerne ich jemand neues kennen und schon passiert diese Scheiße.

Habe ich einen Fluch auf mir?

Ich mache mit der Druckmassage weiter.

Wegen dem Tränenschleier vor meinen Augen, sehe ich alles verschwommen. Meine Umgebung interessiert mich herzlichst wenig. Mir egal ob die Polizei Kevin ins Gefängnis bringen. Ob sie die verdiente Strafe bekommen. Jetzt ist es mir egal. Später, da werde ich dafür sorgen, dass sie für immer im Knast bleiben.

"Verdammte Scheiße", schreie ich meine Panik über die Lippen", Claire Prince. Wenn du nicht sofort aufwachst, bringe ich dich um."

Am Ende bricht meine Stimme wieder.

"Wach auf Claire. Wach auf für mich", flüstere ich.

Ich gebe nicht auf! Und wenn ich morgen noch hier sitze und deine Brust massiere.

"Sir. Machen Sie Platz. Wir übernehmen hier.", reißt jemand mich aus meinem Gedanken.

Eine Frau in einer Rettungsdienstuniform schubst mich schon fast weg.

"Sie... sie... sie ist tot", stottere ich.

"Junger Mann. So schnell lasse ich meine Patienten nicht von uns gehen. Adrenalin aber flott."

Sie schlägt regelrecht die Spritze in Claires Brust, welche sie vorher freilegt.

Die Ärztin drückt mir ein Beatmungsteil- Flasche in die Hand, welche sie an Claire anbringt.

"Regelmäßig drauf drücken", meint sie nur.

Ich tu wie mir geheißen. In Gedanken rede ich mit Claire. Eher schreie ich sie an. Meine lautlosen Tränen werden immer mehr. Sie finden kein Ende mehr.

Die Ärztin macht dort weiter, wo ich aufgehört habe. Irgendwann muss doch von der Brünette das Herz weiter schlagen.

Einen kurzen Augenblick kommt mir ein Lichtblick. Was ist, wenn Claire gar nicht mehr leben möchte und so ihr Herz beeinflusst, dass es nicht mehr schlägt. Kann das sein? Wenn ja, ist der Kampf aussichtslos.

"Das ist aber ein sturers Mädchen", murmelt die Ärztin.

Schweißperlen sind erkennbar auf ihrer Stirn. Es ist vorbei. Claire hat sich entschieden. Sie möchte nicht mehr auf dieser Welt sein. Nun ist die Prince Familie wieder vereint.

Was soll ich jetzt ohne diese wunderbare Person machen? Die letzten Tage habe ich so viel Energie in sie rein gesteckt. War alles umsonst? Waren meine schlaflosen Nächte umsonst? Die ganzen Bemühungen? Die Schmerzen, wenn mich Claire an Marybeth erinnert hat? Die psychischen Belastungen? Alles für die Katz?

No Reason to LiveDove le storie prendono vita. Scoprilo ora