36. Kapitel

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Ich strahle ihn an.

"Ich bin dabei."

Tauchen wollten wir ja eh machen, also warum nicht heute? Es spricht nichts dagegen. 

Schnell, aber nicht hastig, packen wir die Sachen ein. Das Kleid ziehe ich mir schnell drüber. Michael bleibt in Badehose, die übrigens blau gestreift und enganliegnd ist. Mein inneres, spät pubertärendes Kind in mir, oder auch versautes Kind, starrt darauf, die andere Seite, interessiert es überhaupt nicht.

"Also im Internet habe ich vorgestern nach geguckt, wo man hier tauchen kann. Dort stand, dass man zum Ende des Strands gehen muss und dann dort ein Laden ist. Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob das Ende rechts oder links gemeint ist.", meint er.

Als Erstes spazieren wir lange nach links den Strand entlang, doch dort haben wir nichts, was man als Tauchangebot deuten kann, gesehen und so gehen wir in die entgegengesetzte Richtung zurück. Bestimmt mehr als eine Stunde sind wir unterwegs, doch albern wir auf dem Weg herum, so dass die Zeit wie im Flug vergeht.

"Da sind Typen in Taucheranzügen", rufe ich heraus und zeige zum Strand, wo ein Häuschen und Leute drumherum mit Taucherausrüstungen stehen.

Schnurstracks gehen wir auf die Menschentraube zu. Wenn das Tauchen schon heute funktionieren sollte, mache ich einen Luftsprung. Auch wenn das zu einem Sturz meinerseits führen würde.

"Hallo", begrüßen wir die Menschen.

"Wir hätten auch Lust zu tauchen. So etwas haben wir noch nie gemacht und würden uns sehr freuen, wenn es funktionieren würde", meint Michael in die Menge herein.

Eine Frau, nicht viel älter als Michael, kommt zu uns. Die Flossen an ihren Füßen behindert sie ein wenig.

"Hola. Ich bin Maila und bin einer der Inhaberinnen der Tauchschule. Toll, das ihr euch entschieden habt nicht nur die Wasseroberfläche, sondern auch die bezaubernde Unterwasserwelt anzusehen und sie zu entdecken. Ich würde euch beide die Prinzipien und Grundlagen erläutern und dann könnten wir auch schon zusammen tauchen. Ihr taucht auf eigene Gefahr und ihr müsst über 18 Jahre alt sein, aber ihr seht schon älter aus. Leider ist der ganze Spaß nicht umsonst. Da ich eher denke, dass ihr eine Schnupperstunde haben wollt, als einen richtigen Tauchkurs, ist das billiger. Ich würde mal sagen um die 60 Euro pro Person. Im Wasser wärt ihr dann eine Stunde. Und habt ihr immer noch Lust?"

Maila strahlt eine Lebensfreude aus, die echt bemerkenswert ist. Sie strahlt und ihre Person passt wie der Deckel eines Topfes zum Meer. Ihre blauen Augen, die die Farbe des Wasser haben und ihre langen blonden Haare. Alles passt ins Bild. Es sieht so aus, als ob der Neoprenanzug nur so für sie gemacht wäre. Alles in allem verkörpert sie alle Adjektive die man mit dem Meer, Tauchen und einer Surferin in Verbindung bringt.

Verwunderlich ist ihr gutes Englisch. Nur ein wenig bemerkt nur, das es nicht ihre Muttersprache ist.

"Definitiv. Meine Finger kribbeln schon", kommt es sofort aus mir heraus.

Das Geld spielt für mich keine Rolle. Es ist ein Traum von mir, den ich unbedingt erfüllen möchte und ich ich glaube, das Geld ist es dafür wert.

"Das freut mich. Wie schon erwähnt bin ich Maila, wie heißt ihr denn?", fragt sie.

Diesmal antwortet Michael.

"Ich bin Michael Lawyer und neben mir, das ist Claire Prince."

"Supi. Dann können wir starten. Dann einmal in die Hütte. Dort zieht ihr euch sexy Neoprenanzüge an. In denen bekommt man immer einen Knackarsch", lacht Maila.

No Reason to LiveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt